Angeblich feilt man im Weißen Haus schon fleißig an der Wahlstrategie: Obama als Mann von Prinzipien, der in einer Krise auch den Mut zu unpopulären Entscheidungen hat, aber im Zweifelsfall Kurs hält, versus Mitt Romney (den Obamas Leute anscheinend für den wahrscheinlichsten Gegner halten), der prinzipien- und charakterlos hin und her flip-flopt. Im Wesentlichen also Bushs / Roves Strategie gegen John Kerry.
http://politicalwire.com/archives/2011/10/21/obama_studies_bush_playbook.html
Dabei wird dann wohl auch ordentlich polemisiert werden: Eine Obama-nahe Organisation veröffentlichte jetzt einen Spot, der dem Zuschauer zunächst Romneys eigenes Vermögen (recht großzügig geschätzt meiner Meinung nach) vor Augen führt und dann die simple Gleichung aufstellt, Romney sei der Kandidat der Reichen. Holzschnittartig, aber natürlich leicht zu kapieren. Das Kurzfilmchen findet sich hier:
Dieser Angriff ist nicht ganz ohne Ironie, wird Romney vom Wall Street Journal doch inzwischen vorgeworfen, er wolle zu wenig für die Reichen tun, rede nur noch von der Mittelklasse. Neulich beispielsweise ließ der Kandidat verlauten: "I'm not running for the rich people. Rich people can take care of themselves. They're doing just fine." Das WSJ befürchtet eine Metamorphose Romneys in eine Art Obama light, spricht vom "guilty republican syndrome", dem Aufgeben zentraler Glaubenssätze.
http://online.wsj.com/article/SB10001424052970204618704576643421997594608.html
In Iowa erbeben Printmedien wie Blogs angesichts von Herman Cains jüngsten Ausführungen zum Thema Abtreibung. Die Kritik wird selbst von Bob Vander Plaats bekräftigt, dem Königsmacher der gesellschaftspolitisch Konservativen des Staates, der bislang gegenüber den verschiedenen Kandidaten eher neutral geblieben war, nachdem sein alter Kampfgefährte Huckabee eine Präsidentschaftskandidatur abgelehnt hatte.
"That is a pro-choice position," Bob Vander Plaats, a social conservative leader in Iowa, told The Huffington Post. "It's not where we're at on the issue and it's not where a lot of caucus-goers are at on the life issue. They believe Roe v. Wade should be overturned."
http://www.huffingtonpost.com/2011/10/20/herman-cain-abortion-comments_n_1023046 .html
Schlechte Nachrichten auch für Michele Bachmann: Ihr gesamtes Team in New Hampshire hat auf einen Schlag den Bettel hingeworfen und gekündigt.
http://politicalscoop.wmur.com/exclusive-all-bachmann-nh-staffers-quit
Das Auf und Ab von Kandidaten vor einer Wahl wird im Englischen gern als "Horse Race" bezeichnet. Slate hat das jetzt mal wörtlich genommen und die Entwicklungen der Umfragen der letzten Monate als animiertes Pferderennen umgesetzt. Ist sicher einen Blick wert.
Herman Cains raketenhafter Aufstieg in den Umfragen hat bestätigt, dass Steuerpolitik die Amerikaner zu begeistern vermag - allzu kompliziert ist die gegenwärtige Gesetzgebung, Milliarden Stunden gehen in jedem Jahr für die Beschäftigung mit der ungeliebten Materie drauf. Cains Plan allerdings ist längst unter Druck gekommen und er hat mittlerweile nachgebessert - für wirtschaftlich schwächere Gegenden soll es ebenso Ausnahmen geben wie für ärmere Familien.
