Wahlen in den USA (III)

Beiträge 111 - 120 von 154
  • Re: Kernschmelze: Eine Bananenrepublik mit Atomwaffen

    quaoar, 30.09.2008 12:26, Antwort auf #107
    Lieber caro,

    großes Danke, super ausgegraben.

    Dank Deiner erspart man sich das Studium der US-News + ist trotzdem immer informiert. ;-)


  • Re: Gordon Gekko, aussterbende Art?

    hmp, 30.09.2008 15:26, Antwort auf #110
    > Insbesondere Florida sollte man im Auge behalten: Der Rentnerstaat könnte
    > wirklich etwas überraschend die Seiten wechseln

    Auf FiveThirtyEight und Intrade hat er das schon gemacht. 538 stuft Florida als Toss-Up ein, genauso wie Indiana, North Carolina und Missouri. Wobei FL stärker zu Obama neigt als MO und NC zu McCain, in Indiana wird einen Gleichstand prognostiziert.
  • Kartenspiele

    Wanli, 30.09.2008 17:26, Antwort auf #112
    Hab mir mal die Wahlkarte mit den 50 Bundesstaaten angeschaut im Lichte der gegenwärtigen Prognosen. Wie kann Obama auf seine mindestens 270 Wahlmännerstimmen kommen?

    Wenn er alle Staaten halten kann, die Kerry vor vier Jahren gewonnen hat, hat er jede Menge Möglichkeiten:
    a) Ohio gewinnen;
    b) Florida gewinnen;
    c) Iowa und Virginia / North Carolina gewinnen;
    d) Iowa, Colorado und New Mexico / Nevada gewinnen.

    Holt er alle Kerry-Staaten mit Ausnahme von Michigan, braucht er zum Beispiel:
    a) Iowa und Ohio
    b) North Carolina und Virginia;
    c) Iowa und Florida;
    d) Missouri und Florida;
    e) Missouri, New Mexico / Nevada, North Carolina / Virginia;

    Und wenn er gleich zwei wichtige Kerry Staaten verliert - Michigan und Pennsylvania? Dann ist immer noch nicht alles verloren, er könnte noch gewinnen mit:
    a) Iowa, Colorado, Florida und North Carolina / Virginia;
    b) Iowa, Florida, New Mexico, Nevada, North Carolina / Virginia.

    Das sind nicht alle denkbaren Kombinationen (Missouri oder Colorado könnte man beispielsweise auch durch Indiana ersetzen), aber es sollte schon deutlich werden, dass Obama ne Menge realistischer Möglichkeiten hat, diese Wahl für sich zu entscheiden.
  • Die Zocker vom Capitol Hill

    Wanli, 30.09.2008 19:20, Antwort auf #113
    Warum haben manche Abgeordnete gegen und manche für das Gesetz zur Rettung der angeschlagenen Banken gestimmt? Das hatte wohl weniger mit dem Parteibuch zu tun als mit dem Wahlkampf. Von den 18 Demokraten, deren Sitz laut Umfragen sehr gefährdet scheint, stimmten nur fünf für das Gesetz. Nur drei von 24 besonders gefährdeten Republikanern unterstützten das Vorhaben ihres Präsidenten. Dagegen unterstützten das Milliardenpaket 18 von 23 republikanischen Abgeordneten, die keine Wiederwahl anstreben. Angeblich soll die Führung beider Parteien schwächelnden Abgeordneten die Ablehnung nahegelegt haben. Wirft natürlich auch kein ganz gutes Licht auf die Art und Weise, wie hier Politik gemacht wird, ist aber zu erklären mit der Ablehnung des "Bailouts" durch viele Wähler - angeblich soll das Verhältnis der Wähleranrufe bei Abgeordneten 100 zu 1 gegen das Gesetz gewesen sein. Herausforderer von Abgeordneten, die mit "ja" gestimmt hatten, kündigten bereits an, das zum Top-Wahlkampfthema zu machen. Ich frage mich nur, ob die Stimmung vielleicht kippen könnte - momentan mag die Rettungsaktion bei vielen Wählern nicht gut ankommen, aber wenn der Dow Jones weiter nach unten rauscht, könnte sich das ändern.

