Clinton vs. Obama

Beiträge 71 - 80 von 480
  • Re: Clinton nimmt Ohio

    carokann, 05.03.2008 08:24, Antwort auf #70
    #71
    Richtig der vorletzte Fehler gewinnt, jedenfalls unter Patzern. Allerdings unter zwei Champions wie Obama und Clinton sind Fehler normalerweise entscheidend.

    Noch etwas: Nichts ist schwerer als eine gewonnen geglaubte Partie zu gewinnen.

    Obama hat Clinton weder am SuperDuper-Tuesday noch in Texas und in Ohio erledigt.

    Sein Verhältnis zur Presse ist nach dem Debakel bei der Pressekonferenz nicht besser geworden und er hat erneut in einem grossen Bundesstaat versagt.

    Wer die armen Demokraten Ohios nicht für sich gewinnen kann und nur in den grossen Städten punktet, der wird in den nächsten sieben Wochen auf eine harte Probe vom Wähler gestellt werden.

    Obama muß seine Kampagne mit neuem Leben erfüllen, sonst wird sein Appeal dahinschmelzen.
  • Re: Clinton nimmt Ohio

    Wanli, 05.03.2008 08:37, Antwort auf #71
    #72
    Dem armen Establishment der Demokraten stehen unruhige Nächte bevor: Hillary ist immer noch im Rennen, hat jetzt sogar einen stimmungsmäßigen Vorteil gegenüber Barack. Das verbessert ihre Chancen bei den nächsten Vorwahlen und könnte dafür sorgen, dass beide am Ende der Saison fast die gleiche Zahl von Delegierten aufweisen können. Dann gibt's nen interessanten Parteitag...

    Bevor jetzt im üblichen Überschwang das Totenglöckchen für Obama geläutet wird: Hillary müsste in den noch ausstehenden Vorwahlen durchschnittlich 62% holen, um noch an Obama vorbeizuziehen. Unwahrscheinlich: Bisher hat sie ein solches Ergebnis erst einmal (in Arkansas) erzielt. Im Endeffekt werden also wohl die Superdelegierten entscheiden, wer im November antreten darf.

    Artikel zu den Delegiertenzahlen:
    http://blog.washingtonpost.com/the-trail/2008/03/04/clinton_down_but_not_out_for_t.html?hpid=topnews
  • Re: Clinton nimmt Ohio

    carokann, 05.03.2008 08:43, Antwort auf #72
    #73
    Ist doch schön, dass es weitergeht. Irgendwie würden mir die beiden fehlen. Noch haben viele Staaten nicht abgestimmt.

  • Re: Clinton nimmt Ohio

    drui (MdPB), 05.03.2008 10:52, Antwort auf #72
    #74
    "Bevor jetzt im üblichen Überschwang das Totenglöckchen für Obama geläutet wird"

    Das läuft doch immer ähnlich ab, da gewinnt Obama überraschend ein/ zwei unbedeutende Vorwahlen und schon ist er Favorit, obwohl die Umfragen etwas anderes sagen. Dann ändern sich plötzlich durch den Medienhype die Umfragen und Obama holt 15-20% auf. Dann kamen Tränen und das erste "Comeback" von Hillary. Das gleiche Spiel in Ohio und Texas und jetzt sind die Medien völlig überrascht, dass er nicht klar gewonnen hat. Ich denke, er hat überraschend gut abgeschnitten angesichts der Bevölkerungsstruktur und der geschickten Kampagne Clintons. Mississipi wird er gewinnen, Wyoming wahrscheinlich auch, das gibt zwar kaum Deligierte aber dann ist vom "Wendepunkt" wohl keine Rede mehr. In Pennsylvania hat Clinton Vorteile, Indiana und North Carolina gehen klar an Obama. Mir ist nicht klar, wie Clinton noch gewinnen soll, sie liegt momentan inklusive Superdeligierten 87 Deligierte zurück, rein "demokratisch" gesehen 130, sie wird als Zurückliegende eher Superdeligierte verlieren als gewinnen und John Edwards 26 wird sie wohl auch nicht bekommen. Es wird momentan nur berichtet, Clinton "hätte Ohio und Texas gewonnen", nüchtern betrachtet hat sie Texas nicht eindeutig genug gewonnen.
  • Re: Clinton nimmt Ohio

    Mühle zu, 05.03.2008 11:19, Antwort auf #74
    #75
    Ich stimme vollkommen mit dir überein.

    Es ist übrigens auch ganz witzig wenn journalisten heute von einer niederlage der meinungsforscher bzw. von überraschenden erfolgen clintons schreiben.

