Der wird von den Medien auch klein gehalten.... Vor allem wenn er sich gegen die Fed äußert :D
Die Delegates-Strategie beginnt langsam zu fruchten:
Offenbar hat Ron Paul tatsächlich die meisten Delegierten in Iowa, Minnesota und Lousiana gewonnen. Besonders skurril ist der wahrscheinliche Sieg in Iowa. Erst hiess es Romney hätte den Beauty Contest gewonnen, dann Santorum und nun schnappt sich Ron Paul wohl mindestens die Hälfte der Delegiertenstimmen.
http://ronpaulblog.de/blog/2012/04/26/msnbcfox-news-ron-paul-sieg-in-iowa-wahrsc heinlich/
Somit fehlen ihm nur noch 2 Siege zur Nominierung in Tampa.
Man muss in fünf Staaten die relative Mehrheit erringen, um beim Parteitag auf den Stimmzettel zu kommen. Aber zählt da wirklich die Mehrheit der Delegierten, die offiziell ja (in den genannten Staaten) keinem Kandidaten verpflichtet sind, oder muss es die Mehrheit der abgegebenen Stimmen sein? Weiß es selbst nicht.
Wäre natürlich ein schöner PR-Coup, aber letztlich doch bedeutungslos...
Moin,
leider wurde bei der Berichterstattung (auch in den amerikanischen Medien) nur geschaut, ob die Kandidaten in 5 Bundesstaaten die meisten Stimmen haben.
Laut Satzung (siehe Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/2012_Republican_National_Convention ) gilt jedoch:
"Each candidate for nomination for President of the United States and Vice President of the United States shall demonstrate the support of a plurality of the delegates from each of five (5) or more states, severally, prior to the presentation of the name of that candidate for nomination."
Heisst also, es genügt die Mehrzahl an Delegiertenstimmen von mindestens 5 Bundesstaaten. Und die könnte Ron Paul zusammenkriegen.
Das wäre ein Achtungserfolg, mehr noch nicht. Aber: Die Strategie von Paul betrifft nicht nur die Delegierten in den Staaten, in denen die Delegierten im ersten Wahlgang für ihn stimmen können, sondern er versucht auch möglichst viele Delegierte zu bekommen, die eigentlich an die Stimmabgabe an einen anderen Kandidaten gebunden sind (de facto Mitt Romney). Diese Bindung betrifft jedoch nur den ersten Wahlgang, danach fiele die Bindung weg (Stichwort brokered convention).
Obwohl die an Mitt Romney gebundenen Delegierten im ersten Wahlgang nicht für Paul stimmen dürfen, könnten sie sich enthalten! Diese Strategie ist nicht neu. 1976 gab es ein enges Rennen zwischen Ronald Regean und Gerald Ford. Times Daily spekulierte damals genau auf diese Strategie (siehe Artikel http://news.google.com/newspapers?nid=1842&dat=19760721&id=zRosAAAAIBAJ& amp;sjid=FckEAAAAIBAJ&pg=3250,3313281).
Beispielsweise in Massachussets sind offenbar die meisten Delegierten Ron Pauls Leute, obwohl Romney 72,2% (!) der Stimmen bei den primaries bekam:
"Romney's home state of Massachusetts is also a primary state won by the former Governor, so nearly all of the delegates will be pledged to vote for Romney on the first ballot. But that hasn't stopped Romney's home-state delegates from really becoming Paul delegates who could abandon Romney on a second ballot at the national convention. According to Seamus Light of PolicyMic.com [policymic.com], in Massachusetts the “Romney” delegates are really Ron Paul delegates. “While all delegates are required to vote for Romney during the first round of the Tampa convention (but not during a second vote), district voters are allowed to choose whoever they want to fill those roles. Thus, there were two camps: the official Romney-approved slate, and the Ron Paul-allied Ronald Reagan Unity Liberty Slate.” Ron Paul's Ronald Reagan Unity Liberty Slate swept the caucuses."
Diese Strategie scheint zu fruchten. In Nevada gewann Romney über 50% der Stimmen. Die Delegierten werden jedoch erst jetzt gewählt. Der Partei ist diese Gefahr offenbar bewusst, siehe Artikel der Las Vegas Sun http://www.lasvegassun.com/blogs/ralstons-flash/2012/may/02/rnc-nv-gop-dont-let- ron-paul-delegates-take-over-n/:
"Clearly, the RNC fears that mischief at the Sparks convention this weekend could result in Ron Paul delegates taking Mitt Romney slots and then not abiding by GOP rules to vote for the presumptive nominee on the first ballot in Tampa. So they are trying to force McDonald to ensure that actual Romney delegates fill 20 of the 28 national convention slots, thus removing any mystery of who they will vote for."