    www.realclearpolitics.com/articles/2008/09/politics_plays_role_in_failed.html

    Zwei weitere Artikel beschäftigen sich mit der gängigen Behauptung, vor allem die Deregulierungsorgien der Republikaner seien Schuld an der Misere. Zumindest im Fall der beiden Bausparkassen (?) Fannie Mae und Freddie Mac, deren Hypothekenvergabe und kürzlicher Kollaps das Desaster ausgelöst hatten, seien es zwei demokratische Abgeordnete (darunter der Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur Christopher Dodd) gewesen, die über lange Zeit billige Hypotheken für möglichst viele Amerikaner gefordert hatten. Die beiden hatten die Bausparkassen sogar dafür kritisiert, bei der Hypothekenvergabe zu restriktiv zu verfahren. Bush habe dagegen schon vor Jahren eine wirksamere Kontrolle beider Institute gefordert.
    Allerdings sei auch der Präsident nicht schuldlos an der jüngsten Eskalation gewesen, seine PR einfach dilettantisch: Man habe die jüngst im Kongress gescheiterten Maßnahmen nicht als "Rettungsplan", sondern als "Bailout" etikettiert, was dazu geführt habe, dass viele Amerikaner sie als Hilfe für gierige und skrupellose Finanzhaie gesehen und deshalb abgelehnt hätten. Paulson habe dann den avisierten Umfang der staatlichen Finanzspritze auf 700 Milliarden beziffert: "It's not based on any particular data point." [...] "We just wanted to choose a really large number." Auch nicht gerade eine vertrauensbildende Aussage...

    www.latimes.com/news/opinion/la-oe-goldberg30-2008sep30,0,5468292.column
    www.realclearpolitics.com/articles/2008/09/bailout_politics.html
  • Museum der bewegten Bilder / Mutter aller kniffligen Märkte

    Wanli, 01.10.2008 11:27, Antwort auf #1
    Für die Wahlbörse irrelevant, aber sehr amüsant: Eine Top-Ten-Liste der besten Wahlwerbespots aller Zeiten. Eine Auswahl:

    Platz 8: "I like Ike": Einer der ersten Fernsehspots überhaupt, gezeichnet von den Disney-Studios und unterlegt mit einem echten Ohrwurm. Toll.

    Platz 7: "Laughter". Ein lächerlich unqualifizierter Vizepräsidentschaftskandidat - könnte aus diesem Jahr sein, ist aber schon 40 Jahre alt. Wirklich fies.

    Platz 5: "3 A.M.". Wer hat die nötige Erfahrung, um Präsident zu werden? Hillarys Spot war wahrscheinlich der markanteste der diesjährigen Vorwahlsaison.

    Platz 3: "Morning in America". Optimistisches Filmchen, in Umlauf gebracht von Ronald Reagan (1984). Wer sehnt sich schon zurück in die düsteren 70er Jahre?

    Platz 2: Swift-Boating. Dieser Spot gegen John Kerry ist sogar als Verb in den Sprachgebrauch der politischen Klasse eingegangen.

    Platz 1: "Daisy Girl" von 1964. Kleines Mädchen, gefolgt von einer Atombombenexplosion. Bemerkenswert unsubtile Botschaft: Wähl die Republikaner und riskier damit einen Atomkrieg.

    www.time.com/time/specials/packages/article/0,28804,1842516_1842514_1842506,00.html

    In einem anderen Artikel widmet sich "Time" der Vorbereitung auf Fernsehdebatten, der sich sämtliche Kandidaten unterziehen müssen. Auch recht lustig. Einige Grundregeln:
    - Der Kandidat muss die Antworten seines Gegners schon im Voraus kennen:

    "It is vital that your candidate not hear your opponent's answers for the first time onstage, since that will often lead to panic if a candidate feels the opponent's answer is far better than his or her own. "Hmmm. Great answer. I've got nothing like that. I'm a loser. I'm going to lose this debate. In high school, Belinda would have wanted to go to the prom with him, not me. Anger. MUST ... ATTACK ... NOW!!!" At that point something very bad usually happens."

    - Fragen sind so zu interpretieren / verbiegen, dass mit erprobten Antworten reagiert werden kann:

    "Question: "Governor, why is your hair on fire?"

    Answer: "Nobody understands fire better than America's brave firefighters, which is why I'm so proud to say that the heroes who make up the National Firefighters Association took one look at my 11-point plan for comprehensive national health-care reform and strongly endorsed me as the only candidate in this race who is standing up for working, middle-class families who need health care now." Also, always keep talking until the moderator is forced to stop you with a foghorn blast or by reaching for an elephant gun under the desk. Airtime is gold."

