USA: Vorwahlen der GOP 2012 (Edition heißer Herbst)

Beiträge 31 - 40 von 135
  • RE: cain in führung

    Wanli, 13.10.2011 17:32, Antwort auf #30
    #31

    NBC / Wall Street Journal:

    1. Herman Cain 27%

    2. Mitt Romney 23%

    3. Rick Perry 16%

    4. Ron Paul 11%

    5. Newt Gingrich 8%

    6. Michele Bachmann 5%

    7. Jon Huntsman 3%

    8. Rick Santorum 1%

    http://gop12.thehill.com/2011/10/cain-leads-romney-in-another-poll.html

  • USA: Vorwahl mit Nikoläusen?

    Wanli, 13.10.2011 18:52, Antwort auf #31
    #32

    New Hampshire ist sehr stolz darauf, das erste Primary einer Vorwahlsaison abzuhalten, direkt nach dem ersten Caucus in Iowa. Deshalb gibt es in dem Staat sogar ein Gesetz, das vorschreibt...

    - die Vorwahl immer an einem Dienstag abzuhalten,

    - vor jedem Primary (aber nicht Caucus) eines anderen Bundesstaates abstimmen zu lassen und

    - das mindestens eine Woche vor dem nächsten Vorwahlevent.

    Nun hat Nevada beschlossen, seinen Caucus vorzuverlegen auf den 14.1.2012. Angeblich hatten Romneys Leute dabei die Hand im Spiel, da der Mormone die Wahlen lieber früher als später beginnen lassen möchte; umso weniger Zeit bliebe den Konservativen in der GOP, sich auf einen Gegenkandidaten zu verständigen. Auch rechnet er mit einem Sieg in Nevada (wie schon 2008), den er gern als Sprungbrett für die Vorwahl in Florida nutzen möchte, so zumindest ein früherer Gouverneur und jetziger GOP-Strippenzieher des Wüstenstaates:

    Romney’s people were pushing for us to move into January so that he could get some momentum and have a rising tide going into Florida.

    http://caucuses.desmoinesregister.com/2011/10/06/13074/

    Auf diese Terminänderung reagiert nun New Hampshire: Man fordere Nevada auf, den Vorwahltermin um mindestens 3 Tage nach hinten zu verlegen (auf den 17.1. also oder noch später), ansonsten werde man den eigenen Urnengang auf den 6. oder 13.12. diesen Jahres festsetzen. Surprised 538 glaubt aber, dass eine solche Entwicklung nicht im Sinne von Team Romney sei und dieses die Kumpels in Nevada schon bearbeiten werde, ihren Termin nochmals geringfügig zu ändern.

    http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2011/10/12/early-new-hampshire-primary- could-backfire-on-romney/#more-17699


    Kleine Anmerkung noch: Obama hat im dritten Quartal 2010 über 70 Millionen an Spenden eingenommen und er muss noch nicht mal nen Vorwahlkampf finanzieren. Er hat mit Blick auf die Wahlen im nächsten November sicher einige Sorgen, das liebe Geld dürfte aber nicht dazu gehören.

    http://www.latimes.com/news/politics/la-pn-obama-fundraising-20111013,0,3778168. story

  • USA: 9-9-9 / Ausblick: US-Markt

    Wanli, 14.10.2011 09:54, Antwort auf #32
    #33

    Mit Cains Aufstieg geht eine Auseinandersetzung mit seinem Lieblingsplan einher, der 9-9-9-Steuerreform. Die Washington Post hält sie für einen recht wirkungsvollen Marketing-Gag: Leicht zu verstehen, eine auf den ersten Blick verblüffend simple Reform des überkomplexen Steuerrechts:

    The 9/9/9 plan is the essence of simplicity. It takes, literally, one sentence to explain it, and at first seems to make perfect sense. After all, Democrats and Republicans alike agree that the tax code in this country is badly in need of an overhaul due to its labyrinthine complexity. Proposing a simple solution to cut through all of that complexity is inherently appealing. [...] While the plan’s long term political prognosis is far more iffy — can it stand up to the scrutiny headed its way? — it guarantees Cain another 15 minutes (at least) in the political spotlight.