Hoffe, damit ist das Prozedere etwas deutlicher geworden.
Ich verstehe deinen Post nicht wirklich! Gehst Du davon aus, daß es zu einem 2. Wahldang kommt? Wie könnte das noch passieren?
Hallo sorros,
ich gehe nicht davon aus, dass es zu einem zweisten Wahlgang kommt, halte es aber für wahrscheinlicher als weithin angenommen. Wie es dazu kommen könnte habe ich in meinem Post angedeutet.
Für die Regeln könnte diese Seite hilfreich sein: https://sites.google.com/site/republicanselect/then-there-were-six/a-brokered-co nvention.
"Outcome A: One candidate wins the nomination outright in the first round of voting by securing a majority of the delegates available in this election cycle (i.e., 1144 out of the 2286 delegates to the Republican national convention)."
Dies bedeutet, wer im ersten Wahlgang die ominösen 1144 Delegiertenstimmen auf sich vereinigen kann, ist zum Präsi-Kandidaten gewählt.
Wie könnte das schiefgehen?
1. Romney bekommt beim offiziellen Delegate-Count nicht die erforderliche Anzahl an Stimmen zusammen (laut http://www.realclearpolitics.com/epolls/2012/president/republican_delegate_count .html momentan bei 865 Stimmen) und jeder stimmt für den entsprechenden Kandidaten bzw enthalt sich (da Gingrich und Santorum möglicher weise nicht kandidieren, wie angekündigt).
2. Romney bekommt die erforderliche Anzahl an Delegierten (also >1144), aber die an ihn gebundenen Wahlmänner wählen ihn nicht! Das ist der plan, der zum Beispiel in Massachussets erfolgreich war. Hier sind die an die Stimme Romneys gebundenen Wahlmänner zum Grossteil Pauls Leute. Diese könnten sich im ersten Wahlgang enthalten oder evtl auch ein "Present"-Vote abgeben (Ja, aber...so wie es Obama häufiger im Senat gemacht hat ;-). Beispiel:
1200 Stimmen offiziell für Romney
60 Leute Pauls, die an Stimme für Romney gebunden sind, enthalten sich davon
--> Romney könnte nur 1140 Stimmen bekommen --> "Brokered Convention"
"Outcome B: No candidate secures a majority of the vote prior to the convention, and so the outcome of the race is determined in a second or subsequent round of voting by delegates who, starting in the second round of balloting, become unbound, i.e., no longer obligated to cast their votes based on the outcome of the primary in their state. This kind of scenario is referred to as a "brokered convention."
Nun käme es also zu einem zweiten Wahlgang.
Angenommen Paul überzeugt die Wahlmänner Santorums und von Gingrich, für ihn zu wählen. Im angegbenen Beispiel würde das nicht reichen, da dies zusammen lediglich 1086 Stimmen wären. Jetzt sind aber die zunächst an Romney gebundenen Wahlmänner frei in ihrer Wahl! (So ist die spezielle Regel in Massachussets z.B. Hier gibt es aber auch wieder Unterschiede, je nach Bundesstaat.) Da die Supporter von Paul sind, können diese nun für ihn stimmen. Also hätte in diesem Beispiel Paul zusätzliche 60 Stimmen, also 1146 und wäre damit Präsi-Kandidat.
Hoffe, es ist nun klarer geworden. :-)
Nachtrag: Nach einem erfolglosen ersten Wahlgang werden übrigens die Karten neu gemischt und es könnte neue Kandidaten geben. Plötzlich könnte z.B. Rick Perry oder Donald Trump nominiert und gewählt werden!
bevor wir weiter wild spekulieren, packen wir doch mal butter bei die fische: warum sollte romney im vorfeld nur 1200 wahlmänner gewinnen können? warum so wenige?
da hätte ich gerne eine kurze, aber schlüssige auflistung, natürlich unter berücksichtigung, dass paul mehr delegierte auf seine seite ziehen kann als bislang angenommnen. - wetterchef, du bist an der reihe!
