Medienschelte

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  • Medienschelte

    Wanli, 28.08.2018 20:07
    #1

    Auf Anregung grueners aus dem USA-Forum hierher transferiert:

    auch ändert ein statement oder auch eine rangliste der reporter ohne grenzen nichts an meiner grundsätzlichen kritik an den bestehenden medien. diese diskussion sollten wir jedoch eher an einer anderen stelle führen, nicht unbedingt im usa-forum.

    bis dahin mag u.u. gelten - frei nach bertolt brecht: Herr G. begegnete Herrn Wirr (einigen von uns eher unter dem Namen Trump bekannt), dem großen Kämpfer gegen die Medien. "Ich bin ein großer Gegner der Medien", sagte Herr Wirr. "ich will keine (freien) Medien." Herr G. antwortete: "Ich bin ein größerer Gegner der Medien. Ich will andere Medien."

    ps: weder die tagesschau noch heute sind aus meiner sicht - die eines journalisten - nachrichtensendungen. sie verbreiten - leider - seit längerem keine objektiven informationen mehr, sondern primär mehr oder weniger gefärbte meinungen.

  • Medienschelte - die 1.

    gruener (Luddit), 30.08.2018 00:40, Antwort auf #1
    #2

    dann fangen wir doch enfach mal an:

    titel der heutigen schelte: wie der öff-rechtl. in punkto eu den pöbel (ergo, seine gebührenzahler) für dumm verkauft...

    anlass: ein aktueller bericht in den heutigen "berichten vom tage".

    inhalt: italien will u.u. die zahlungen an den eu-haushalt einstellen, wenn andere länder der eu keine flüchtlinge aufnehmen.

    vorgeplänkel - noch relativ neutral: italien ist nettozahler, teilt die moderatorin der sendung den geneigten zuhörenden mit, gibt jährlich etwa 12 mrd. an die eu und erhält im gegenzug zuschüsse von seiten der eu in höhe von etwa 10 mrd.

    das hauptspiel - es betritt eine aus italien, aber im grunde aus brüssel - genaueres erfährt man nicht (oder verhöre ich es?) - berichtende reporterin die akustische radioszenerie: alsdann wird der gespannt lauschende überschwemmt mit ausnahmslos negativen redebotschaften von eu-abgeordneten, die sich gegenseitig in ihrer empörung überbieten - die reporterin meint dazu: niemand nimmt die drohung aus italien ernst. (anmerkung des tippenden: also, ich schon. und garantiert finde ich auch jemanden in brüssel, der das ebenfalls ernst nimmt - also, das "niemand" bitte künftig lassen!) ein spd-mdep wird zitiert mit den worten, das sei ja so, als würde ein bankräuber drohen: geld her oder ich erschieße mich. ein grüner wird erwähnt, italien würde sich damit ins eigene fleisch schneiden und dann selbstverständlich auch keine zuschüsse mehr von der eu erhalten. natürlich würden auch die italienischen bauern keinen einzigen cent mehr bekommen. usw usf.

    abgesang: die reporterin fällt in einen aus meiner sicht beinahe jammervollen unterton, als sie abschließend anmerkt, eigentlich müsse sich italien ja an die befreundeten populisten in polen und ungarn wenden - die ja bewusst aus politischen gründen keine flüchtlinge aufnehmen wollen - aber darauf hätte man in italien wohl keinen bock. (letzteres sagt sie lediglich sinngemäß, aber ich war so frei, ihre wortwahl inhaltlich ident wohlfeiler auszudrücken)

    soweit die äußerst informative, selbstredend jederzeit neutral gehaltene und in sich zu 150 % logische berichterstattung auf ndr-info und wdr3 in den berichten vom tage vom 29.08.2018.