http://www.realclearpolitics.com/articles/2011/10/21/cain_unveils_new_piece_of_9 -9-9_tax_plan.html
Das Problem: Mit jeder Ausnahme schafft man einen Präzedenzfall, andere Lobbies wittern Morgenluft und am Schluss ist der eigentlich so einfach Plan genauso kompliziert wie das bestehende Steuerrecht, das er eigentlich vereinfachen soll:
Big ideas are a useful thing in politics. But Cain's tax reform ideas are simple-mindedness masquerading as useful simplicity. The 9-9-9 plan is the kind of thing you write, tell a friend, and put away. It's a great story for wonks to mock, but a horrible guide for policy-making. The only real tax reform we're capable of getting is to pay for lower marginal rates by limiting deductions for the rich and raising effective tax rates for some folks in the 99 percent. But this kind of real tax reform doesn't require a gimmick. It just requires a Congress.
Etwas anders sieht es da vielleicht schon mit der Idee einer Flat Tax aus, die Perry zu einem Eckpfeiler seines Wahlkampfes machen möchte. Meinungsforscher sehen insgesamt ein wenig mehr Ablehnung als Zustimmung unter Amerikanern, in republikanischen Kreisen ist der Vorschlag allerdings recht populär. CNN hält ihn für viel versprechend:
The flat tax is certainly more tried and true than the 9-9-9 plan and avoids its most regressive elements, like the 9% national sales tax. The flat tax as proposed by one-time presidential candidate and Perry supporter Steve Forbes contains a family exemption for the first $36,000 for a family of four, effectively exempting the poorest Americans.
This doesn't need to be a polarizing idea on partisan grounds; it was advocated by California Gov. Jerry Brown, a Democrat, in his 1992 presidential campaign.
http://edition.cnn.com/2011/10/20/opinion/avlon-perry-flat-tax/index.html
In der sowieso angespannte Beziehung zwischen Perry und Romney wäre der Plan allerdings ein weiterer Zankapfel; Romney hat zwar immer betont, theoretisch sei die Idee einer Flat Tax ja ganz hübsch, sobald ein praktischer Vorschlag auf den Tisch kam, hat er aber dagegen Stellung bezogen. Als Steve Forbes 1996 mit der Idee hausieren ging, schaltete Romney in Massachusetts Zeitungsanzeigen:
The Forbes Tax isn’t a FLAT TAX at all — It’s a TAX CUT for FAT CATS!
Er betont ja auch jetzt immer wieder, man müsse sich um die Mittelklasse kümmern, die Reichen kämen schon zurecht, obwohl seine eigenen Ideen zur Wirtschaftspolitik auch genügend Bonbons für die oberen Zehntausend enthalten. Das gibt ein schönes Tänzchen mit ihm und Perry: Einerseits wollen sie schon mit Blick auf einen Wahlkampf gegen Obama als Advokaten der Mittelklasse gesehen werden, dürfen die Reichen und ihre Lobby in der GOP ("Club for Growth") aber auch nicht brüskieren.
Derweil schauen Beobachter nach Iowa, wo immer noch nicht klar ist, ob Romney dort auf Sieg oder Platz spielen wird. Wieviel Risiko geht der Mormone? Momentan versucht er die Entscheidung noch aufzuschieben, baut eher unauffällig einen starken Wahlkampfstab auf:
Romney has one of the best organizations in Iowa, but it's hidden. The theory is that if it stays active but under the radar, it can make a smash-and-grab at the last minute if the environment is right. [...] "He may be out of view in Iowa, but he's not out of view on e-mail, Facebook, and Twitter." [...]
The non-Romney vote is so split and the issues of this election are so favorable, Romney may not have to work that hard to do well in Iowa. On the other hand, if someone like Rick Perry were to take off, Iowa would become a geographic symbol of the fact that he hasn't been able to gain more than one-quarter of the electorate's support in the polls despite all the time Romney has spent campaigning, his natural fit for the economic moment, and Republican voters’ desire for someone who can beat President Obama.
