Clinton vs. Obama

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  • Clinton vs. Obama

    carokann, 01.02.2008 12:56
    #1
    "It took one Clinton to clean up after a Bush," she said when asked about the potential Bush-Clinton-Bush-Clinton trade-off of the White House, "and it may take a Clinton to clean up after a second Bush."


    Mit diesem Satz hat Clinton in der gestrigen letzten Fernsehdebatte vor dem möglicherweise vorentscheidenden "Super-Tuesday"gegen Obama gepunktet.

    Obama blieb dagegen blass und war zu nett.

    Je schlechter die wirtschaftlichen Aussichten in den USA in diesem Jahr, desto grösser die Clinton-Nostalgie.
    It takes a Clinton... ein wirklich guter Slogan und einen Obama als Vize oder wichtiger Minister dürfte die Demokraten in eine sehr gute Ausgangslage bringen.

    Sicher es gibt die Clinton-Hasser. Aber es gilt: Sie küssten UND sie schlugen ihn.



  • Re: Clinton vs. Obama

    RogerG, 01.02.2008 16:28, Antwort auf #1
    #2
    ...das wirkt auf mich etwas zu europäisch in der Sichtweise. Das Clinton Team hat in der USA einen festen Stamm an Gegnern, was bedeutet, dass jedes Prozent das in der Mitte für eine Mehrheit errungen werden muss doppelt mühsam wird, noch dazu, wo eine Clinton Kandidatur selbst bei den derzeitigen sehr schwachen Rep Kandidaten für eine massive Mobilisierung bei den Reps sorgen wird.

    Mit Obama als Vice wäre Clinton denkbar schlecht beraten. Der bringt ihr im wichtigen Swing State Florida nur Nachteile: die dort sehr wichtigen Hispanics treibt es an die Wahlurne historisch gesehen immer zu nicht schwarzen Kandidaten, und die bisherigen Vorwahlen haben diesen Trend wieder einmal bestätigt. Und einen anderen wichtigen State wie Ohio... ...mit Clinton wenig Chancen selbst gegen einen Greis wie McCain. Ohne Florida hat Clinton 0 Chance, und für Florida braucht sie einen Südstaatler im Team, am besten einen Hispanic mit Regierungserfahrung.

    Obama wiederum ist besser beraten bei einer Niederlage es in 4-8 Jahren nochmals zu probieren, und nicht durch eine Regierungstätigkeit verschlissen zu werden...

    ...Clinton + Obama... ...nur wenn beide wirklich dumm sind.

    Richtig ist hingegen, dass kein republikanischer Kandidat die miese wirtschaftliche und militärische Bilanz völlig von sich abschütteln wird können. Ein klarer Vorteil für die Dems, die wohl auch in hunderttausend Spots darauf hinweisen werden, dass die Reps nicht regierungsfähig sind...
  • Re: Clinton vs. Obama

    carokann, 01.02.2008 17:46, Antwort auf #2
    #3
    Obama würde sich auch im Senat verschleissen. Warum also nicht ein Amt anstreben falls er nicht POTUS werden kann in 08?

    Potus = president of the United States

    Ein gemeinsames Ticket von Clinton und Obama - von Erfahrung und Wille zum Wandel - hätte enorme Schlagkraft gegen einen zwar rüstigen aber doch alten McCain und eine zahnlose republikanische Partei.

    P.S: Und Richardson als Aussenminister ist ja auch noch da, um die Hispanos noch glüklicher zu machen, als sie es ohnehin schon mit den Clintons sind.



  • Lebenszeichen

    Wanli, 02.02.2008 18:02, Antwort auf #1
    #4
    Hallo Exit,

    dank der Nachfrage. Bin tatsaechlich gerade im Urlaub und mit dem Schnee liegst Du auch nur knapp daneben. Ich weile im Land des monstroesen Winterchaos (China), aber hier in Beijing ist noch keine Flocke gefallen - das spielt sich alles suedlicher ab, wo die Haeuser keine Heizungen haben. Da sitzen ganze Staedte ohne Strom und heisses Wasser da. Aber wie gesagt, hier in Beijing gibt's keine Probleme. Allerdings war ich in der letzten Woche wirklich kaum im Netz und weiss eigentlich auch nur das, was alle wissen: Bei den Reps scheinen die Vorwahlen mehr oder weniger gelaufen zu sein; alles andere als ein Sieg McCains waere schon sehr ueberraschend. In den Umfragen scheint er auch fast ueberall zu fuehren. Ich weiss nicht, wieviel Geld Romney noch in die Werbung vor dem Super Tuesday pumpen will - schon im letzten Quartal hat er 9 Millionen Spenden anderer mit 18 Millionen aus der eigenen Tasche aufgestockt. Ist die Frage, wie lange er sich das bei den mittlerweile bescheidenen Erfolgsaussichten noch leisten will. Noch dazu, wo er jetzt de facto gegen zwei verbuendete Kandidaten ran muss. BeMITTleidenswert, wie unserem Lieblingsmormonen da MITTgespielt wird. Allerdings ruehren ne Menge konservativer Galionsfiguren inzwischen offen die Trommel fuer Mitt (Sean Hannity, Limbaugh, die ganzen Talkshow-Hosts auf TownHall.com), aber dafuer kriegt McCain immer mehr Unterstuetzung durch das Establishment (Schwarzenegger, Giuliani). Ich glaub, da ist alles klar.

