Danke für die warmen Worte - ich freu mich wie Rick, Mitt und Newt zusammen!
Ein paar Posts weiter oben ging es um Romneys Wahlchancen, Nate Silver hat sich da ein paar Gedanken gemacht. Er hat zunächst den Mittelwert aus vier landesweit nach dem Primary in New Hampshire erhobenen Umfragen gebildet. Dann hat er geschaut, wie zu diesem Zeitpunkt (nach der zweiten Vorwahl) die Zahlen in anderen Vorwahlen aussahen. Das Resultat: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Romney mit dem derzeitigen Vorsprung in den landesweiten Erhebungen auch der Kandidat sein wird - von allen Vorwahlen nach modernem Wahlmodus hatten nur die demokratischen 1972 die Art von irrer Aufholjagd zu bieten, die ein Romney-Gegner jetzt bräuchte:
Auch die Fragen im Kleingedruckten etwa bei Gallup lassen darauf schließen, dass sich die Basis an den Gedanken eines mormonischen Präsidentschaftskandidaten gewöhnt (auch wenn ich die Art der Fragestellung etwas befremdlich finde; Romney wurde immer als Erstes vorgelesen, dann die anderen in zufälliger Reihenfolge):
Romney ist momentan der Einzige, den eine absolute Mehrheit für akzeptabel hält; die nächsten Herausforderer Gingrich und Santorum stehen auch in dieser Frage - wie auch in der simplen Frage nach der Präferenz des Befragten an sich - weit hinter ihm.
Wie gesagt: Eine durchaus vorstellbare Niederlage in South Carolina könnte die Stimmung noch verändern, auch wenn es momentan nicht danach aussieht. Aber gewinnt er hier im "Palmetto State", dann wird das bei den derzeitigen Umfragezahlen in Florida und der Tatsache, dass Nevada eh ein sehr günstiger Staat für Romney ist (viele Mormonen, ein schwächerer Romney hat dort schon 2008 gewonnen) ein Triumphmarsch gen Super Tuesday; gut möglich, dass Romney bis dahin jedes Primary gewinnt.
After a debate in which Republican frontrunner Mitt Romney faced attacks from all sides, the Romney campaign says it has not yet accepted invitations to participate in two high-profile debates leading up to the January 31 Florida primary, and a key Romney adviser is expressing fatigue and frustration over what he sees as a never-ending series of GOP debates.
"There are too many of these," Romney strategist Stuart Stevens said after Monday night's Fox News debate at the Myrtle Beach Convention Center. "We have to bring some order to it. We haven't accepted Florida…It's kind of like a cruise that's gone on too long."
Romney will participate in the next South Carolina debate, Thursday night in Charleston. Asked by email about the candidate's debate schedule after that, Romney spokeswoman Andrea Saul said, "I have no announcements to make on debates at this time."
http://campaign2012.washingtonexaminer.com/article/will-frontrunner-romney-keep- debating/317361
Florida ist ein Staat, der vom Fernsehen und nicht vom persönlichen Wahlkampf dominiert wird. Romney kann sich positive Berichterstattung problemlos kaufen, beispielsweise in diesem gerade in den nächsten beiden Vorwahlstaaten laufenden Filmchen, das seine Zeit bei Bain Capital glorifiziert:
http://gop12.thehill.com/2012/01/romney-ad-defends-bain-in-florida.html
Wenn seine Gegner diese Möglichkeit der Auseinandersetzung aufgrund knapperer Mittel in einem sehr teuren Werbemarkt nicht haben und Romney der direkten Konfrontation im Fernsehen aus dem Weg geht, dann ist das eher feig - aber eben auch erfolgversprechend.
Vielleicht hat es auch sein Gutes, wenn die Zeit der Debatten zu Ende geht. Hier wurde schon öfter auf die Ausraster der Basis verwiesen, sei es, dass ein schwuler Soldat ausgebuht wurde, sei es, dass Zwischenrufer äußerten, Kranke ohne Versicherung halt verrecken zu lassen, sei es der johlende Applaus bei der Nennung der Zahl der Exekutionen in Texas. Was sich da an Pack in den Reihen rumfläzt, ist teilweise wirklich ekelhaft.