    ******

    ich versuche das zuvor geschilderte mal für jedermann verständlich zu übersetzen:

    man stelle sich enmal vor, ein eu-freundlicher wahlfieber-user unterbreitet mir, dem selbsternannten unfreund der eu, folgendes angebot:

    obwohl ich weiß, dass du die eu abgrundtief hasst, bin ich bereit, dein im grunde frevelhaftes wie gegen das gemeinwohl gerichtetes handeln trotz alledem, selbst gegen mein gewissen, auch weil ich natürlich ein wenig mitleid mit dir habe, monatlich mit 100 euro zu unterstützen. was ich angesichts meiner zuvor geäußerten inhaltlichen bedenken sehr großzügig und ziemlich gnädig finde.

    für meine bemühungen muss ich dir jedoch leider - es hilft alles nichts. auch ich muss irgendwie überleben - monatlich 200 euro in rechnung stellen. ich weiß, das ist angesichts deiner schwierigen persönlichen lage nicht grade wenig, aber bedenke bitte: falls du nicht bereit bist, dieses kleine honorar an mich zu zahlen, erhältst du auch keinerlei unterstützung von mir. du würdest dir damit klar ins eigene fleisch schneiden. keinen cent von mir zu erhalten, wäre schon ziemlich schmerzhaft für dich, oder etwa nicht?

    wie - das ist dir zu teuer? ach, beschwere dich doch gefälligst bei den vielen afd'lern hier auf wahlfieber. die haben das ganze dilemma doch erst verursacht.

    und daher musst jetzt da auch durch. das hast du nun von deinen ganzen sympathieerklärungen ggü. diesen latent-nazis.

    *****

    soweit alles klar? - wer die grundlagen der mathematik (u.a. angewandt in sonderschulen) beherrscht, ist klar im vorteil! offenbar kann man das zumindest in italien.

  • RE: Medienschelte - die 1.

    drui (MdPB), 30.08.2018 20:32, Antwort auf #2
    #3

    So ganz wird mir nicht klar, auf welchen konkreten Beitrag sich Deine Kritik bezieht, öffentlich-rechtliches Radio? Ohne den Beitrag zu kennen, kann ich dazu wenig sagen, nur: Die Drohung, "zahlungen an den eu-haushalt einstellen" ist schon technisch schwierig bis unsinnig, weil die Einnahmen der EU aus Mehrwehrtsteuern, Zöllen usw. bestehen, auf die der italienische Möchtegern-Mussolini keinen Zugriff hat:

    Der EU-Haushalt wird hauptsächlich (zu 98 %) aus Eigenmitteln der EU – ergänzt durch sonstige Einnahmequellen – finanziert

    https://europa.eu/european-union/about-eu/money/revenue-income_de

    Von daher finde ich es eher ärgerlich, dass sich Medien mit diesem Nicht-Thema überhaupt beschäftigen. Die Drohung kam ja vom italienischen Innenminister, gegen den die eigene Justiz wegen Freiheitsberaubung ermittelt und der persönlich für das Ertrinken zahlreicher Menschen verantwortlich ist, indem er seine Küstenwache an der Seerettung hindert.

    Aber nehmen wir mal an, dass der Beitrag wirklich scheiße war, wie viele andere auch. Das ändert nichts an meiner Kritik an pauschaler Medienkritik, die nicht auf Details eingeht und alle Medien und Beiträge in einen Topf wirft durch Begriffe wie "Lügenpresse" etc.

    Ich zitiere da mal meinen ein paar Tage alten Beitrag im US-Forum:

    In den USA ist man da schon viel weiter. Da bezeichnet der Präsident die Medien als "Feinde des Volkes" - was richtig übersetzt wohl "Volksverräter" heißen soll - und legt damit den Grundstein für staatlich gebilligte Morde durch den geliebten Mob. Ich glaube nicht, dass es noch sehr lange dauert, bis der erste "Fakenews-Reporter" von einem Trumpfan erschossen wird.

    Und dazu die aktuelle Meldung:

    A man has been arrested and charged with threatening to kill employees of the Boston Globe newspaper, in messages repeating Donald Trump’s claims that journalists are the “enemy of the people” and “fake news”.

    https://www.theguardian.com/media/2018/aug/30/boston-globe-man-arrested-death-th reats-fbi-robert-chain

  • Medienschelte - die 2.

    gruener (Luddit), 03.09.2018 14:41, Antwort auf #2
    #4

    Heute ätzt - anstelle meiner Wenigkeit - Gabor Steingart.

    Angesichts der Situation von Chemitz schreibt er u.a in seinem heutigen Moring Briefing:

    die Ereignisse von Chemnitz berühren den Hauptschalter unseres deutschen Energiehaushaltes. Denn hier haben sich zwei Grausamkeiten gegen unsere angeborene Sehnsucht nach Humanität und Mittagsschlaf verschworen. Der mutmaßlich von Migrantenhand Gemordete und die von Deutschen veranstaltete Straßenhatz heben sich nicht gegenseitig auf – sondern potenzierten das Unheil, bis daraus ein Stromschlag wider unsere Gemütlichkeit wird.