    Clinton hat in den letzten tagen mit ihren scharfen an- und untergriffen punkten können, das haben durchaus auch die letzten umfragen gezeigt.

    Einen größeren delegiertenüberhang hat sie allerdings aus ihren drei siegen nicht mitnehmen können - in texas wird obama seinen knappen rückstand wohl durch den sieg bei den caucuses weitgehend wettmachen können.

    Du beschreibst auch vollkommen richtig, dass obama bei den kommenden wahlen aufgrund der struktur der anstehenden bundesstaaten im vorteil zu sein scheint (mit der großen ausnahme pennsylvania).

    Es ist für mich ganz offensichtlich, dass clinton immer noch darauf setzt, dass florida u. michigan doch noch gewertet werden bzw. dass es dort zu einem neuerlichen urnengang kommt. In beiden bevölkerungsreichen staaten wäre sie die favoritin.

    Man kann jedenfalls für die nächsten wochen von einer wilden schlammschlacht zwischen clinton und obama ausgehen; letzterem wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als seine vornehme zurückhaltung abzulegen und ebenfalls scharf zu attackieren.

    Wer auch immer sich letztlich dann durchsetzt, wird jedenfalls schwer ramponiert sein.
    Die republikaner können sich die hände reiben, denn die demokraten werden ihnen einen großen teil der drecksarbeit abnehmen. Es ist sogar zu befürchten, dass die anhänger des unterlegenen kandidaten aus frust an der november-wahl gar nicht teilnehmen.

    Eine art treppenwitz, wenn man bedenkt, wie zerstritten die republikaner in die vorwahlen gingen.
    Mc Cain braucht eigentlich nur einen guten vizepräsidentschaftskandidaten, der ihm die stimmen der konservativen und religiösen sichert, andererseits aber die liberalen nicht verschreckt.
  • On the Road to Nowhere

    Wanli, 05.03.2008 13:35, Antwort auf #1
    #76
    So, weiter geht's: Ist ja wirklich ganz schön, schließlich hat man sich ja mittlerweile schon richtig an die unterhaltsamen Schaukämpfe aus den Staaten gewöhnt. Das Sahnehäubchen gibt's dann vielleicht im September mit einem Showdown auf dem Parteitag, das erscheint ab heute ja wirklich recht wahrscheinlich. Eine solches Drama wurde ja vor zwei Monaten schon von vielen Journalisten vorhergesehen - nur in der Partei haben sie sich vertan.

    Was wird dann in Denver passieren? Die Entscheidung wird wohl von den Superdelegierten abhängen, aber nach welchen Kriterien vergeben die ihre Stimmen? Da gibt's mehrere Möglichkeiten:

    - Anzahl der in den Vorwahlen vergebenen Delegierten. Hat den Vorteil, dass man damit dem Wählerwillen Rechnung trägt. Vorteil: Obama. Es ist (mit oder ohne Florida und Michigan) fast unmöglich für Hillary, hier noch zu ihm aufzuschließen. Siehe auch http://www.newsweek.com/id/118240

    - Anzahl der bei den Vorwahlen für die Kandidaten abgegebenen Stimmen. Hat den Vorteil, dass man damit dem Wählerwillen Rechnung trägt. ^.^ Vorteil: noch Obama, vor den gestrigen Wahlen 12.544.948 zu 11.942.626 Stimmen. Hillary muss also 500.000 Stimmen auf Obama gut machen und hat gestern bereits damit angefangen. Noch besser sieht es für sie aus, wenn man Florida (und Michigan) mitzählt. Das könnte sie packen.

    - Ergebnis des eigenen Staates. Hat den Vorteil, dass man damit dem Wählerwillen Rechnung trägt. ^.^

    - Ergebnis (für Kongressabgeordnete) des eigenen Wahlbezirks. Hat den Vorteil - ach, lassen wir das...

    - Persöhnliche Einschätzung der Wahlchancen der Bewerber im November. Trägt dem Wählerwillen auch Rechnung, denn gewinnen wollen doch wohl alle Demokraten. Vorteil laut aktuellen Umfragen momentan Obama.

    - Persöhnliche Einschätzung der Stimmungslage unter den Demokraten: Vielleicht bereut ja im September der ein oder andere, Clinton oder (wahrscheinlicher) Obama im Januar oder Februar seine Stimme gegeben zu haben? Trägt auf ziemlich diffuse Weise möglicherweise auch dem Wählerwillen Rechnung.

