Republikanische Vorwahlen 2016: Survival of the Fittest

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  • Trump, übernehmen Sie: Bombardiert Agrabah!

    Wanli, 19.12.2015 20:40, Antwort auf #80
    #81

    Das (den Demokraten nahestehende, aber als methodisch recht ordentlich geltende) Institut PPP fragte den Republikanern nahestehende Wähler in der jüngsten Erhebung auch, wer dafür sei, Agrabah zu bombardieren - den fiktiven Schauplatz von Disneys Zeichentrickfilm Aladdin. 30% würden es begrüßen, wenn man den Zeichentrickfiguren mal dergestalt einheizen würde, 57% waren sich nicht sicher (immerhin) und 13% lehnten den Nonsens-Vorschlag ab.

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2015/12/new-poll-breaks-record-honest-answ ers

    EDIT: Unter Demokraten stieß der martialische Nonsens-Vorschlag immer noch bei 19% der Befragten auf Zustimmung, in der Untergruppe der Trump-Wähler wollte fast jeder zweite (45%) Filmfiguren bombardiert sehen.

    http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Dec19.html#item-7

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    Zwei Artikel grübeln, ob Trumps Fans tatsächlich zur Wahl gehen werden. Die New York Times ist skeptisch mit Blick auf Iowa:

    Because of the peculiar nature of the caucuses, for which voters gather in classrooms and senior centers at an appointed hour, turnout is lower than for primaries. A representative of each candidate — a precinct captain — may give a brief speech, and then there is a secret ballot. Only about one in five active registered Republicans have historically participated, making a candidate’s get-out-the-vote organizing critical.

    In Iowa werde es 1681 Wahllokale geben; die Wahlkampfstäbe versuchten im Allgemeinen, in jedem Wahllokal einen (geschulten) "Precinct Captain" zu haben, der den versammelten Wählern vor der Abstimmung den eigenen Kandidaten noch einmal schmackhaft zu machen suche. Trumps Organisation habe hier noch deutliche, ahem, Lücken:

    Bei einer Schulungsveranstaltung für Precinct Captains seien nur etwa 80 Personen zugegen gewesen, ungefähr 50 weitere online zugeschaltet - ziemlich magere Zahlen.

    http://www.nytimes.com/2015/12/20/us/politics/donald-trump-campaign-lags-in-mobi lizing-iowa-caucus-voters.html

    Ebenfalls zum Thema:

    http://www.newyorker.com/news/john-cassidy/will-donald-trumps-supporters-show-up -at-the-polls

    Mal sehen, ob am 1. Februar eine Blase platzt...

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    Öfters als republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin gehandelt wird Susana Martinez, Gouverneurin von New Mexico. Jetzt rückte die von besorgten Gästen ob tumultartigen Lärms verständigte Polizei in einer von ihr bewohnten Hotel-Suite an. Martinez äußerte sich zu den Vorkommnissen folgendermaßen:

    I’m sorry, there is no one on the balcony, and there’s no one throwing bottles off the balcony. And if they were, it was about six hours ago.

    https://politicalwire.com/2015/12/19/bonus-quote-of-the-day-778/

  • RE: Trump, übernehmen Sie: Bombardiert Agrabah!

    drui (MdPB), 19.12.2015 23:23, Antwort auf #81
    #82

    And if the U.S. military does start (magic) carpet bombing Disney-owned imaginary worlds, then maybe they can go for Never Never Land next. That Captain Hook is definitely up to no good.

    Man muss sich mal Gedanken machen, ob wir hier in Deutschland sicher sind vor amerikanischen Bombenteppichen. Agrabah oder Raqqa: Namensähnlichkeiten kombiniert mit geographischer Unkenntnis, Aktionismus und unbändigem Hass kann auch für andere Orte gefährlich werden: Z.B. in Apolda (Aleppo), Rastatt, Riesa, Aßlar (Ar Raqqa), Lucka (Falluja), Coburg, Koblenz (Kobane), Hamm (Homs), Remagen (Ramadi) und alle Orte an der Mosel.

  • Dreamticket Trump/Putin?