    ...

    Die einzige Sicherung, die wirklich für die Ewigkeit gebaut scheint, ist die journalistische Selbtversicherung, dass wir unschuldig sind. Dass Journalisten in Deutschland körperlichen Angriffen ausgesetzt sind, bleibt eine Ungeheuerlichkeit und eine strafbare Handlung. Das darf nicht entschuldigt und nicht relativiert werden. Die Kollegen und Kolleginnen in Chemnitz sind nicht zimperlich, sie sind tapfer. Aber vor dem Angriff stehen Anfeindungen, und vor den Anfeindungen stehen Zweifel an unserem Gewerbe, und die haben wir uns redlich verdient. Der Autor schließt sich mit ein.

    Wir haben zu oft Neugier durch Haltung ersetzt, Analyse durch Gefühl - und viele wollen bis heute nicht davon lassen. Jetzt erst recht, rufen sie.

    Wir schreiben aus der Altbauwohnung mit Stuckdecke über die im Plattenbau mit Graffiti – oft herablassend und belehrend, zuweilen mitleidslos. Die sollen sich mit den Migranten doch endlich vertragen. Geografie und Gesinnung sind dabei korrelierende Größen. Unsere Zuneigung zu den Flüchtlingen steigt mit der Entfernung zu Wohncontainer und Hauptbahnhof.

    Wir machen die Menschen am unteren Ende der Einkommensskala, die mit den Neuankömmlingen um Wohnung, Job und kulturelle Hoheit ringen, zu Ausgestoßenen im eigenen Land. Es bedurfte des Einspruchs von Wolfgang Thierse gestern Abend bei Anne Will, um eine Selbstverständlichkeit wieder ins Zentrum der Debatte zu rücken: „Den Einheimischen soll und darf das eigene Land nicht fremd werden.“

    Wir finden den etablierten Parteien-Staat und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in all seiner Wohltemperiertheit gut und richtig. Wenn uns einer deshalb System-Presse nennt, sind wir empört

    Wer es wagt, die Krawalle von Chemnitz mit denen vom G20-Gipfel in Hamburg zu vergleichen, erfährt in der Redaktion, was soziale Ächtung bedeutet. In der Kantine jedenfalls kann der Kollege sich gehackt legen, und zwar am Einzeltisch, kurz vor den Waschräumen.

    Die Richtigkeit unseres journalistischen Tuns bezweifeln, das darf nur ein Ausländer wie Jay Rosen. Der renommierte amerikanische Medienwissenschaftler aus New York hat einen „Brief an die deutschen Journalisten“ verfasst und im Feuilleton der „FAZ“ vom Samstag veröffentlicht. Mit amerikanischer Höflichkeit fordert er uns auf, unsere Lektionen zu lernen:

    Lektion 1: „Menschen, die sich übergangen fühlen, sind unempfänglich für komplexe und unbequeme Wahrheiten. Der Punkt „genauer zuhören“ sollte deshalb ganz oben auf Ihrer Agenda stehen.“

    ??Lektion 2: „Es gibt einen Unterschied zwischen journalistischem und politischem Handeln. Es ist nicht die Aufgabe von Journalisten, eine Partei oder einen charismatischen Politiker zu bekämpfen.“

    Lektion 3: „Als Journalisten haben Sie nicht die Aufgabe, den Leuten zu sagen, was sie denken sollen.

    Lektion 4: „Es reicht nicht, die Agenda von den Regierenden zu übernehmen.“

    Lektion 5: „Die Nutzer journalistischer Angebote, also die Leser, Zuschauer, Hörer haben heutzutage mehr Macht, weil sie mehr Auswahl haben. Wenn in einer Beziehung eine Seite mächtiger wird, verändert das die Beziehung. Der deutsche Journalismus muss das zur Kenntnis nehmen und sich entsprechend weiterentwickeln.“

    Jay Rosen endet mit der harmlosen und gerade deshalb bösartigen Frage: „Sind Sie dazu bereit?"