Moin Luddit,
ich habe an keiner Stelle behauptet, dass Romney lediglich 1200 Wahlmänner bekommt. Ich habe lediglich die möglichen Szenarien, die zu einer Brokered Convention führen können auf Wunsch an Hand eines Beispiels erläutert. Die Zahl 1200 ist absolut aus der Luft gegrifffen und macht lediglich den Plan Pauls deutlich und dient ausschliesslich der Anschauung. Nach derzeitigem Stand halte ich es auch für wahrscheinlicher, dass Romney mehr als 1200 Stimmen bekommt. Auf der anderen Seite hat der GOP-Wahlkampf schon so viele Wendungen genommen. Warum ist eine weitere ausgeschlossen? Und was passiert, wenn das Momentum dreht, hat man am Beispiel Santorum ja wunderbar sehen können.
Laut Real Clear Politics sind noch 914 Wählerstimmen offen, Romney hat demnach momentan 865. Es gibt noch 2 große Staaten - Texas und California mit 155 bzw 172 Delegierten. Hier müsste Paul Kalifornien gewinnen (Winner take all) und einen Großteil in Texas abräumen. Gehen die restlichen Delegierten 60:40 an Paul, wären wir im Bereich von 1100 Votes für Romney+den Texasanteil (proportional). Nur mal ein (aus meiner Sicht acuh eher unwahrscheinliches) Szenario.
wetterchef, das sehe ich auch nicht. Man weiß zwar aus jüngsten Meldungen, dass Pauls Leute wirklich sehr aggressiv versuchen, eigene Leute nach Tampa zu schicken, ich hab auch vor geraumer Zeit schon mal gelesen, dass ein Teil von Romneys Delegierten verkappte Paul-Anhänger sein dürften.
Aber der Abstand zwischen beiden ist ja schon riesig, dazu kommt, dass letztendlich Romney - man mag ihn mögen oder nicht, ich kann den Kerl nicht ab - der legitime Sieger der Vorwahlen ist. Wenn es wirklich nen Putsch-Plan für Tampa gäbe, dann würde dieser den Großteil der Partei so erbittern (auch Santorum- und Gingrich-Anhänger), nicht zuletzt die Großkopferten, die ja längst in den antidemokratischen Wahlkampfmodus gewechselt sind, dass Paul - selbst wenn er auf diese Weise nominiert werden könnte, was schon zahlenmäßig nicht funktionieren wird - allenfalls die Partei ins Chaos stürzen und seinen eigenen Ruf bei 90% der Republikaner ruinieren könnte.
Und ich glaube nicht, dass er das will: Viele seiner Anhänger mögen keine wirklichen Republikaner sein, aber Paul hat doch immer wieder gesagt, dass er seinen Platz in der GOP sieht. Er ist ziemlich eng mit Romney befreundet, sein Sohn will in der GOP Karriere machen (und wird ja durchaus als möglicher Anwärter auf eine Präsidentschaftskandidatur in vier oder acht Jahren gehandelt). Ich glaube also, dass der Doktor selbst bei solchen Spielchen nicht mitmachen würde: Letztendlich könnte er dabei nur verlieren. Wie gesagt: Schon von den Delegiertenzahlen kann man nicht so viel tricksen, dass Paul ne Chance gegen den Romney-, Gingrich- und Santorum-Block hätte, und wenn er sie hätte, dann wäre er Präsidentschaftskandidat einer Partei, die ihn mit großer Mehrheit hassen würde, und würde im November von Obama episch abgewatscht. Wozu das Ganze?
Hallo Wanli,
Du stellst aus meiner Sicht die entscheidende Frage. Wozu das Ganze?
Paul hat immer gesagt, ihm geht es um die Sache. Und er will ein Rederecht auf dem Nominierungsparteitag in Tampa. Dadurch dass seine Leute nun in immer einflussreichere Positionen geschleust werden (siehe insbesondere Alaska, zT Iowa) und er ein gewisses Drohpotential aufbauen kann (aus meiner Sicht auch nicht mehr) gewinnen seine Positionen einen weiteren Push in den Mainstream. Und da geht es ihm ja bekanntermassen um die Finanzen ("End the Fed", Gold/Silberstandard zur Stärkung des Dollars) oder auch die Aussenpolitik ("let the troops come home", Warnung vor "False Flag Operations").
Wenn er thematisch beispielsweise ein Audit der Fed erreichen könnte, wäre es m.E. aus Pauls Sicht schon ein großer Erfolg. Und wenn er erreichen könnte, dass die Amis beim Thema Iran nicht mehr mitzündeln würden, wäre das der Hammer (aus meiner Sicht leider auch unrealistisch).
Ich glaube, um diese Ziele zu erreichen, will Paul Romney das Leben möglichst schwer machen. Man weiss ja nie was noch passiert...
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