    Wanli, 20.12.2015 17:43, Antwort auf #82
    #83

    Putin soll sich kürzlich positiv über Trump geäußert haben (die genaue Übersetzung seiner Worte ist wohl etwas umstritten), Trump zeigte sich erfreut und komplimentierte zurück. In einem Interview konfrontiert mit dem Einwand, Putin werde doch beispielsweise die Ermordung unliebsamer Journalisten zur Last gelegt, anwortete der New Yorker, auch US-Regierungen ließen doch töten; Putin sei wenigstens ein "Leader", sowas habe man in den USA leider (noch) nicht.

    Jetzt ist (dank Kasichs Team) eine Webseite online, die Putin als Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten ins Spiel bringt.

    http://trump-putin2016.com/

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    EDIT: Derweil in Iowa - Ted Cruz' Weihnachtswerbespot. Love it or hate it I guess...

    https://www.youtube.com/watch?v=e3hB3iOQKjY

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    EDIT: CBS mit drei neuen Umfragen in den ersten Vorwahlstaaten:

    Iowa: Cruz 40%, Trump 31%, Rubio 12%, Carson 6%

    New Hampshire: Trump 32%, Cruz 14%, Rubio 13%, Christie 11%, Kasich 8%, Bush 6%, Paul 5%

    South Carolina: Trump 38%, Cruz 23%, Rubio 12%, Carson 9%, Bush 7%

    https://politicalwire.com/2015/12/20/trump-cruz-big-leads/

  • RE: Dreamticket Trump/Putin?

    sorros, 20.12.2015 22:32, Antwort auf #83
    #84
  • RE: Dreamticket Trump/Putin?

    drui (MdPB), 21.12.2015 12:58, Antwort auf #83
    #85

    Iowa: Cruz 40%, Trump 31%, Rubio 12%, Carson 6%

    New Hampshire: Trump 32%, Cruz 14%, Rubio 13%, Christie 11%, Kasich 8%, Bush 6%, Paul 5%

    South Carolina: Trump 38%, Cruz 23%, Rubio 12%, Carson 9%, Bush 7%

    Das wird va. in NH richtig spannend. In Iowa scheint die Sache gelaufen mit Cruz, aber in NH kämpfen vier "Mainstream-Kandidaten" (also für GOP-Verhältnisse) um den Sieg bzw. die vorderen Plätze. Bush und Rubio können hier wohl auch mit einem 4. Platz weiter machen, der Verlierer zwischen Kasich und Christie aber (oder beide) könnten danach ausscheiden, auf Druck der Parteiräson. Kasich zeigt dabei deutlich mehr Angriffslust als der dicke Chris. 8% in NH, noch 3% hinter Christie und nun frontale Angriffe auf Trump. Er geht jetzt volles Risiko, was er wohl auch muss, eröffnet neue Parteibüros und verbringt seinen "Urlaub" mit family in NH.

    Und könnte so auch als einer der wenigen Kandidaten mit einem Rest von Selbstachtung aus dem Rennen gehen, wenns schief läuft. Zum Glück sind die GOP-Wähler zu blöd, um das zu wählen, was die Demokraten am meisten fürchten: Das Ticket Kasich-Rubio:

    http://www.breitbart.com/video/2015/12/20/former-dnc-chair-ed-rendell-kasich-rub io-ticket-scares-me-most/

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass es zur anderen Konstellation kommt (Rubio-Kasich), wenn es wichtiger erscheinen könnte, Rubios Unerfahrenheit zu kompensieren anstatt eine Frau als Vize aufzustellen. Rubio hat ja selbst eine recht große Wirkung auf Frauen.

  • Rubio, Christie, Kasich oder doch Cruz ?

    Labruunt, 21.12.2015 15:50, Antwort auf #85
    #86

    NH ist spannend und hier ist eine interessante Analyse von 538 (http://fivethirtyeight.com/features/the-key-to-the-gop-race-the-diploma-divide/):

    "A much greater share of New Hampshire’s GOP voters hold college degrees than Iowa’s. In both 2008 and 2012 [fivethirtyeight.com], a very conservative candidate won the Iowa caucus, but a moderate took New Hampshire convincingly, united degree-holders and went on to capture the nomination."