    *********

    *********

    Kritik an den "System-Medien" übt zeitlich parallel dazu auch das Handelsblatt. Auch doch wird heftig geschimpft:

    Und dann ist da noch Joachim Luger, 74, bekannt als „Vater Beimer“ aus der „Lindenstraße“. Er musste erleben, dass das Sterben nach 1685 Fernsehfolgen und 33 Jahren TV-Präsenz gar nicht so einfach ist. Der WDR hat sich etwas so Friedvolles wie Verwegenes einfallen lassen. Nach einer aufreibenden Wanderung schläft Beimer einfach so in der Waldhütte neben den zwei wichtigsten Frauen seines Lebens (für immer) ein. So verließ „Vater Beimer“ gestern Abend die deutschen Fernsehstuben. Er hinterlässt eine Erkenntnis („Die Menschen wollten die heile Familie sehen“) und den Verdacht, dass mit der Dachantenne auch die Mahagoni-Gemütlichkeit verschwand.

  • RE: Medienschelte - die 2.

    Mirascael, 03.09.2018 16:53, Antwort auf #4
    #5
    Der mutmaßlich von Migrantenhand Gemordete und die von Deutschen veranstaltete Straßenhatz

    Gab es die eigentlich wirklich oder fand die nur in den verstrahlten Hirnen der Antifa-Kämpfer (bis hin zum Bundespräsidenten, der nun auch keine Parteien mehr kennt, sondern nur noch Antifanten - wie z. B. Feine Sahne Fischfilet) statt?

    Ich habe bereits in diversen Medien gelesen, dass die angebliche Straßenhatz so überhaupt nicht stattgefunden hat, und mehr so für's Narrativ erfunden wurde, um vom eigentlichen Problem abzulenken.

  • RE: Medienschelte - die 2.

    Bergischer, 03.09.2018 17:43, Antwort auf #5
    #6

    Gab es die eigentlich wirklich oder fand die nur in den verstrahlten Hirnen der Antifa-Kämpfer

    Ich habe bereits in diversen Medien gelesen, dass die angebliche Straßenhatz so überhaupt nicht stattgefunden hat, und mehr so für's Narrativ erfunden wurde, um vom eigentlichen Problem abzulenken.

    https://www.waz.de/politik/vermummte-jagen-in-chemnitz-fluechtling-und-pruegeln- ihn-id215231563.html

    https://www.vice.com/de/article/qvmq9d/ausschreitungen-in-chemnitz-gefluechtete- migranten-erzaehlen-wie-sie-gewalteskalation-erleben

    ... waren aber sicher vermummte Antifa-Kämpfer und die WAZ ist ein "linkes" Kampfblatt und Migranten und Flüchtlinge lügen sowieso immer und ...

    merkt ihr Rechten eigendlich überhaupt noch was?!

  • RE: Medienschelte - die 2.

    gruener (Luddit), 04.09.2018 00:18, Antwort auf #6
    #7
    merkt ihr Rechten eigendlich überhaupt noch was?!

    vor allem merken bzw. registrieren die rechten - in erster linie jene, die von der stets empörten mitte in eine rechte ecke gesteckt werden -, dass, um erneut steingart zu zitieren, medial :

    "...zu oft Neugier durch Haltung ersetzt (wurde), Analyse durch Gefühl - und viele wollen bis heute nicht davon lassen. Jetzt erst recht, rufen sie."

    ... der etablierte Parteien-Staat und der öffentlich-rechtliche Rundfunk in all seiner Wohltemperiertheit gut und richtig (befunden wurde)."

    und wenn der neu benannte rechte pöbel - der mehrheitlich nie einer war - schier verzweifelt diese "deshalb System-Presse nennt, sind wir empört."

    ******

    anders formuliert: die neuen nazis finden sich bislang nur selten in der afd, sehr wohl aber vermehrt dort, wo man sich über jahre redlich bemüht hat, eine vom eigenen selbstunkritischen, vor arroganz strotzenden und beinahe beliebig definierten alternativlos-modell abweichende gruppierung in eine rechtsextremistische ecke zu scheuchen, um nun endlich wieder befriedigt und ungestraft nach dem verfassungsschmutz schreien zu können.

    es ist beinahe wie im zauberlehrling - nur bitterer: "Herr, die Not ist groß. Die Geister, die ich rief, werd' ich nicht mehr los!"

  • RE: Medienschelte - die 2.

    Mirascael, 04.09.2018 01:13, Antwort auf #7
    #8

    "Bergischer: blablabla..."