    Bei den Dems ist es spannender - wer haette das gedacht? Obama scheint generell den Abstand auf Clinton zu verkuerzen, aber vielleicht nicht schnell genug. Die Washington Post schreibt, Obama brauche den direkten Kontakt zu den Waehlern (wie noch in Iowa, NH, South Carolina), dann koenne er die Leute wirklich fuer sich begeistern. Er jettet zwar momentan von einer Mega-Veranstaltung zur naechsten, wird aber trotzdem nur einen Bruchteil der Vorwaehler direkt ansprechen koennen. Clinton dagegen ist bereits jedem so gut bekannt, dass sie weniger auf den direkten Kontakt angewiesen ist. Wer's selber lesen mag: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/02/01/AR2008020103714.html?hpid=topnews
    Obama hat aber wohl eine etwas bessere Organisation als Clinton. Ich glaube trotzdem, dass sie am Super Tuesday etwas die Nase vorn haben wird. Aber dank des Verhaeltniswahlrechts bei den Dems wuerde ihr das vermutlich auch keinen grossen Vorsprung bei den Delegiertenzahlen einbringen - wer immer als zweiter durchs Ziel geht, wird sicher noch weitermachen bis Anfang Maerz (Ohio und Texas).

    So, das war mal mein Gesabbel fuer heute - wie gesagt, ich komm im Moment kaum ins Netz, deshalb schreib ich auch nur, was Ihr eh schon wisst. Umfragen zu allen Super-Tuesday-Staaten auf realclearpolitics.com. Viel Spass beim Handeln!
  • Re: Lebenszeichen

    saladin, 02.02.2008 18:55, Antwort auf #4
    #5
    auf cnn hat wer gesagt dass mit rund 35 mille investieren wird......

    obama vs. clinton
    laut obama-camp bräuchten sie rund 40% der delegierten vom superduper dienstag um im rennen zu bleiben
    mit den kennedy´s im rucksack und dem wahlsystem der dems (einzelne delegierte in jedem wahlbezirk, und nicht winner takes it all) könnte sich das durchaus ausgehen - gerade dort wo die reps geschlossene primaries haben (und die independents halt dann alle bei den dems obama wählen)
  • Re: Lebenszeichen

    Wanli, 03.02.2008 12:56, Antwort auf #5
    #6
    Spiegel online hat nen relativ langen Artikel zum Super Tuesday und erwaehnt auch, dass Obama in Kalifornien jetzt fuehre und in New Jersey mit Hillary gleichgezogen habe. In der New Republic ist ein Artikel erschienen, der sich auf den gestern von mir angefuehrten in der Washington Post bezieht und dessen Argumentation anzweifelt: Obama muesse beim Super Tuesday nur dranbleiben (wonach es im Moment aussieht) und koenne dann mit seinem Redetalent und seinen Ressourcen bei den folgenden Vorwahlen (Texas, Nordosten, Ohio) richtig auftrumpfen. Dort habe er naemlich wieder mehr Zeit, sich auf einen Staat zu konzentrieren und die Waehler direkt zu umwerben, was er erwiesenermassen gut kann. Nachzulesen unter http://blogs.tnr.com/tnr/blogs/the_stump/archive/2008/02/02/why-the-clock-may-favor-obama.aspx

    Also: Nichts genaues weiss man nicht. Fuer Obama koennte sprechen, dass das Rennen bei den Republikanern ja auf McCain hinauszulaufen scheint, den fuer die Dems unangenehmsten Kandidaten. Ob sie da wirklich auf eine Kandidatin mit so hohen Unbeliebtheitswerten wie Hillary setzen werden? Und nicht alle scheinen gluecklich zu sein, wie Bill sich mittlerweile in den Wahlkampf einmischt - als Hillarys Kampfhund, der Obama so hart attackiert, wie es die Kandidatin selbst nicht kann. Und dabei auch subtil versucht, aus den Vorwahlen einen Wettkampf zwischen weiss und schwarz zu machen. Das kann arg ins Auge gehen...