Gestern hatte Gingrich ne sehr einfache Antwort auf die Frage parat, wie man mit Amerikas Feinden verfahren solle: "Kill them!" Die Reaktion des Publikums:
Homerun, würde ich sagen. Dagegen das naserümpfende Gesicht von Romneys Frau im gleichen Moment:
Mal echt, in diesem Bewerberfeld ist wirklich einer schlimmer als der andere. Und in so einem Moment erscheinen einem die aalglatten Romneys richtiggehend sympathisch, obwohl Mitt natürlich auch sein Bestes tut, sich dem Pöbel anzubiedern - aber dem merkt man es wenigstens noch an, dass ihm das keinen Spaß macht.
http://gop12.thehill.com/2012/01/screencaps-of-day.html
Wo ist Huck, wenn man ihn braucht? Na, wenigstens Wanlis Kandidat der Herzen ist dem Affenzirkus entflohen und steht dementsprechend im Flohzirkus im Ring. Go, Gary!
Eigentlich wollte ich den Thread hier schon einstellen, der Anfangspost schien mittlerweile hoffnungslos überholt. Aber mit drastisch verbesserten Zahlen in South Carolina nach einer grandiosen Show bei der letzten Debatte, der Unterstützung durch Palin und jetzt auch Perry scheint Gingrich doch plötzlich wieder formidabler als noch vor einer Woche. Wer weiß, wenn er am Samstag gewint, könnten wir doch noch einen Zweikampf Romney versus Gingrich bekommen - und wenn die jüngsten Äußerungen und Fernsehspots ein Indikator sind, würde der deutlich fieser als Barack vs. Hillary 2008. Könnte doch noch unterhaltsam werden, vor allem für ordentlich volatile Märkte bei uns sorgen.
Das ist ja das Schöne an Primaries (im Vergleich zu normalen Wahlen): Die Dinge ändern sich viel schneller, Kleinigkeiten, die bei einer Bundestags- oder Präsidentschaftswahl für Schlagzeilen sorgen, aber meist nicht wirklich große Auswirkungen haben, können hier entscheidend sein, da die Kandidaten sich so ähnlich sind:
Presidential nomination politics is fascinating in part because all of the drama that only counts around the margins in most elections really can make a huge difference in nomination politics as it's currently practiced. Candidates and their campaigns really do matter. Campaign events -- the perfect ad, the debate gaffe or great line, the press conference gone awry -- really can make a difference to voters with few cues to use to choose between nearly identical candidates.
http://plainblogaboutpolitics.blogspot.com/2012/01/perry-out.html
http://zspblog.blogspot.com/2011/06/zombie-in-grave-yard.html
Wie oft will er noch von den Toten auferstehen? Kaum im Rennen, machte er sich mit Attacken gegen die Republikanerfraktion im House unbeliebt, die Öffentlichkeit wunderte sich über einen Kreditrahmen über eine halbe Million bei einem Juwelier, Newt flog dann erstmal in den Griechenlandurlaub und als er wiederkam, war sein Team desertiert (einige davon gingen zu Perry). Man ließ Newts politische Leiche an der Straße liegen und weiter ging der Wahlkampf.
Dann die erste Wiederauferstehung im November / Dezember. Man muss Team Romney zugute halten, dass sie schnell reagierten, ihn nicht ignorierten wie vorher Herman Cain, sondern sofort eine millionenschwere Fernsehkampagne gegen Gingrich entfesselten. Die erreichte denn auch ihr Ziel, unter Tonnen von Attack-Ads schien Newt erneut sein Leben auszuhauchen.
Jetzt ist er also nochmal auferstanden, mal sehen, ob ihn Team Romney zum dritten Mal in den politischen Orkus befördert kriegt.
Wenn die Exit Polls nicht völlig daneben liegen, lässt sich zumindest sagen: Es ist wohl jetzt wirklich ein Zweikampf und Florida wird unverhofft spannend. Tja, und vielleicht kriegen wir doch noch unseren Markt zum Super Tuesday...
http://www.politico.com/livestream/
Liveblog:
http://andrewsullivan.thedailybeast.com/2012/01/live-blogging-the-south-carolina -results.html
Republicans in Washington knew exactly what Newt was, but for over a decade they've chosen to pretend otherwise, either because he was useful to have on TV attacking the Democrats, or just because that's how Republicans do things. So after treating him as a distinguished statesman and brilliant conservative politician for over a decade, despite clearly not believing it (as was shown the second he spiked in the polls in December), they're just getting exactly what they deserve.
http://plainblogaboutpolitics.blogspot.com/2012/01/republicans-have-themselves-t o-blame.html
Gestern meldete CNN, Jeb Bush (der in Florida sehr populäre ehemalige Gouverneur des "Sunshine States") werde eine Wahlempfehlung für Romney aussprechen. Drei republikanische Quellen schienen das zu bestätigen; recht plausibel, da Bush bereits im letzten Jahr sehr freundliche Worte für Romney gefunden hatte:
http://politicalticker.blogs.cnn.com/2011/10/12/jeb-bush-issues-romney-praise/
Bush lässt die Meldung über eine Wahlempfehlung allerdings jetzt dementieren.