    Was heisst das wenn Cruz vorne in NH ist ? Kann er den "Diploma-Divide" überbrücken oder werden wir ein Dreier Kampf X gegen Cruz und Trump erleben ?

  • Rubio, Christie, Kasich oder doch Cruz - auf jeden Fall nicht Graham

    Wanli, 21.12.2015 19:14, Antwort auf #86
    #87

    Bush und Rubio können hier [in N.H.] wohl auch mit einem 4. Platz weiter machen, der Verlierer zwischen Kasich und Christie aber (oder beide) könnten danach ausscheiden, auf Druck der Parteiräson.

    Kasich oder Christie müssen wohl als Erster unter den moderateren Kandidaten durchs Ziel gehen, um weiter im Rennen bleiben zu können, möglichst mit einigem Abstand vor der Konkurrenz. Diesen Platz sollten auch Rubio und Bush anstreben.

    NH ist spannend und hier ist eine interessante Analyse von 538

    Zitat:

    But the Republican Party’s ‘diploma divide’ isn’t new: It was central to the 2012 race, with roles reversed. That year, Mitt Romney’s nomination was attributable to GOP voters with college degrees, while voters without a college degree were split. Ultimately, the 2016 race may come down to which side of the diploma divide unites the fastest and most thoroughly once voting begins.

    http://fivethirtyeight.com/features/the-key-to-the-gop-race-the-diploma-divide/

    Den Artikel wollte ich auch schon empfehlen!

    Was heisst das wenn Cruz vorne in NH ist ? Kann er den "Diploma-Divide" überbrücken oder werden wir ein Dreier Kampf X gegen Cruz und Trump erleben?

    Nun, wenn die gebildeteren und "vernünftigeren" Vorwähler New Hampshires sich einig wären, hätten Trump oder Cruz keine Chance hier (im Gegensatz etwa zu Iowa). Wenn sich diese gemäßigteren Wähler allerdings ziemlich gleichmäßig auf Rubio, Bush, Kasich und Christie verteilen, kann ein Trump (oder Cruz) hier gewinnen.

    Im Gegensatz zu vielen anderen Primaries ist das in New Hampshire auch offen - man muss kein registrierter Republikaner sein, um seinen Stimmzettel für die GOP-Vorwahlen auszufüllen. Normalerweise ein Vorteil für weniger doktrinäre Bewerber (wie McCain); keine Ahnung allerdings, was dies für den Donald bedeutet: Er zieht ja auch viele Wähler an, die der republikanischen Partei skeptisch gegenüberstehen. Im Prinzip sollte ihm die dortige Regelung eher zugutekommen, würde ich meinen.

    Die meiner Meinung nach wahrscheinlichsten Alternativen für den weiteren Verlauf der Vorwahlen sind Trump versus Cruz oder Cruz versus einen gemäßigten Kandidaten (wahrscheinlich Rubio). Welche davon eintritt, hängt wohl auch davon ab, ob Trumps Anhänger wirklich zu Wählern werden und wie sie und vor allem der Kandidat eine Trump-Schlappe in Iowa (von der ich ziemlich ausgehe) verkraften.

    Wäre nicht der erste Kandidat, dessen bizarre Reaktion auf eine enttäuschende Platzierung im Hawkeye State im Rückblick als Sargnagel einer lange erfolgversprechenden Kandidatur erscheinen könnte:

    https://www.youtube.com/watch?v=l6i-gYRAwM0

    Aber mal sehen...

    Trumps Kandidatur war offensichtlich nicht die spontane Schappsidee, als die sie vielen lange galt. Bereits wenige Tage nach Obamas Wiederwahl ließ er den Slogan "Make America Great Again" schützen.

    https://politicalwire.com/2015/12/21/trump-started-bid-right-after-romney-lost/

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    Lindsey Graham, der Senator aus South Carolina, beendet jetzt seine Präsidentschaftskandidatur.

    http://www.politico.com/story/2015/12/lindsey-graham-suspends-presidential-campa ign-217028#ixzz3uxzQS3P7

