Da das hier heute mein vierter (oder gar fünfter?) Beitrag ist, muss die Überschrift natürlich was hermachen, um noch ein wenig Interesse zu wecken. Wahlbörsler sollten gebrochene Versprechen ja wohl nicht allzu krumm nehmen. Bevor ich Carokanns Ratschlag beherzige und erst mal ein paar Wochen Auszeit von den Amis nehme, post ich noch mal eben zwei interessante Links:
Clinton oder Obama - wer hätte im November die besseren Chancen gegen McCain? Der folgende Artikel fasst die Meinungen vieler Pundits zusammen: Clinton hätte wohl etwas bessere Chancen, traditionell umkämpfte Staaten im Nordosten zu gewinnen, Obama wäre dagegen in den neuen Swing States im Südwesten im Vorteil; womöglich könnte er McCain sogar Texas streitig machen. Ganz interessant ist die Annahme, Obama hätte in der General Election bei den Hispanics insgesamt bessere Karten als Hillary. Leider wird das kaum begründet. Barack hätte insgesamt mehr junge Wähler auf seiner Seite, Hillary könnte eher bei älteren punkten, wobei letztere stärker mit McCain liebäugeln dürften als erstere. Die Meinungsmacher sind sich jedenfalls nicht einig:
http://www.realclearpolitics.com/articles/2008/03/is_obama_or_clinton_the_better.html
Dann noch ein Beitrag, der drei oft gehörte Argumente auf ihren Wahrheitsgehalt abklopft:
- Hillarys Siege in Swing States (Ohio, Florida) verschaffen ihr eine bessere Ausgangsbasis für die Novemberwahl;
- Barack kann mehr Unabhängige und Republikaner gewinnen als seine Rivalin;
- die Demokraten haben die deutlich enthusiastischere Wählerschaft, das ist im Herbst ein großes Plus.
Der Artikel argumentiert, alle drei Annahmen seien objektiv nicht beweisbar - letztendlich vor allem Meinungsmache:
http://www.realclearpolitics.com/horseraceblog/2008/03/overinterpreting_primary_resul_1.html
Florida würde ich nicht zu den Siegen Clintons zählen, da gab es ja keinen Wahlkampf. Vorteile hat Clinton allerdings schon wegen der hohen Zahl von Hispanics (warum Obama da Vorteile gegenüber McCain haben soll, leuchtet mir nicht ein). Wenn Clinton vernünftig wäre, würde sie jetzt aufgeben, den Demokraten viel Geld sparen (Wiederholungswahlen in Florida und Michigan), sich selbst eine Schlammschlacht und der Kandidat der Demokraten könnte seine Chancen wahren. Wenn sie weniger vernünftig ist, zieht sie es bis Pennsylvania durch und wenn sie dumm ist und ihrer Partei schaden möchte, noch länger. Es sollte auch klar sein, dass die Republikaner liebend gerne Hillary Clinton als konservative Wähler mobilisierende Gegenkandidatin haben wollen.
PA 158 Delegierte => Clinton, knapp
(Florida 185 => Clinton, knapp)
(Michigan 128 => ?)
North Carolina 115 => Obama
Indiana 72 => Obama
Puerto Rico 55 => Clinton
West Virginia 28 => ?
Montana 16 => Obama
South Dakota 15 => Obama
Guam (4) => Obama
Kentucky 51 ?
Oregon 52 => Clinton
Hab mir gerade mal den medialen Fallout zu Gemüte geführt (auf realclearpolitics.com finden sich haufenweise Artikel). Obama scheint da ne wirklich bemerkenswerte Rede gehalten zu haben - ganz anders als die normale Reaktion eines Politikers, der Verbindungen zu umstrittenen Zeitgenossen erklären muss. Sehr nachdenklich und mit viel Tiefgang offenbar. Wieder mal Futter für den Englisch-Leistungskurs. Ob das die Wogen wieder glättet beziehungsweise den Diskurs in eine andere Richtung als bisher führt, bleibt natürlich abzuwarten.
Soll ja recht beeindruckend gewesen sein. So richtig staatsmännisch-präsidentiell. Keine Wahlkampf-Fahnen im Hintergurnd, nur das Star Spangled Banner. Das dafür gleich 8fach. Naja.
Auf intrade hat er prompt um 2,5 Pte zugelegt auf nun 74,5 (zu 25,1 für Hillary).
Auf Wafi hat er hingegen letzte Nacht gute 3 Prozenterl verloren... Manches wird mir ewig unbegreiflich bleiben.
Mach Dir keinen Kopf, das passiert immer mal ohne erfindlichen Grund. Vielleicht ist einem USA-Trader ob der langen Zeit ohne Primarys langweilig geworden und er spielt ein bisschen an den Buttons rum... Am Besten einfach ignorieren?