    Hmmm, also es gab einen Übergriff. Schlimm genug, aber ist das für Leute wie Dich nicht lediglich ein statistisch zu vernachlässigender Einzelfall? So von wegen das statistische Risiko eines Flüchtlings bei einem Angriff Rechter zu Schaden zu kommen ist um ein vielfaches geringer als Opfer eines Verkehrunfalls zu werden? Ich mein ja nur...

    Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, Wolfgang Klein, betont jedenfalls, es habe keine Anzeichen für Hetzjagden gegeben. „Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben“.

    Ist der Mann jetzt auch ein böser Rechter?

    Die ARD musste übrigens Aufnahmen von Nazihools, die nichts mit der Demo zu tun hatten, einfach mal so spasseshalber reinschneiden, der Trauermarsch einfach zu wenig her um Stimmung gegen "rechts" zu machen. Und altes Filmmaterial wurde wohl auch wieder aufgewärmt (ich weiss allerdings jetzt nicht genau ob von der ARD).

    Sorry, aber das völlig übertriebene Heraufbeschwören faschistischer Gefahren gehört seit jeher zum Lebenselixier linker Spinner, das weiss ich nunmal aus erster Hand. Diese zwanghafte Fixierung aufs 3. Reich findet man ja auch bei rechten Spinnern, da ergänzt Ihr Euch mit Euren komplementären Brüdern (und von mir aus auch Schwestern) im Geiste sehr gut.

    Ihr Nazis und Antifanten seid Euch ohnehin viel ähnlicher als Ihr denkt.

  • RE: Medienschelte - die 2.

    gruener (Luddit), 04.09.2018 02:20, Antwort auf #8
    #9

    es könnten sich - um den versuch zu starten, die ereignisse in chemnitz einmal neutral zu betrachten - einige fragen stellen.

    ich formuliere dies anhand einiger artikel des linken standards aus wien und hoffe dabei inständig, dass nicht auch der standard mittlerweile von einem rechtsradikalen verleger stillschweigend übernommen worden ist:

    https://derstandard.at/2000086128477/Berlin-verurteilt-Hetzjagden-in-Chemnitz-Po lizei-befuerchtet-neue-Ausschreitungen

    https://derstandard.at/2000086475919/In-Chemnitz-regiert-die-Wut

    - trifft es zu, dass unter den demonstranten der rechten etwa 50 gewaltbereite personen gewesen sind, der überwiegende teil aber (bewusst) friedlich und verfassungskonform demonstriert hat? - der geballten staatsgewalt gelingt es demnach nicht, 50 (potentielle) nazis dingfest zu machen? oder will sie dies im grunde gar nicht? und: ist das der "Rechtsaußenmob", von dem der tote-hosen-sänger campino fabuliert, ihn bekämpfen zu müssen?

    - trifft es zu, dass es bis zum 27.08. "lediglich" drei "geschädigte" nicht-deutscher herkunft gegeben hat? (es sind eindeutig drei zu viel. keine frage!) nachtrag: ausländische mitbürger aus chemnitz berichten in diesem kontext unisono von einer ständigen gewaltbereitschaft der rechten szene und wiederholten gewalttätigen übergriffen. warum sind diese übergriffe also plötzlich so grundsätzlich verurteilenswert, wo sie bislang scheinbar niemanden, außer den betroffenen selbst, wirklich gestört haben?

    - beruht die gegenwärtige empörung möglicherweise "lediglich" darauf, dass diverse idioten unverblümt ihre erhobenen rechten arme in irgendwelche kameras gehalten haben? - ach ja, wie schockt man denn heute noch das abgestumpfte system: sieg heil gröhlen und den führer-gruß zeigen. macht man das dreimal, kommt der mnisterpräsident vorbei, nach dem fünften mal eine ministerin aus berlin. frage: wie oft muss man den rechten arm erheben, damit sich der bundespräsi oder mutti höchstpersönlich nach karl-murx-stadt bequemt? - an dieser stelle ist ein chemnitzer bürgerkommentar durchaus angebracht: "da ist ein Deutscher umgebracht worden, und Sie regen sich über den Hitlergruß auf. Das Schlimme ist doch der Mord." - aber auch die verletzten ausländer!

    - wie ist es eigentlich vereinbar, einerseits den einsatz des verfassungsschmutz zu fordern und dann auf einem konzert begeistert einer band zuzujubeln, die jahrelang - zu unrecht?! - vom verfassungsschmutz beobachtet worden ist? - gibt es möglicherweise unterschiedliche offizielle lauschorganisationen in deutschland? das eine sind die guten, das andere die bösen lauscher?