    Das Highlight derselben war wohl die Veröffentlichung seiner Handynummer durch Donald Trump, nachdem Graham ihn kritisiert hatte, und Grahams folgende amüsante Zerstörung seines Handys.

    https://www.youtube.com/watch?v=RXSFRMJhlgY

    Vielleicht hat er jetzt ja noch ne gewisse Rolle zu spielen als Steigbügelhalter:

    http://www.bloombergview.com/articles/2015-12-21/lindsey-graham-drops-out-now-he -might-matter-a-little-

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    EDIT: Politifact stand bei der traditionellen Auszeichnung der Lüge des Jahres vor dem Problem, dass man sich zwar schnell auf den Preisträger einigen konte, nicht aber auf eine spezielle Äußerung. So geht die Auszeichnung 2015 an ein ganzes Potpourri von Lügen Donald Trumps. Eine Übersicht:

    http://www.politifact.com/truth-o-meter/article/2015/dec/21/2015-lie-year-donald -trump-campaign-misstatements/

  • Die Wüste lebt

    Wanli, 22.12.2015 00:04, Antwort auf #87
    #88

    In den ersten drei Vorwahlstaaten macht sich Rubio vergleichsweise rar, setzt viel auf Fernsehwerbung und versucht, die Erwartungen nicht in den Himmel wachsen zu lassen: Nein, er müsse keinen dieser Staaten zwangsläufig gewinnen, über die Nominierung werde in einem langen, zähen Wahlmarathon entschieden und nicht im Sprint durch die ersten Staaten. Natürlich weiß der Mann auch, dass es ganz ohne Triumph nicht gehen wird, also steckt Team Rubio wohl ordentlich Ressourcen in den vierten Staat, der bereits im Februar abstimmen wird: Nevada.

    Rumors of the Rubio campaign’s weak ground game in Iowa and New Hampshire have led many to conclude that his strategists don’t believe he needs an early-state victory to remain competitive as the primary season moves into March. But that narrative overlooks the reality on the ground here in Nevada, where his team has crafted the grassroots campaign that’s missing elsewhere. The result, according to more than a dozen Nevada GOP operatives and state officials, is the most organized and impressive operation of the Republican field. [...]
    The premium on campaign infrastructure here is higher than in any other early state: In 2012, an abysmally low number of voters — 32,894 — made it to the caucuses, and this year the rules of the complicated system are changing once more, making a candidate’s popular support meaningless if their voters, put simply, don’t know how to vote. The caucus system was instituted here only in 2008.
    “This isn’t Iowa, where you’ve got seven generations of caucus-goers living in the same neighborhood who have grown up with this in their blood,” says Adam Jones, president of the Nevada branch of Americans for Prosperity. “Caucuses are still new for us, and Nevada is a transient state. You have to educate people. That’s where I think Rubio could win.”
    -
    Rubios Widersacher Ted Cruz versucht, dagegenzuhalten - je länger Rubio ohne Sieg bleibt, desto besser für den Erzkonservativen.
    -
    Cruz has now staffed up in all 17 counties and is the only candidate with campaign chairmen in each. When Rubio set off for Iowa immediately after Tuesday’s debate in Las Vegas, Cruz stayed behind, hosting a rally in the ballroom where Rubio had gathered supporters two months earlier.
    -
    -
    Rubio hält sich bedeckt, was seine Strategie angeht, doch sie zeichnet sich langsam ab: Potente Unterstützung anzuwerben (in den letzten Tagen hat er einen weiteren schwerreichen Großspender auf seine Seite gezogen), sich in den frühen Vorwahlen zu positionieren als aussichtsreichster Kandidat, der nicht Trump oder Cruz heißt, und dann in Nevada mit einem Sieg in den Super Tuesday zu ziehen.
    Über Cruz' Strategie muss man vergleichsweise wenig rätseln, der Mann spricht gern relativ offen darüber, so wieder jüngst in einem Gespräch mit der konservativen National Review:
    -
  • Le Pen auf Amerikanisch / Wahlkampfschwangerschaft