Noch ein lesenswerter Artikel über Iowa, diesmal geht es um Herman Cains Wahlkampf dort. Alle Beobachter sind ziemlich perplex: Cain steht in Umfragen in Iowa glänzend da, in der vorletzten Umfrage lag er 10 Punkte vor dem Zweitplatzierten Romney. Im Vorwahlkampf ist ein Sieg in Iowa sehr sehr wertvoll und ein Kandidat in Cains Position sollte eigentlich Tag und Nacht durch den Staat ziehen, um Wahlkampf zu machen und den anscheinend möglichen Erfolg dann auch tatsächlich einzufahren. Aber Cain lässt sich kaum dort blicken, tingelt lieber auf Lesereise mit seinem neuen Buch durch Amerika. Zumindest unkonventionell.
Eine Anhängerin des Geschäftsmannes aus Georgia verrät den Journalisten, was sie an Cain so fasziniert: Sein kindliches Gemüt nämlich.
“He has ‘kid logic’ that can’t be argued with. The example I use is my daughter. She was rinsing off her feet in the water in Florida, and I said, ‘You’re getting your pants wet.’ She looked at me and said ‘That’s what water does, Mom.’ That was so Herman Cain-esque.”
Schon interessant, nach welchen Kriterien der Mann mit dem Atomköfferchen ausgesucht wird.
Florida: [realclearpolitics.com] Romney 33, Cain 30, Gingrich 12 (Insider Advantage)
Hawaii: [publicpolicypolling.com] Cain 36, Romney 24, Perry/Gingrich 8 (PPP)
Illinois: [paulsimoninstitute.org] Cain 23, Romney 21, Gingrich 8 (Southern Illinois U.)
Iowa: [realclearpolitics.com] Cain 26, Romney 18, Gingrich 12 (Insider Advantage)
Iowa: [uiowa.edu] Cain 37, Romney 27, Paul 12 (Univ. of Iowa)
Iowa: [rasmussenreports.com] Cain 28, Romney 21, Paul 10 (Rasmussen)
New Hampshire: [realclearpolitics.com] Romney 39, Cain 24, Paul 11 (Insider Advantage)
Ohio: [publicpolicypolling.com] Cain 34, Romney 19, Gingrich 14 (PPP)
South Carolina: [realclearpolitics.com] Cain 32, Romney 16, Perry 12 (Insider Advantage)
Virginia: [mgnetwork.com] Romney 44, Cain 12, Perry 10 (Christopher Newport University)
5:3 für cain(andere) und who is perry?
5:3 für cain(andere) und who is perry?
http://surfingsecretsrevealed.com/wp-content/uploads/2010/06/SW2.jpg
Hm, die Frage ist ja nicht, wo die Kandidaten jetzt sind, sondern wie's Anfang Januar aussieht. Und da gibt's schon berechtigte Zweifel, ob Cain seine Welle so lange weiter reiten kann. Konkret:
- Der Mann hat immer wieder bewiesen, dass er kaum Ahnung von aktuellen politischen Fragen hat. Zur Nahost-Politik, zu Steuern, zur Religionsfreiheit, zur Abtreibung: Ständig musste er nach Interviews seine Aussagen revidieren. Auf die Dauer wird vielen Fans dämmern, dass das keine Basis für eine Präsidentschaftskandidatur ist.
- Seine verkorkste Antwort in Bezug auf die Abtreibungsfrage ist wohl ein besonders gefährlicher Lapsus, da die Pro-Life-Fraktion mittlerweile ja praktisch ein Vetorecht in Personalfragen hat. John McCain hätte gern einen Vize Joe Liebermann präsentiert, aber der war der Basis nicht zu vermitteln - deshalb Sarah Palin. Ich habe weiter oben ja schon auf einen Artikel im Iowa Republican verwiesen, demzufolge viele gesellschaftspolitisch Konservative schon kalte Füße bekommen beim Gedanken an Cain.
