EU: Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt.

  • EU: Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt.

    gruener (Luddit), 03.09.2018 03:24
    #1

    Welt-chefkommentator jacques schuster zerlegt die europäische kommission.

    leider nur verbal, aber zumindest begnügt sich schuster nicht damit, selbige nur am boden liegen zu sehen, er stampft die brüsseler arroganz beinahe six-feet-under - aber eben auch nur beinahe:

    Hat Europa noch alle Tassen im Schrank? Der Kontinent leidet unter seiner schwersten Krise, seit sich die Europäer im März 1957 zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zusammengefunden haben. Doch die EU-Kommission weiß nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als sich mit der größten Nichtigkeit der Gegenwart zu befassen: der Zeitumstellung [welt.de]...

    Zwar hat sie keinen Schimmer, wie sie der Flüchtlingskrise Herr werden will, zwar weiß sie nicht, wie sie die Europawahl im kommenden Jahr gegen die Flut der Rechtspopulisten bestehen oder auf welche Weise sich die EU gegen Donald Trump durchsetzen soll – doch so schlimm kann alles nicht sein...

    Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt. Hätte der Herrgott oder eine andere höhere Instanz Erbarmen mit der Kommission gehabt, hätte sie wohl wenigstens für einen Augenblick gemerkt, was sie mit ihrer läppischen Betriebsamkeit anrichtet...

    Vor diesem Hintergrund muss man von allen guten Geistern verlassen sein, ... eine drittrangige Internetumfrage zur Zeitumstellung zu einer Volksbefragung aufzuwerten, an der nicht einmal ein Prozent der EU-Bürger teilgenommen haben. Welches Argument hat die EU-Kommission in Zukunft, wenn Marine Le Pens Scharen, die AfD oder Italiens Feuerköpfe fordern, über die Abschottung Europas, die Wiedereinführung der Todesstrafe oder die Hinwendung zu Russland abzustimmen? Ist dann auch die Beteiligung von einem Prozent der Wähler ausreichend?

    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article181381654/Abschaffung-der-Zeitumst ellung-Die-EU-staerkt-ihre-Gegner.html

    *********

    um missverständnissen vorzubeugen: ich bin kein schuster-fan, erkenne aber an, dass selbst gestandige eu-fans ob der misstände in der eu schier verzweifeln. nur mangelt es ihnen bislang daran, daraus auch entsprechende, notfalls radikale schritte abzuleiten.

    andererseits, schuster, du redest gegen windmühlen. die eu-kommission verfügt über einen allmächtigen partner, die öffentlich-rechtlichen medien. die werden das problem schon (im sinne der kommission) richten. (und falls wider erwarten nicht, droht selbige halt kurzfristig mit dem wiederaufrollen der seit jahren offenen thematik "rundfunkgebühren")

  • RE: EU: Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt.

    Mirascael, 03.09.2018 08:28, Antwort auf #1
    #2

    Ich teile Schusters Einschätzung überhaupt nicht - die Zeitumstellung ist erstens nicht drittrangig und zweitens ist das Thema symptomatisch für Vieles, was in der real existierenden EU dysfunktional läuft.

    Eine klare Mehrheit sowohl in den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten als auch in den EU-Organen lehnt die Zeitumstellung zwar ab, die ausbordernden bürokratischen Wucherungen machen deren überfällige Beendigung zu einer Sysiphusaufgabe.

    Selbst zu solchen - vermeintlichen drittrangingen - trivialen Änderungen ist die EU nicht in der Lage, in entscheidenderen Angelegenheiten verhält es sich noch viel schlimmer.

  • RE: EU: Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt.

    drui (MdPB), 03.09.2018 11:58, Antwort auf #2
    #3

    Eine übliche Vorgehensweise, die EU zu diskretitieren, sie kann es niemanden Recht machen. Die Kommission ist nicht für Flüchtlinge oder Wahlbeeinflussung zuständig, aber für den Binnenmarkt, die Einhaltung von EU-Verträgen, Normierungen und damit zigtausenden kleinen Dingen und Regelungen, ua. auch eine möglichst einheitliche Regelung der Zeitumstellung oder -nichtumstellung. Das mag man für unwichtig halten (ich gehöre hier mal zu den 1%, die abgestimmt haben), ist aber eben nur ein Punkt von Vielen, die täglich in Angriff genommen werden.