Jeb Bush has said that he will stay neutral in the primary. This contradicts earlier reports.
According to CNN, Jeb Bush will endorse Mitt Romney, three Republican sources confirm. However, Bush’s spokesperson is denying this.
http://gapolitico.com/2012/01/21/jeb-bush-to-endorse-mitt-romney-florida-looms/
Vielleicht einfach ein Missverständnis. Vielleicht aber auch ein Kurswechsel Bushs (und damit möglicherweise ein Anzeichen für eine veränderte Strategie des republikanischen Establishments): Statt mit vereinten Kräften zu versuchen, einen offenbar bei der Basis noch nicht ausreichend populären Kandidaten zum Sieg zu tragen, wartet man vielleicht einfach mal ab. Gut möglich, dass Romney aus eigener Kraft noch die Kurve kriegt - dann ist alles in Butter. Aber was, wenn ihm das nicht gelingt, wenn sich über Wochen ein für die Großkopferten inakzeptabler Gingrich und ein bei weiten Teilen der Basis unbeliebter Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und dabei beide nichts Gutes für die Wahl gegen Obama erahnen lassen?
Schaut man dabei zu? Versucht man Santorum zu unterstützen? Oder wirft noch jemand seinen Hut in den Ring - in vielen Staaten könnte man auch im Februar oder März noch auf den Stimmzettel kommen? Mal sehen; wenn Romney Florida gewinnt, dann wird die Niederlage in South Carolina vielleicht nur als kleiner Schluckauf auf dem Weg zum Sieg in die Geschichtsbücher eingehen. Aber wenn Newt marschiert, dann könnte ich mir die oben skizzierte Wendung durchaus vorstellen.
Vielleicht einfach ein Missverständnis. Vielleicht aber auch ein Kurswechsel Bushs (und damit möglicherweise ein Anzeichen für eine veränderte Strategie des republikanischen Establishments): Statt mit vereinten Kräften zu versuchen, einen offenbar bei der Basis noch nicht ausreichend populären Kandidaten zum Sieg zu tragen, wartet man vielleicht einfach mal ab. Gut möglich, dass Romney aus eigener Kraft noch die Kurve kriegt - dann ist alles in Butter. Aber was, wenn ihm das nicht gelingt, wenn sich über Wochen ein für die Großkopferten inakzeptabler Gingrich und ein bei weiten Teilen der Basis unbeliebter Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und dabei beide nichts Gutes für die Wahl gegen Obama erahnen lassen?
Schaut man dabei zu? Versucht man Santorum zu unterstützen? Oder wirft noch jemand seinen Hut in den Ring - in vielen Staaten könnte man auch im Februar oder März noch auf den Stimmzettel kommen?
Ich hoffe das! Die Kandidaten bilden ja immer noch eine Horrotruppe.
Eine Prognose über den Fortgang der Vorwahlen, die ich ganz plausibel finde (die ersten drei Punkte lasse ich mal aus):
4. If Gingrich wins Florida, the Republican Establishment is going to have a meltdown that makes Three Mile Island look like a marshmallow roast. Why? Because the Establishment will be staring down the barrel of two utterly unpalatable choices. On the one hand, Gingrich's national favorable-unfavorable ratings of 26.5 and 58.6 percent, respectively make him not just unelectable against Obama but also mean that he would likely be a ten-ton millstone around the necks of down-ballot Republican candidates across the country. And on the other, Romney will have shown in two successive contests—one in a bellwether Republican state, the other in a key swing state—an inability to beat his deeply unpopular rival. If this scenario unfolds, the sound of GOP grandees whispering calls for a white knight, be it Indiana governor Mitch Daniels (who, conveniently, is delivering the Republican response to Obama’s State of the Union address on Tuesday night) or Wisconsin congressman Paul Ryan or even Jeb Bush, will be deafening.