Herman is a smooth operator with the soul of a born salesman, but this time his silver tongue may have undone him. Tax plans can be written or unwritten. For people who think legalized abortion represents an ongoing American Holocaust, however, the correct position is always the same, and any wrinkle or nuance that complicates “No!” is just going to get the candidate in deep trouble.
http://www.tnr.com/article/the-permanent-campaign/96544/cain-abortion-iowa-gop-2 012-tax-plan
- Organisatorisch und finanziell liegt Cain weit hinter anderen Bewerbern zurück: Im letzten Quartal hat er gerade mal 2,8 Millionen an Spenden eingetrieben, Perry dagegen über 17, Mitt über 14. Und Geld ist sehr wichtig (wie schon mehrfach betont): Wenn ich Kandidat wäre und drei Monate vor Beginn der Vorwahlen die Wahl hätte zwischen einer Kriegskasse von 20 Millionen und höheren Umfragewerten, müsste ich nicht lange nachdenken. Erschwerend kommt dazu, dass Cain ja kaum Wahlkampf in den frühen Vorwahlstaaten macht.
Wir haben es doch bei Perry gesehen: Der startete mit sehr guten Umfragewerten, dann gab es ein paar Schnitzer, weniger tolle Debattenauftritte. Dann begann die politische Klasse, darüber die Nase zu rümpfen, aber Perrys Umfragezahlen blieben weiter gut, bis sie dann Wochen später deutlich einbrachen. Es dauert halt ein wenig, bis sich Kritik an Kandidaten rumspricht...
Nach einem suboptimalen Start in das untere Vorwahltreiben scheint Perry jetzt aggressiv nach Möglichkeiten zu suchen, seiner Kandidatur neuen Schwung zu geben. Zunächst wurden zusätzliche Leute angeheuert, darunter der Mann, der im Jahr 2000 George W. Bushs Kampagne geleitet hatte.
http://politicalwire.com/archives/2011/10/24/perry_gets_a_new_campaign_manager.h tml
http://politicalwire.com/archives/2011/10/24/perry_rebuilds_campaign_team.html
Dazu wird demnächst ein Entwurf zu einer sehr weitgehenden Steuerreform vorgestellt, um dem Eindruck zu begegnen, der Mann hätte kein politisches Programm. Schließlich greift Team Perry begierig eine Story der LA Times auf, der zufolge es Romneys Gesundheitsreform illegalen Immigranten in Massachusetts erlaubt, sich auf Steuerzahlerkosten behandeln zu lassen. Romney hatte ja seinerseits den Texaner angegriffen, weil Kinder illegaler Immigranten in Texas nur die verminderten Studiengebühren zahlen müssen, die auch für andere Texaner gelten.
http://gop12.thehill.com/2011/10/perry-seizes-on-romneycare-immigration.html
Zudem hat Rick mit Donald Trump gespeist, dessen Unterstützung er wohl gerne hätte. Dabei ließ er offen, ob er Obama wirklich für einen rechtmäßigen Präsidenten hält. Wasser auf die Mühlen der sogenannten "Birther", mit der Gefahr allerdings, sich allzu gemein zu machen mit den Spinnern am rechten Rand.
http://gop12.thehill.com/2011/10/rove-perry-damaged-himself-with-birther.html
CBS/NYT. [nytimes.com] 10/19-24. Republican primary voters. ±5%.
Cain: 25
Romney: 21
Gingrich: 10
Paul: 8
Perry: 6
Bachmann: <2
Huntsman: <2
Santorum: <2
Danke, aber der Vollständigkeit halber: 80% der Befragten gaben an, sich noch nicht festgelegt zu haben.
http://gop12.thehill.com/2011/10/cain-still-leads-romney.html
Die Auseinandersetzung zwischen Perry und Romney bleibt weiter hitzig:
JOHN HARWOOD: You mentioned class warfare. In 1996, when your adviser Steve Forbes was running on a flat tax, Mitt Romney said it was a tax cut for fat cats.
If he says that about your plan, what are you going to say to him?