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix/post/the-beautiful-political-simplic ity-of-cains-999-plan/2011/10/11/gIQA5aU1dL_blog.html

    Der Plan macht schon jetzt Karriere: Eine Fluglinie stellte ihren "9-9-9 Vacation Plan" vor.

    http://marketing.spirit.com/traveldeals/air.php?s=718

    Nach besagten 15 Minuten wird's aber härter, denn Cains Vorschlag wird jetzt tatsächlich mal durchgerechnet. Und alle Experten kommen zum gleichen Fazit: Sehr viele Amerikaner würden darunter deutlich mehr Steuern zahlen, während die Superreichen deutlich entlastet würden:

    As far as we can tell from the limited information Cain has provided, the plan he touts as a big tax cut would actually increase taxes on most Americans. Just like it would be wrong to claim pizza is a low-calorie meal, Cain’s description of the plan’s impact on working Americans is highly misleading.

    http://www.washingtonpost.com/blogs/fact-checker/post/herman-cains-misleading-pi tch-for-the-999-plan/2011/10/12/gIQAHszPgL_blog.html?tid=sm_twitter_postpolitics

    ABC News kommt zum gleichen Schluss, 9-9-9 würde die Steuerlast der Mittelschicht beinahe verdoppeln.

    http://abcnews.go.com/blogs/politics/2011/10/9-9-9-plan-would-almost-double-taxe s-on-middle-class/

    Eine weitere Erkenntnis: Der Mann, den Cain in der Debatte seinen wichtigsten Wirtschaftsexperten nannte, hat gerade mal einen Bachelor in Buchhaltung. Ein Kandidat wie Cain ist für einen Romney doch ideal: Lass ihn ruhig die Phantasien der Rechten beflügeln und verhindern, dass sie sich einem anderen an den Hals werfen; wenn's irgendwann drauf ankommt, lässt sich der "Pizzy-Guy" wahrscheinlich ziemlich effektiv zurechtstutzen.


    Rick Perry will auch eine Plan vorstellen (mal sehen, ob ihm auch ein eingängiger Name einfällt): Am Freitag wird er seine Vorstellungen zur drastischen Ausweitung der heimischen Öl- und Gasförderung vorstellen. Seine texanischen Kumpels aus der Branche wird's freuen.

    http://www.usatoday.com/news/washington/story/2011-10-13/rick-perry-to-uveil-ene rgy-plan/50762616/1?csp=34news


    Wir hatten vor einer Weile einen sehr turbulenten Markt zu einer Senatsnachwahl in Massachusetts, bei der der republikanische Underdog Scott Brown - oben zu sehen beim Geldverdienen für sein Studium - die arrogante und einmalig ungeschickte demokratische Favoritin besiegte, im wohl liberalsten aller US-Staaten.

    The Republican Scott Brown is popular but true to form. Warren is making the race interesting. At a Democratic party debate last week, Warren was asked how she had paid for college. “I kept my clothes on,” Warren replied. …

    When an interviewer later in the week remarked that Warren had never similarly posed in the buff, Brown blurted out, “Thank God.”

    http://www.tnr.com/article/tel-aviv-journal/96255/elizabeth-warren-herman-cain

    Im nächsten November muss sich Brown wiederum der Wahl stellen; er ist populär, seine wahrscheinlichste Herausforderin eine insbesondere bei Linken beliebte frühere Harvard-Professorin. Das sollte uns zu gegebener Zeit (in einem knappen Jahr also) einen Markt wert sein, ebenso die Senatswahl in Virginia, wo zwei interessante politische Schwergewichte gegeneinander antreten dürften, beide schon für höchste Ämter gehandelt.

  • money talks

    saladin, 14.10.2011 22:24, Antwort auf #33
    #34

    So Mitt Romney had a fairly decent fundraising quarter, taking in [talkingpointsmemo.com] $14.2 million. That's less than the $17 million Rick Perry raised and less than Romney's $18 million haul last quarter, but nonetheless puts makes him the runaway leader in total fundraising on the GOP side with a total of $32 million.