5. No matter who wins Florida, the race is now destined to go on a good long time. Again, why? Because Romney has plenty of money (and can always pump in more of his own should the need arise) to go on all the way to June; because this is his last chance to be president, for there will be no third time around for a two-time loser; and because he believes that he alone has the organizational muscle and fortitude to go the distance. As for Gingrich, his near-100 percent national name I.D. and his magnetlike capacity to draw free media coverage will give him the ability to compete around the country even if his financial and organizational deficits remain. Also, his sense of himself as a man of destiny and world-historical significance — who, as the Romney campaign cheekily pointed out, has compared himself to Ronald Reagan, Margaret Thatcher, Abraham Lincoln, Woodrow Wilson, Henry Clay, Charles De Gaulle, William Wallace, Pericles, The Duke Of Wellington, Thomas Edison, Vince Lombardi, The Wright Brothers, Moses, and “a viking” — compels it. Oh, and also: the two men, Gingrich and Romney, are quickly coming to hate each other. So buckle up; this should be fun.
http://nymag.com/daily/intel/2012/01/heilemann-five-new-gop-primary-factors.html
Silver wälzt Statistiken und kommt zu dem Schluss: Diese Vorwahlsaison hebt sich deutlich von denen der Vergangenheit ab, scheint viel volatiler. Gelten die altbewährten Annahmen nicht mehr oder werden sie im Endeffekt doch greifen? Lesenswerter Artikel mit dem folgenden Fazit:
But perhaps “This Time Is Different.” We will learn a lot more in the coming days based on the results in Florida and movement in national polls.
Although there can be a tendency to overreact to developments, there can also be a tendency to stubbornly default to conventional wisdom and previous assumptions about the way the process is supposed to work.
In the case of presidential primaries, previous beliefs ought not be accorded all that much weight: Americans have not been picking presidential nominees in quite this way for all that long, and yet a presidential nomination process is complex. In more abstract terms, both conceptual and statistical models of the presidential nomination process may be “overfit” and draw too many conclusions from idiosyncratic examples.
My view is that Mr. Gingrich’s win in South Carolina alone is not enough to be paradigm-breaking. But if he follows it with a win in Florida, all bets are off. Not only would that represent further evidence of Mr. Gingrich’s strength, it would suggest that we had been weighing the evidence incorrectly all along.
http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2012/01/22/did-gingrichs-win-break-the- rules/
Beliebtheitswerte:
Gingrich bei 26,6% der Amis beliebt, 58,2% können ihn nicht leiden.
Romneys Zahlen dagegen 38,7% (positiv) zu 44% (negativ).
http://polltracker.talkingpointsmemo.com/contest/us-favorability-gingrich
http://polltracker.talkingpointsmemo.com/contest/us-favorability-romney
Beliebtheitswerte:
Gingrich bei 26,6% der Amis beliebt, 58,2% können ihn nicht leiden.
Romneys Zahlen dagegen 38,7% (positiv) zu 44% (negativ).
Gibt es Werte zur Frage "kompetent" oder "guter Kandidat" ?
Gibt es Werte zur Frage "kompetent" oder "guter Kandidat" ?
Ich weiß nicht, ob die so erhoben werden - normalerweise schaut man immer auf den allgemeinen Beliebtheitswert, glaub ich.
Gallup hat einen Tracking Poll zu den Primaries (landesweit), der Durchschnitt der letzten fünf Tage wird veröffentlicht. Die aktuellen Zahlen:
Romney 29
Gingrich 28
Paul 13
Santorum 11
Andere 5
http://www.gallup.com/poll/election.aspx
Mitt und Newt also wieder auf Augenhöhe, und das, obwohl nur ein Fünftel der Daten nach South Carolina erhoben wurden.
The proposition Gingrich is offering GOP voters is just the natural extension of what they have come to believe. Obama is an ultra-radical, as well as a lightweight, who can’t speak without a TelePrompTer, so simply forcing him into a series of lengthy debates will expose his incompetence and extremism. To convince Republican voters to settle for Mitt Romney, the Establishment now has to tell them that defeating Obama will be … tough. [...]
So here is an uncharismatic, politically clumsy, Cater-esque president facing unremittingly terrible circumstances and advocating wildly unpopular policies. And now Republicans should worry that if they don’t nominate the right opponent they’ll lose?
This isn’t an insolvable dilemma for the GOP Establishment. The solution is to bury Gingrich beneath a pile of money, just like in Iowa. But Republicans find themselves with an expensive problem that is largely of their own creation.
http://nymag.com/daily/intel/2012/01/newt-of-the-poisoned-tree.html
In den kommenden Wochen und Monaten finden folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden voraussichtlich Märkte aufgesetzt:
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