PERRY: Well, I would say that he ought to go look in the mirror, I guess. I consider him to be a fat cat.
http://gop12.thehill.com/2011/10/rick-perry-calls-romney-fat-cat.html
Und Cain erregt Aufsehen mit einem Video, das eigentlich gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht war: Sein Stabschef preist den Kandidaten, zieht dann genüsslich im Sergio-Leone-Stil an einer Kippe.
http://gop12.thehill.com/2011/10/cain-web-ad-features-cigarette-smoking.html
Schön, dass Herman jetzt seine eigene Aktie hat. Deshalb ein Link zu zwei Artikeln auf 538: Es geht natürlich um seine Chancen auf die Präsidentschaftskandidatur. Einer der beiden stellt fest, es habe wohl noch nie einen Bewerber gegeben, dessen Standing in den Umfragen wenige Monate vor Beginn der Vorwahlen so weit von anderen fundamentalen Daten (Geld, Unterstützung durch republikanische VIPs, Regierungserfahrung, Organisation) abwich. Einige Kerngedanken:
There is simply no precedent for a candidate like Mr. Cain, one with such strong polling but such weak fundamentals. We do have some basic sense that both categories are important. This evidence is probably persuasive enough to say that Mr. Cain’s chances are much less than implied by his polling alone. They may, in fact, be fairly slim.
But slim (say, positing Mr. Cain’s odds at 50-to-1 against) is much different than none (infinity-to-1 against). We don’t know enough about the way these factors interact, and we can’t be sure enough that the way they’ve interacted in the past will continue on into the future, to say that Mr. Cain has no chance or effectively no chance.
http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2011/10/27/herman-cain-outlier/#more-18 209
Diese Aussage wurde von diversen politischen Journalisten aufgegriffen, Ben Smith von Politico erwiderte, Cain habe keine Chance auf einen Vorwahlsieg. Er listet diverse Politiker auf, die versuchten, ihre politische Karriere auf unkonventionellem Wege voranzutreiben, dabei durchaus eine Zeit lang Erfolg zu haben schienen, letztendlich aber scheiterten:
[T]he litany of losers above suggests to me that the laws of gravity still apply, whatever the national polls say, and that the Republican Party isn't going to nomiate the short-staffed former pizza executive and motivational speaker presently touring Alabama.
http://www.politico.com/blogs/bensmith/1011/Breaking_Laws_of_gravity_apply.html
Nate Silver von 538 erwidert, natürlich seien Cains Chancen deutlich geringer, als es die Umfragen suggerierten. Ihn völlig abzuschreiben, sei aber auch nicht gerechtfertigt:
I actually agree with the conventional wisdom that Mr. Cain is in much worse shape than his polling would imply. If you designed a forecast based solely on the current polling, Mr. Cain’s chances of winning the Republican nomination would work out to something like 40 percent. I think Mr. Cain’s chances are much lower than that. A toy model I have that accounts for both polling and nonpolling factors, including things like Mr. Cain’s lack of traditional experience or credentials, would put his chances at more like 10 or 15 percent. [...]
In short, while I think the conventional wisdom is probably right about Mr. Cain, it is irresponsible not to account for the distinct and practical possibility (not the mere one-in-a-thousand or one-in-a-million chance) that it might be wrong. The data we have on presidential primaries is not very rich, but there is abundant evidence from other fields on the limitations of expert judgment. [...]
[E]xperts who use terms like “never” and “certain” too often are playing Russian roulette with their reputations.
Die New York Times hat einen Artikel über Cains Wahlkampfteam, das als ziemlich chaotisch dargestellt wird; es wurde ja schon öfters von Wahlhelfern berichtet, die den Bettel hingeschmissen haben.