    Wenn man nun den billigen PR-Trick eines alkoholkranken Europapolitikers als fehlende Tassen im Europaschrank missversteht, hat man keinen blassen Schimmer, wie in der EU-Bürokratie gearbeitet wird und wer für was zuständig ist. Typisch Welt. Nächste Woche finden sie eine Richtlinie zur Normierung von Kaffeemaschinendüsen und erwecken wieder das Bild, Tausende EU-Technokraten würden sich ausschließlich damit beschäftigen, anstatt die angebliche Flüchtlingskrise (Krise haben da nur die Ertrinkenden und in Afrikas KZs Gefolterten) zu lösen, Frieden im Nahen Osten zu schaffen oder eine Pille für ewiges Leben zu erfinden. Und die Welt-Schreiberlinge sind dann bestimmt noch die größten Brexit-Fans, ein Thema, mit dem sich täglich Hunderte EU-Bürokraten unsinnigerweise herumschlagen müssen, weil Populisten und Europafeinde es so wollten. Dummheit gibt es auf vielen Seiten.

  • RE: EU: Ein Merkmal der Dummheit ist, dass sie sich selbst nicht erkennt.

    Mirascael, 04.09.2018 20:41, Antwort auf #3
    #4

    Eine übliche Vorgehensweise, die EU zu diskretitieren, sie kann es niemanden Recht machen. Die Kommission ist nicht für Flüchtlinge oder Wahlbeeinflussung zuständig, aber für den Binnenmarkt, die Einhaltung von EU-Verträgen, Normierungen und damit zigtausenden kleinen Dingen und Regelungen, ua. auch eine möglichst einheitliche Regelung der Zeitumstellung oder -nichtumstellung. Das mag man für unwichtig halten (ich gehöre hier mal zu den 1%, die abgestimmt haben), ist aber eben nur ein Punkt von Vielen, die täglich in Angriff genommen werden.

    Wenn man nun den billigen PR-Trick eines alkoholkranken Europapolitikers als fehlende Tassen im Europaschrank missversteht, hat man keinen blassen Schimmer, wie in der EU-Bürokratie gearbeitet wird und wer für was zuständig ist. Typisch Welt. Nächste Woche finden sie eine Richtlinie zur Normierung von Kaffeemaschinendüsen und erwecken wieder das Bild, Tausende EU-Technokraten würden sich ausschließlich damit beschäftigen, anstatt die angebliche Flüchtlingskrise (Krise haben da nur die Ertrinkenden und in Afrikas KZs Gefolterten) zu lösen, Frieden im Nahen Osten zu schaffen oder eine Pille für ewiges Leben zu erfinden. Und die Welt-Schreiberlinge sind dann bestimmt noch die größten Brexit-Fans, ein Thema, mit dem sich täglich Hunderte EU-Bürokraten unsinnigerweise herumschlagen müssen, weil Populisten und Europafeinde es so wollten. Dummheit gibt es auf vielen Seiten.

    Was für ein Quatsch mal wieder. Die Welt ist dezidiert AfD-feindlich, veröffentlicht täglich Anti-Trump-Artikel und kritisiert den Brexit wann immer es geht, gerne auch unterhalb der Gürtellinie.

    Dazu kommen noch ständige Lobhudeleien und Beweihräucherungen grüner Politiker (am liebsten natürlich Robert Habeck) und die grüne Prominenz hat dort schon regelrecht eigene Kolumnen.

    Und das gegen die überwätigende Mehrheit wenn nicht der Leser dann zumindest der Leserbriefschreiber und Abstimmungsbeteiligten.

Beiträge 1 - 4 von 4
(Kommunale) Wahlen auf Wahlfieber:

Eine Wahlbörse für Deine Stadt oder Deinen Wahlkreis.

Ab 150,- Euro!

» Mehr erfahren
30.573 Teilnehmer » Wer ist online

Wichtige Wahltermine

In den kommenden Wochen und Monaten finden folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden voraussichtlich Märkte aufgesetzt:

Wahltermine 2014

  • Frühjahr:
  • Europawahl in der EU
  • Kommunalwahlen in diversen deutschen Bundesländern
  • -
  • Spätsommer/Herbst:
  • Landtagswahl in Vorarlberg
  • Landtagswahl in Sachsen
  • Landtagswahl in Brandenburg
  • Landtagswahl in Thüringen
  • -
  • Parlamentswahl in Schweden
  • Parlamentswahl in Lettland
  • -
  • Midterm Elections in USA
  • Unabhängigkeitsreferendum in Großbritannien

Sonstiges

  • Fußball-WM in Brasilien
  • 24 - Season 9: Live Another Day

In Vorbereitung für 2014

  • folgt...

Wie funktioniert das?

So tragen Sie mit Ihrem Wissen zur Prognose bei - Mehr im Infocenter

Fehler gefunden?
Feedback?

Fehlermeldungen und Feedback bitte per E-Mail an: help@wahlfieber.ch