EM 2012 - hier geht"s um Fussball
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Ukraine - Schweden 2-1
ronnieos, 11.06.2012 21:37, Antwort aufHalbzeit 0-0
Die Gewinner der 1. HZ - England und Frankreich. Ein Sieger heute abend würde beide unter Druck setzten. 0-0 wäre das ideale Resultat, weil sie dann sogar die Nase vorne haben.
Chancen (2 Grosschancen) waren da. Ukraine intitiativ. Schweden etwas zu abwartend, zögerlich.
"Unterhaltsamer" als das 1. Spiel heute, beide beweglicher.
Das scheint so ne Art neues Spel zu werden:
Tor - Ausgleich alles in 5 Minuten. Italien so passiert, Frankreich, nun Schweden (und denen noch schlimmer - Doppelschalg hinnehmen müssen)
Für die Börse gibt das richtig Schwung .... nur ein alter Mann kann seine Order gar nicht sooo schnell rausnehmen - und staunt dann, was er gerade umgesetzt hat
... was haben die Schweden am Ende versemmelt
aber wie leichtsinnig ist die Ukraine im Überschwang, dass man den Schweden solche Chance ermöglicht
Hut ab vor der Moral der Ukraine. Verdienter Sieger. Schevchenko, der alter Hase, macht den Unterschied.
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RE: In hartberg ist der teufel los
W.I.Uljanow, 12.06.2012 02:08, Antwort aufNachdem die oststeirer gegen den grazer ak im relegationsduell das 3:0 erzielten, haben gak-anhänger den platz gestürmt. Ich hoffe, lenin ist nicht dabei - wäre schlecht, wenn er während der fußball-em im häfen sitzen müsste!
So, nun bin ich retour in Wien.
Ich war am Platz dabei, aber nicht beim Platzsturm; ich habe mir das nur aus nächster Nähe angesehen, weil zu erwarten war, dass irgendwas passieren wird - auch Hartberger Spieler haben in Interviews gemeint, dass sie erwartet hätten, dass bei ungünstigem Spielverlauf für den GAK Aktionen der Grazer Fans passieren würden. Ich habe mir das Ganze einmal aus neutraler Sicht angesehen, wie es denn so mit der Sicherheit gehandhabt wird.
Das Hartberger Stadion ist ein Allzweckstadion, mit Laufbahn und LA-Anlagen hinter den Toren. Bei einem Hochsicherheitsspiel, und das war das erste, das es je in Hartberg gab, einen Bierstand auf der Laufbahn aufzustellen und Vorsänger des GAK auf der Laufbahn agieren zu lassen, hätte niemals genehmigt werden dürfen; dabei gab es eine Sicherheitskonferenz mit der Polizei im Vorfeld! Die mindestens 150 Polizist/inn/en, eher 200, in voller "Riot Gear" standen nur hinter den Toren herum, tratschten miteinander oder mit Zuschauern und schlürften ihr Cola, wenn sie nicht zur Schattenpause abkommandiert wurden. Dass es bei einem solchen Einsatz auch weibliche Beamte gab, nahm mich etwas wunder - welchen Sinn sollte es haben, eine Frau mit 165 cm und 60kg gegen "zweikampferfahrene" Hools mit 190cm und 110 kg zu schicken?
Nach der Pause wurde es auf der Laufbahn immer belebter - Bierstand!, die Polizei tat nach wie vor nichts. Spätestens nach dem 2:0 wäre es höchste Zeit gewesen, einen Kordon vor dem GAK-Sektor aufzuziehen, doch nach wie vor geschah nichts. Als unmittelbar nach dem 3:0 dann der Platz gestürmt wurde, rannten die Kieberer plötzlich los und begannen, die Platzstürmer zurückzudrängen und zogen dann eine Linie vor dem besonders aktiven Teil des GAK-Sektors auf. Wie ein Bekannter im ASB (Austrian Soccer Board) berichtete, der als Fotograf akkreditiert war, wurde ein Befehl, weniger eng nebeneinander zu stehen und die Linie über den ganzen Sektor zu erstrecken, nicht befolgt. Wie er meinte, einfach aus Angst, um nicht gegebenenfalls allein gegen Anstürmende zu stehen. Nachvollziehbar, denn wie auch wo berichtet wurde, wurden Polizist/inn/en aus der ganzen Steiermark für diesen Einsatz zusammengezogen, nur dürften diese kaum eine entsprechende Ausbildung erhalten haben. In weiterer Folge stand die Linie der Polizei am Spielfeldrand und rückte nur ein paarmal über die Laufbahn vor, um sich gleich wieder zurückzuziehen, weil aus dem Zuschauerraum das gesamte Inventar der Sanitätsörtlichkeiten (1 Staubsauger(!), sämtliche Klo- und Pissmuscheln, Waschbecken, jeweils ganz oder in Teilen, Werbebanden, Sitzschalen, usw. den Polizisten um die Ohren flog.
Als dann der Abbruch feststand, entfernte sich das Publikum schön langsam, Betonung auf langsam, denn in allen anderen Bereichen des Stadions herrschte Ruhe; während auf der einen Seite die Trümmer herumflogen, waren rundherum alle Freß- und Saufstände nach wie vor in vollem Betrieb und niemandem passierte irgendwas. Auf dem Weg zu unserem Auto, das mit Grazer Kennzeichen auf einem ausgeschilderten GAK-Parkplatz stand(eine Wiese, auf der Unmengen Heu aufgeschüttet waren, um nicht im Dreck zu versinken) konnten wir noch kleinere Scharmützel beobachten, bei denen nur mehr kleinerer Sachschaden entstanden sein dürfte, als der harte Kern der Platzstürmer seinen hinhaltenden Rückzug durchführte.
Dieser harte Kern, der offenbar in der Grazer Szene sehr bekannt ist, ist eine Partie aus Neonazis und polizeibekannten (teilw.mehrfach) verurteilten Gewalttätern namens Red Army Graz (Rot nicht polisch gemeint, der GAK ist rot-weiß).
Der Sachschaden im Stadion wird auf gut €20.000 geschätzt.
Mein Fazit: sicherheitstechnisch war die ganze Veranstaltung eine Katastrophe, schon von der Organisation her. Der Einsatz starker Polizeikräfte war gerechtfertigt, der Einsatz selbst allerdings aus meiner Sicht ein Fiasko. Es hätte noch stärkerer, aber geschulter Sicherheitskräfte bedurft; spätestens nach dem 2:0 hätte der gesamte GAK-Sektor absolut abgesperrt werden müssen; es hätte zusätzlich mehrerer kleiner Trupps bedurft, die auf Angriffe aus dem Fansektor reagieren, diesen stürmen und die Übeltäter herausfischen und sofort festnehmen können, ohne dabei selbst durch die Mangel gedreht zu werden, was durchaus möglich gewesen wäre, denn an allen Aktionen waren ja nicht mehr als höchstens 100 der über 1000 GAKler beteiligt und besonnene GAKler lieferten sich ja auch Prügeleien mit den Aktivisten, als sie diese zurückhalten wollten.
So, und jetzt habe ich Zeit, mich der EM zu widmen, und wieder Orders einzustellen.
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