All presidential candidates make mistakes -- including experienced candidates like Mitt Romney -- and campaigns are chaotic and unruly by nature... But interviews with Mr. Cain's former staff members, volunteers and supporters give a glimpse of a candidate who appeared to show ambivalence toward basic campaign management, which led to problems in hiring, scheduling, fund-raising and messaging.
http://politicalwire.com/archives/2011/10/27/chaos_with_cain.html
Das Cain-Team scheint jedenfalls entschlossen, die Kette von unglücklichen Äußerungen Cains zu beenden, nachdem er deshalb neulich schon von Rove auf FOX verspottet worden war. Im hier verlinkten Artikel erinnert sich an demokratischer Wahlhelfer an seine Arbeit für Howard Dean, ebenfalls einst (im Jahre 2004) Favorit der Basis, die letztendlich aber dem solider erscheinenden John Kerry den Vorzug gab. Auch Deans Fehler seien lange ignoriert worden, aber kurz vor Beginn der Vorwahlen dann stärker in den Fokus gerückt; Cain tue also gut daran, an der Kohärenz seiner Botschaft zu arbeiten.
http://www.thedailybeast.com/articles/2011/10/27/herman-cain-campaign-hits-brake s-after-missteps-in-2012-gop-race.html [thedailybeast.com]
Von Michele Bachmann hört man mittlerweile weniger, aber eines hat sie doch geschafft: Sie hat es zu einer eigenen Halloween-Maske gebracht.
Derweil gibt es Gerüchte, Chelsea Clinton werde im nächsten Jahr für das Repräsentantenhaus kandideren.
Eine interessante Entwicklung in Ohio: Der relativ neue republikanische Gouverneur hat ein Gesetz zur Beschneidung der Rechte von Gewerkschaften verabschieden lassen. Gegen dieses Gesetz gibt es demnächst eine Volksabstimmung. Republikaner in Ohio werben selbstredend dafür, dagegen zu stimmen. So weit, so gut. Romney war nun kürzlich in Ohio und wurde zu seiner Position gefragt. Er drückte sich um ein klares Bekenntnis zu der Politik der dortigen GOP, dafür hagelt es nun Kritik, Romney hat seinen Standpunkt inzwischen modifiziert: Natürlich unterstütze er die Beschneidung der Gerkschaftsrechte. Ein Lehrstück über die Schwierigkeiten eines Vorwahlkandidaten, der einerseits auf die eigene Parteibasis Rücksicht nehmen muss, andererseits aber seine Chancen in diesem Swing State bei einer Präsidentschaftswahl gegen Obama nicht schmälern will.
http://www.tnr.com/blog/the-stump/96722/romney-flips-back-his-flop
http://www.tnr.com/blog/the-stump/96739/the-plot-thickens-in-ohio
Einer der beiden stellt fest, es habe wohl noch nie einen Bewerber gegeben, dessen Standing in den Umfragen wenige Monate vor Beginn der Vorwahlen so weit von anderen fundamentalen Daten (Geld, Unterstützung durch republikanische VIPs, Regierungserfahrung, Organisation) abwich.
Wie schätzt Du denn die Rassenfrage ein? Er ist als schwarzer Fastfood-King und Showmaster ja nicht unbedingt der geborene Traumkandidat der reichen, weißen, fundamentalistisch-christlichen oder konservativen Basis der Republikaner. Auch wenn das historisch mal anders war, wählen Schwarze im Zweifel eher demokratisch und ein Sieg Cains in Hawaii gegen Romney ist wahrscheinlicher als einer gegen Obama. Würde es denn ein Großteil der republikanischen Wähler gut finden, wenn zwei Schwarze um das höchste Amt Amerikas kandidieren? Könnte er als unerfahrene Show-Marionette eines starken, weißen politischen Insiders (Vizepräsident) dienen? Ich kann mich noch gut an rassistische Äußerungen und Affenplakate der Tea-Party gegen Obama erinnern und glaube nicht, dass das nur ein zweckrationaler Faultpax war. Bei aller Schwäche Obamas wird wohl der Mann (ich glaube, das kann man jetzt sagen) Präsident, der die eigenen Wähler am besten mobilisieren kann, und das traue ich Cain nicht zu. Und Romney eigentlich auch nicht. Und Perry... lassen wir das.
In den kommenden Wochen und Monaten finden folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden voraussichtlich Märkte aufgesetzt:
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