    Romney, however, has a little less [politico.com] than $15 million cash on hand. That's roughly the same amount as Rick Perry has. So even though Romney has raised twice as much as Perry, he's got the same amount of cash—and he's burning through it [dailykos.com] at a much faster clip. (Perry has spent 12% of the money he's raised, while Romney has spent nearly 55%.)

    http://www.dailykos.com/story/2011/10/14/1026291/-Romney-takes-in-$142-million,- has-same-cash-on-hand-as-Perry?via=blog_1

  • USA: Die Parteielite spricht (noch) nicht / Delegierte

    Wanli, 14.10.2011 22:47, Antwort auf #34
    #35

    Die gegenwärtige Unklarheit über einen geeigneten Präsidentschaftskandidaten zeigt sich auch in der außergewöhnlich geringen Zahl von hochkarätigen republikanischen Amts- und Mandatsträgern (Gouverneuren, Kongressabgeordneten oder Parteivorsitzenden der Einzelstaaten), die sich bereits offen zu einem Kandidaten bekannt haben; bereits festgelegte Big Whigs wie Jindal (für Perry) oder Christie (für Romney) sind noch eine kleine Minderheit.

    http://www.huffingtonpost.com/2011/10/13/republican-endorsements_n_1009352.html


    Bei den verschiedenen Vorwahlen in den Einzelstaaten werden Delegierte gewählt, die dann auf dem großen Wahlparteitag den Präsidentschaftskandidaten einer Partei wählen. Theoretisch. Denn in jüngerer Zeit war das Ergebnis der Vorwahlen meist bereits im Februar oder März klar, weil dann alle ernsthaften Kandidaten mit Ausnahme des eventuellen Präsidentschaftskandidaten aus dem Rennen ausgestiegen waren. Die schlussendlichen Delegiertenzahlen der Kandidaten waren daher ziemlich wurscht. Aber das muss natürlich nicht so sein; die Geschichte kennt auch Vorwahlen, bei denen bis zuletzt um die Mehrheit auf dem Krönungsparteitag gerungen wurde. Die Regeländerungen seit 2008 machen jedenfalls eine längere Wahlschlacht wahrscheinlicher.

    Hier deshalb ein Abriss über das Prozedere der Verteilung von Delegierten:

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix/post/the-role-of-delegates-in-the-pr esidential-campaign-explained/2011/10/13/gIQAyoP3jL_blog.html#excerpt

  • Cainer nimmt sie ernst

    ronnieos, 15.10.2011 12:28, Antwort auf #35
    #36

    Da ich zur Zeit in den Südstaaten bin: Mein Eindruck ist

    Ob Cain Romney Bachmann Perry - Cainer nimmt die ernst.

    Nicht nur Letterman oder Leno. Was die machen kann man nicht mal mehr "Spott" nennen, so wenig Respekt ist da vorhanden.

    Mit US Kollegen über Politik zu reden, ist immer schwierig -aber  Cain Romney Bachmann Perry - an die glaubt keiner wirklich.

    So bin ich schon mal auf November 2012 und die Primaries gespannt.  Die Wahlbeteiligung könnte historisch niedrig(st) ausfallen,  obwoh; das Rennen lange offen sein könnte.

    Das wohl Spannendste an dem Wahlkampf könnte sein, dass sich kein Favorit herausbildet, und keiner eine eigene Mehrheit an Delegierten bekommt.

  • USA: drohender Boykott

    Wanli, 15.10.2011 17:03, Antwort auf #36
    #37

    Huntsman, Gingrich und Santorum versichern, die Vorwahlen in Nevada boykottieren zu wollen, wenn der Staat an seinem frühen Termin festhält. Huntsman mag nicht einmal an der Debatte in der nächsten Woche in Las Vegas teilnehmen und hält lieber eine Bürgerversammlung im so grausam missachteten New Hampshire ab (wo er dringend punkten muss).

    http://www.realclearpolitics.com/articles/2011/10/14/several_candidates_to_boyco tt_nevada_caucuses-2.html

  • USA: knifflige Fragen

    Wanli, 17.10.2011 17:40, Antwort auf #37
    #38

    Herman Cain zum ersten Mal im Rampenlicht - da ist es ganz schön heiß. Was meint noch mal gleich "neokonservativ"? Und wie aggressiv genau darf die Rhetorik gegen illegale Immigranten sein? Erhöht der eigene Steuerplan nun die Steuern für manche oder nicht?