    Mehr dazu hier: www.time.com/time/nation/article/0,8599,1844162,00.html

    "Newsweek" schaut mal wieder, wie sich der Wahlkampf so entwickelt. Fazit: In den letzten zwei Wochen sei eine bemerkenswerte Verschiebung der Kräfteverhältnisse zugunsten von Obama zu verzeichnen gewesen.

    blog.newsweek.com/blogs/stumper/archive/2008/09/30/so-who-s-winning-now.aspx

    Und last but not least eine Frage: Wie spielt Ihr denn eigentlich auf dem House-Markt? Ich hab bis jetzt keine Umfragen dazu gefunden, die prozentuale Ergebnisse der Parteien vorhersagen. Auf RCP gibts eine Liste mit Sitzen, die die Farbe wechseln könnten, aber das hilft uns ja hier nicht weiter. Und auf die Ergebnisse der Vergangenheit ist (als Richtschnur) auch wenig Verlass: 2006 hatten wir ne Midterm Election, da dürfte die Wahlbeteiligung viel niedriger gewesen sein, als es für dieses Jahr zu vermuten ist. Und 2004 war die Stimmung für die GOP natürlich deutlich besser als heute. Wie geht Ihr da vor?
  • House of Representatives

    Wanli, 01.10.2008 12:19, Antwort auf #115
    Ich hab mal drei Wahlergebnisse zum House of Representatives der letzten Jahre rausgesucht. Viel kann man daran vielleicht nicht ablesen, aber immerhin:

    2006: Demokraten 52% / GOP 44.1% / Andere 3.9%
    2004: Demokraten 46.6% / GOP 49.2% / Andere 4.2%
    2000: Demokraten 47% / GOP 47.3% / Andere 5.7%

    en.wikipedia.org/wiki/List_of_elections_in_the_United_States

    Was kann man daraus folgern? Erstens bekamen andere Parteien deutlich mehr Stimmen als bei der gleichzeitigen Präsidentschaftswahl.
    Zweitens war das demokratische Wahlergebnis von vor zwei Jahren bemerkenswert gut, ein Erdrutsch - ist für mich die Frage, ob so ein Ergebnis wiederholbar ist: Sind vor zwei Jahren vielleicht viele Republikaner einfach zu Hause geblieben? Werden die meisten davon nicht bei der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr auftauchen?
    Bei den House-Wahlen in den Jahren 2000 und 2004 hatte die GOP drittens einen deutlicheren Vorsprung als bei den gleichzeitigen Präsidentschaftswahlen. Aufgrund dieser Daten würd ich mal vorsichtig vermuten, dass die Republikaner bei uns etwas unterbewertet sein könnten. Sicher bin ich da natürlich nicht. Wer hat mehr Informationen oder Vermutungen?
  • Link: Projections

    zigzag, 01.10.2008 19:09, Antwort auf #116
    Besonders für Wanli dürfte der Link interessant sein, da auch 538 aufgeführt ist:

    http://3bluedudes.com/ProjectDatabase.htm
  • Neue Umfragen

    Wanli, 01.10.2008 19:12, Antwort auf #116
    USA insgesamt: Obama +2 / +5 / +6 / +6
    Ohio: McCain +1 / Obama +8
    Pennsylvania: Obama +7 / +15
    Indiana: McCain +3
    Florida: Obama +8

    Sind ein paar ganz heftige Zahlen dabei...

    EDITH sagt: Danke, zigzag, das ist ja wie Weihnachten und Ostern an einem Tag! Sehr hübsch! Nur - mein Problem mit dem House-Markt löst auch diese Seite nicht. Ideen?

    Und EDITH gibt immer noch keine Ruhe: Von ungefähr einer Trillion Politseiten, deren Prognosen auf Deiner Seite angegeben werden, sieht genau eine McCain vorn; zwei sehen ein Unentschieden. Unsere "next president"-Kurse leuchten mir immer mehr ein...
  • Re: Neue Umfragen

    zigzag, 01.10.2008 19:37, Antwort auf #118
    > Tag! Sehr hübsch! Nur - mein Problem mit dem House-Markt löst auch diese
    > Seite nicht. Ideen?

    http://www.demconwatchblog.com/search/label/House%20Forecast

    Mit Links zu anderen Seiten





  • Re: Neue Umfragen

    quaoar, 01.10.2008 20:16, Antwort auf #118
    Der ist auch ganz gut:

    http://www.usaelectionpolls.com/2008/

    Weiß nicht, ob Du ihn schon kennst. Jedenfalls alles da + enorm detailliert.


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Wichtige Wahltermine

In den kommenden Wochen und Monaten finden folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden voraussichtlich Märkte aufgesetzt:

Wahltermine 2014

  • Frühjahr:
  • Europawahl in der EU
  • Kommunalwahlen in diversen deutschen Bundesländern
  • -
  • Spätsommer/Herbst:
  • Landtagswahl in Vorarlberg
  • Landtagswahl in Sachsen
  • Landtagswahl in Brandenburg
  • Landtagswahl in Thüringen
  • -
  • Parlamentswahl in Schweden
  • Parlamentswahl in Lettland
  • -
  • Midterm Elections in USA
  • Unabhängigkeitsreferendum in Großbritannien

Sonstiges

  • Fußball-WM in Brasilien
  • 24 - Season 9: Live Another Day

In Vorbereitung für 2014

  • folgt...

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