    - Auswirkungen auf die eigene Karriere. Trägt den eigenen Interessen Rechnung. Ein Großteil der Superdelegierten wird sich zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen auch dem Wählerwillen stellen müssen. Welcher Präsidentschaftskandidat wäre besser geeignet, Demokraten an die Urnen zu locken? Besonders Mandatsträger aus traditionell "roten" Staaten haben schon geäußert, dass ihnen Obama da lieber wäre. Kann sich natürlich mit dem Image der Kandidaten in der öffentlichen Meinung noch ändern.

    All das wären mögliche Kriterien; jeder Delegierte muss für sich entscheiden, wie er / sie diese gewichtet. Nur eins ist sicher: Beide Kandidaten werden sie in den kommenden Monaten schonungslos bearbeiten, damit diese Entscheidung zu ihren Gunsten ausfällt...

    Edit: Wer sich selbst ein Bild von der Verteilung der Delegierten machen will, kann ein wenig mit dem "Delegiertenrechner" auf slate.com rumspielen. Einfach für einen der verbleibenden Staaten ein Wahlergebnis eingeben und schauen, wie sich das auf die Delegiertenzahlen auswirkt:
    http://slate.com/id/2185278/
  • Re: On the Road to Nowhere

    carokann, 05.03.2008 13:56, Antwort auf #76
    #77
    Ja die "Talking Heads" waren ne gute Band. Besser als die im Fernsehen des besten teams on television, wie sie sehr bescheiden genannt werden.

    Aber zur Sache: Wenn ich Superdelegierter wäre würde ich mich für den Kandidaten entscheiden, denn die Wähler für einen Sieger halten und denn ich für befähigt halte. Es schadet den Demokraten kein bischen notfalls bis zur Convention weiterzumachen. Man denke an Roosevelt:
    Der erst nach mehreren Wahlgängen nominiert wurde.




    P.S An der Börse war heute ja ganz schön was los. Bekanntlich ist das Geld ja nicht weg. Es hat nur ein anderer.
  • Re: whats next

    Blubb82, 05.03.2008 15:05, Antwort auf #77
    #78
    So wies aussieht hat Obama den Texas Caucus gewonnen, die paar Delegiertenstimmen mehr die gestern Clinton gewonnen hat sind spätestens nach Miss wieder egalisiert.
    In Pennsylvania wirds auch keine großen Stimmengewinne geben und dann kommen schon wieder einige Staaten wie NC oder Oregon, die Obama besser liegen sollten.Mal gespannt ob die wirklich ne 2.Wahl in Florida und Michigan veranstalten, wenn die Clintons ordentlich dafür pushen kann weder Obama noch das DNC sich leisten, das zu blocken.
    Wird noch lustig aber trotzdem fast unmöglich für Clinton noch zu gewinnen.
  • Grübel...

    Wanli, 05.03.2008 15:57, Antwort auf #78
    #79
    In letzter Zeit gebe ich hier irgendwie immer den Zweifler, seufz... Ich hab ja oben mal aufgelistet, wie die Superdelegierten bei der Abstimmung zu ihrer Entscheidung kommen könnten. Je nachdem, wofür sich die Mehrheit der 796 Auserkorenen entscheidet, kann das Ergebnis sehr variieren:

    Wenn sie nach der Anzahl der gewählten Delegierten gehen, geht der Lorbeer an Obama, keine Frage.

    Wenn Sie dagegen nach dem Ergebnis ihres Staates oder Wahlbezirks abstimmen, wäre das ein Riesenvorteil für Hillary: Die allermeisten demokratischen Kongressabgeordneten kommen aus Staaten, die für Clinton gestimmt haben (Kalifornien, New York...); Obama dagegen hat fast alles im Mittleren Westen und die Südstaaten abgeräumt, aber da sind die meisten Abgeordneten Republikaner...

    Beides könnte man als Rücksicht auf den Willen der Wähler rechtfertigen, mit zwei völlig verschiedenen Resultaten.
  • Re: Grübel...

    Blubb82, 05.03.2008 16:41, Antwort auf #79
    #80
    1)Viele Superdelegierte haben selber ne Wahl in naher Zukunft und werden sichs nicht mit der Basis verscherzen wollen.
    2)Obama hat schon 200 Superdelegierte und angeblich sind viele Unentschlossene eher auf seiner Seite.
    Ich bezweifle stark, dass Linke wie Wyden, Kucinich oder Edwards gegen den Willen der Wähler Clinton aufs Schild heben.
    B.Richardson hat am So gesagt, derjenige der nach dem 4. die meisten Stimmen hat, sollte Nominee werden...
    Clinton kann nur auf einen Skandal hoffen..
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