    *******

    ich weiß, solche fragen sind unbequem und ketzerisch - vor allem aber: unerwünscht.

    denn wir befinden uns längst im unausgesprochenen krieg .. gegen rechts. resp. gegen alles, was sich nicht unserer alternativlosigkeit unterordnen will, und wie bei jedem konflikt wird zuerst eine entleibt: die wahrheit.

    als nächstes geht dann die sachlichkeit flöten. emotionen bestimmen ausschließlich die debatte. was wiederum irgendwann in gewalt umschlägt oder endet - wobei ich an der stelle nicht weiter differenziere, ob es sich dann um eine vermeintlich legitime, sprich staatlich sanktionierte gewalt handelt oder um eine illegitime.

    *******

    nachtrag:

    gestern war ich wieder einmal, sobald ich das haus verließ, von blau umhüllt. gefühlt begleiteten mich mehrere bis zum rand gefüllte mannschaftswagen auf schritt und tritt. - nein, nicht die npd oder gar die afd marschierte auf der straße, ein ganz ordinäres fußballspiel der 2. liga stand an.

    wenn nun aber campino wg. "50 gewaltbereiter" (der standard, wien) stante pede nach chemnitz eilt, kann ich dann eigentlich erwarten, dass die toten hosen im zweiwochentakt irgendwo in kiel auftreten, weil doch bei jeder fußballbegegnung weit mehr verrückte und gewaltbereite hooligans zusammenkommen?

    auch hier die notwendige erklärung für die moralisten:

    „Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist.“ Jean Genet

  • RE: Medienschelte - die 2.

    Bergischer, 04.09.2018 04:31, Antwort auf #8
    #10

    Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, Wolfgang Klein, betont jedenfalls, es habe keine Anzeichen für Hetzjagden gegeben. „Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben“.

    "Tatsächlich ist die Begriffsklärung nicht einfach. Auf Nachfrage des SPIEGEL verwies Oberstaatsanwalt Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Dresden, in schriftlich freigegebenen Zitaten am Montag zunächst auf die rechtliche Schwierigkeit. Der Begriff "Hetzjagd" sei juristisch nicht definiert, so der Jurist. "Ich verstehe unter einer Hetzjagd etwa mehrere Personen, die einen Menschen durch die Stadt jagen, um diesen zu verprügeln oder körperlich massiv anzugehen." Das, was seine Behörde bislang ausgewertet habe, enthalte keine Hinweise auf derartige Hetzjagden. "Wir sind mit der Auswertung allerdings noch nicht fertig. Es kann theoretisch sein, dass auf weiterem Bild- und Filmmaterial ein solcher Vorgang enthalten ist", fügte Klein hinzu.

    Zudem verwies Klein auf die konkrete Aufgabestellung, die die Generalstaatsanwaltschaft Dresden derzeit in Chemnitz untersucht - und die ist begrenzt. "Unsere Ermittlungen beschränken sich auf das unmittelbare Demonstrationsgeschehen am Sonntag und Montag nach der zuvor erfolgten Tat in Chemnitz", so der Sprecher. Alle anderen Ereignisse, die sich möglicherweise an anderen Orten im Stadtgebiet ereignet hätten, seien von der Staatsanwaltschaft Chemnitz und der örtlichen Polizei zu bearbeiten." Quelle: SPON 3.9.18 [spiegel.de]

    Wieder mal typisch AfD "Lückenpropaganda": Da wird ein Satz "herausgepickt" und daraus wird dann: "Generalstaatsanwalt überführt Merkel der Lüge: „Es hat in Chemnitz keine H etzjagd gegeben“ ... und das dumpfe "AfD Wutvolk" und Mirascael und Gruener haben wieder frisches "Aufreger-Material".

    In Chemnitz sind Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe angegangen und verletzt worden - ob nur einer oder 100 spielt für eine Ächtung genauso wenig eine Rolle wie die Bezeichnung: ob nu Hetzjagd, Jagd oder "tätlichen Angriff" oder wie auch immer man dies bezeichnet.

    Die AfD Propaganda ist einfach nur "billig" und nicht wert darüber noch weitere Recherchen und Worte zu verlieren!

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