    Ach ja: Romney hat in Maine gewonnen. Noch so ein Sieg, der keinen interessiert...
  • Re: Clinton vs. Obama

    RogerG, 04.02.2008 17:07, Antwort auf #3
    #7
    > Obama würde sich auch im Senat verschleissen. Warum also nicht ein Amt
    > anstreben falls er nicht POTUS werden kann in 08?

    Warum sollte er sich im Senat verschleißen? Zwischen echter Regierungsverantwortung, samt negativen Begleiterscheinungen, und im Senat herumzureden ist immer noch ein kleiner Unterschied.

    Als Regierungsmitglied hätte z.B. McCain nicht die geringste Chance...

    > P.S: Und Richardson als Außenminister ist ja auch noch da, um die Hispanos
    > noch glücklicher zu machen, als sie es ohnehin schon mit den Clintons sind.

    Mit den Clintos mögen die Hispanos glücklich sein, mit einem schwarzen Kandidaten egal bei welcher Wahl sind sie es, wertet man den langjährigen Wahltrend aus, nicht. Das mag man werten wie man will, ist aber leider so. Schon beim letzten mal ist es den Reps gelungen sehr viele Hispanos anzuziehen, da muss man ihnen die Wähler mit einem schwarzen Kandidaten nicht auch noch zutreiben. Andererseits könnte sich die Scharfmacherei der Reps gegenüber den illegalen mexikanischen Einwanderern diesmal negativ für die Reps auswirken. Trotzdem: ich fürchte mit Obama können sie Florida vergessen, und müssen Ohio gewinnen um überhaupt noch eine knappe Chance zu haben.
  • Re: Clinton vs. Obama

    carokann, 11.02.2008 02:02, Antwort auf #7
    #8
    Im Clinton-Lager zeigen sich erste Risse in der glatten Fassade. Die bisherige Wahlkampfmanagerin hat sich zurückgezogen. Ersetzt wurde sie durch eine weitere lange Clinton-Vertraute, die bereits zur Unterstützung des New Hampshire Primaries an Bord kam.
    Man darf gespannt sein in welche Richtung die Kampagne steuert.
  • Re: Clinton vs. Obama

    carokann, 13.02.2008 11:35, Antwort auf #8
    #9
    In the Chesapeake Rout, according to exit polls in Maryland, Obama won:
    Latino Voters By Six Points: 53-47
    All Religions (Including Catholics)
    All Age Groups (Including Seniors)
    All Regions
    All Education Levels
    And Women by TWENTY ONE POINTS...

    Nach Exit Polls hat Obama in Maryland in allen relevanten demographischen Gruppen gegen Clinton gewonnen.

    Latinos 53-47
    alle Religionen (auch Katholiken)
    alle Altersgruppen (auch Senioren)
    alle Regionen
    alle Bildungsniveaus

    und die Frauen (21 Punkte Vorsprung)!

    Obama entwickelt sich zu einer Tsunami-Welle, die auf die Küsten von Texas und Ohio zuläuft. Die neue Wahlkampfmanagerin Williams, die in Hillaryland Chief of Staff im Weissen Haus war wird alles einsetzen müssen, damit am 04.03.07 Clintons Traum nicht ausgeträumt ist.

    In der Woche vor Texas gibt es wohl zwei TV-Duelle.

    Clinton muß Obama stellen. Dass Obama in Wirtschaftsfragen als kompetenter gilt wird zu Clintons Alamo.

    Sie hat drei Wochen Zeit um noch alles zu wenden.

    "it´s the economy, stupid"



  • Re: Clinton vs. Obama

    carokann, 14.02.2008 00:02, Antwort auf #9
    #10
    Oh! Da ist j gerade eine richtige Rallye im Gange. Da ja bekanntlich dabei immer auch viele nichts zu lachen haben ein Tip zur Lockerung der Lachmuskeln.

    http://nymag.com/news/politics/2008/electopedia/


    In diesem profunden Werk über unsere beiden Helden las ich zum Beispiel, dass der brillante Redner Obama seine schlechteste Rede gleich nach seiner Wahl zum US-Senator hielt.

    Grund:Er sei müde nach dem langen Wahlkampf, nicht vorbereitet und motiviert gewesen.

    Oh weia. da können wir uns ja im November auf was gefasst machen.

    Vielleicht so:"Danke an meine Wähler, bin so müde. Gute Nacht bis Januar zur Inauguration."

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