    Herman Cain found out how tricky being in the national spotlight is on Sunday as he was pushed to admit that his signature economic plan, 9-9-9, would result in increased taxes for some people. The Republican presidential candidate also sought to back away from fiery comments he had made just hours earlier, saying he was only joking about killing people trying to cross the border from Mexico with an electrified fence... Beyond that, Mr. Cain acknowledged that he was unfamiliar with the neoconservative movement, and was not exactly sure what the word 'neoconservative' meant.

    http://politicalwire.com/archives/2011/10/17/scrutiny_comes_next_for_cain.html

    Ähnliche Problemchen gab es auch schon einmal im Frühsommer, wo sich Cain bei Fragen zur Außenpolitik derbe verhedderte.

  • USA: Und wieder Cain

    Wanli, 17.10.2011 19:14, Antwort auf #38
    #39

    Er ist halt ohne Zweifel ein schillernder Typ. Als CEO von Godfather's Pizza trat er mit einem fein auf seine Arbeit abgestimmten Song auf, zu singen auf die Melodie von John Lennons "Imagine":

    Imagine there's no pizza
    I couldn't if I tried
    Eating only tacos
    Or Kentucky Fried [Chicken]

    Imagine only burgers
    It's frightening and sad
    You're lucky you have pizza
    To feed your kids for you
    No defrosting or cooking
    And no dishes you must do

    Singen kann er - hat ja auch schon CDs mit Gospels rausgebracht.

    Hier das Video:

    http://gop12.thehill.com/2011/10/herman-cain-imagine-theres-no-pizza.html

    http://www.omaha.com/article/20111011/NEWS01/710119907

  • USA: Gebt 8

    Wanli, 18.10.2011 17:47, Antwort auf #39
    #40

    Die achte Fernsehdebatte im Vorwahlkampf der Republikaner steht heute Abend um 8 Uhr Eastern Time an; eigentlich sollte man Ermüdungserscheiningen beim Fernsehvolk vermuten, aber die bisherigen Aufeinandertreffen haben unerwartet hohe Einschaltquoten gehabt. Dabei der übliche Haufen minus Jon Huntsman, der lieber in New Hampshire Wahlkampf macht - ein ziemlich durchsichtiger Versuch, die momentanen Querelen zwischen diesem Staat und Nevada auszunutzen.

    http://firstread.msnbc.msn.com/_news/2011/10/18/8380469-first-thoughts-eight-is- enough?ocid=twitter

    Diverse Kandidaten haben ja bereits gelobt, den Caucus in Nevada ganz zu boykottieren, falls der rebellische Wüstenstaat weiter bei seinem frühen Termin bleibt. Republikaner aus New Hampshire fordern Romney nun auf, sich diesem Versprechen anzuschließen. Etwas heikler für den Mann, da er sowohl in New Hampshire wie auch Nevada wohl gute Siegchancen hat - anders als Huntsman, der es sich durchaus leisten kann (besser: muss), einen der beiden zu verprellen.

    http://gop12.thehill.com/2011/10/new-hampshire-republicans-urge-romney.html

    Der größten konservative Zeitung des kleinen Ostküstenstaates ist das Theater sogar einen Kommentar wert:

    Romney is willing to sacrifice an institution beneficial to the republic (the New Hampshire primary) for his own political advantage. For the Nevada move weakens all 2012 candidates not named Romney and threatens all future New Hampshire primaries. Whether New Hampshire goes in December or in January with Nevada only a few days behind it, the tradition is broken, and other states will be emboldened to move in for the kill in 2016.

    Of course, Romney could put New Hampshire voters’ minds at ease about his commitment to the primary and the value of selecting candidates the old-fashioned way. He could join the Nevada boycott.

    Or not. Either way, New Hampshire is watching.

    http://unionleader.com/article/20111018/OPINION01/710189997


    Für alle, die gern mal was Deutsches zu den Vorwahlen lesen möchten: Das Handelsblatt hat Rick Perry porträtiert.

    http://www.handelsblatt.com/politik/international/ein-radikaler-opportunist-ford ert-barack-obama-heraus-/5149062.html

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