    Wanli, 22.12.2015 18:23, Antwort auf #88
    #89

    Ein ausgezeichneter Überblick über die Verwerfungen, politischen Gegensätze und Klassenkämpfe, die die heutige amerikanische Gesellschaft ausmachen und auch ein Phänomen wie den Donald erklären. Ich habe angefangen, einzelne Abschnitte zu zitieren, aber das ist Blödsinn - man sollte den ganzen Artikel lesen. Der Artikel argumentiert, dass konservative Medien und das Establishment die Tea-Party-Bewegung völlig falsch wahrgenommen hätten - als Sehnsucht nach einer hyperkonservativen Schrumpfkur für die Regierung. Stattdessen sei ihr Kernanliegen eher das gewesen, was auch europäische Unterstützer von Le Pen und Co. antreibt. Schließlich skizziert der Artikel vier mögliche Szenarien für die Zukunft der GOP.

    Trump has destroyed one elite-favored presidential candidacy, Scott Walker’s, and crippled two others, Jeb Bush’s and Chris Christie’s. He has thrown into disarray the party’s post-2012 comeback strategy, and pulled into the center of national discussion issues and constituencies long relegated to the margins.

    Something has changed in American politics since the Great Recession. The old slogans ring hollow. The insurgent candidates are less absurd, the orthodox candidates more vulnerable. The GOP donor elite planned a dynastic restoration in 2016. Instead, it triggered an internal class war.

    http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2016/01/the-great-republican-revolt/ 419118/

    EDIT: Die Washington Post schaut auf Rubios eher unorthodoxe Kampagne: der Senator aus Florida investiert weniger Geld und Zeit als üblich in die frühen Staaten Iowa und New Hampshire (in Nevada sieht das, wie oben ausgeführt, etwas anders aus). Kann das funktionieren?

    The question that won't be answered until Iowa voters caucus on Feb. 1 is whether the relative lack of emphasis that Rubio and his team have put on building organizations in the first two voting states will come home to roost. Organization can't be built in a month, particularly when you are competing against other candidates -- namely Ted Cruz -- who have been at this for the better part of the last year.

    But, what if organization -- as traditionally defined in politics -- is overrated in an election like this one where a real estate developer who has never held office before is the clear front-runner for the party's nomination? What if this election amounts to one big national primary where the candidates running ahead at the national level are the ones who win the early states? Where popularity and buzz supplant precinct captains as the coin of the political realm?

    That's the gamble -- and the secret -- at the heart of Rubio's campaign.

    https://www.washingtonpost.com/news/the-fix/wp/2015/12/21/heres-the-dirty-little -secret-of-marco-rubios-campaign

    Kevin Drum glaubt, Rubio sei seiner Zeit voraus mit seinem weitgehenden Verzicht auf den persönlichen Wahlkampf:

    Spending a long series of exhausting days to win a few dozen votes per event doesn't make any sense.

    I actually think this has been true for a long time—at least 20 years, maybe longer. Small-scale retail politics may still have a place, but it's a small place. And running yourself ragged is far too great a price to pay for the minimal return it buys you. Whatever else Rubio is or isn't doing right, I think his "disdain for the day-to-day grind of retail politics" makes perfect sense. The rest of the world just hasn't caught up to him yet.

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2015/12/marco-rubio-right-dismiss-retail-p olitics

    Jonathan Chait wundert sich, warum nicht mehr Parteiprominenz sich hinter Rubio schart (obwohl er in den letzten Wochen natürlich schon einige Stimmen für sich gewinnen konnte). Wenn das Establishment sich einen perfekten Kandidaten basteln könnte, würde das Ergebnis doch Rubio ziemlich ähnlich sehen, warum also die Zurückhaltung? Chait diskutiert fünf (nun, eher vier) momentan gängige Thesen, verwirft sie allesamt und schlussfolgert:

    Any of these theories might be true. None of them seems terribly persuasive. For now, I am sticking with the hypothesis that Rubio remains the front-runner, and his polling has plenty of time to catch up with his paper credentials. He could still lose Iowa and New Hampshire and rack up a win in a pro-military state like South Carolina, where voters tend to follow the preferences of the party hierarchy. If Rubio simply fizzles out — a distinct possibility — his failure will be studied for years.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2015/12/why-isnt-marco-rubio-winning-5-theo ries.html

    Rubios Nemesis Ted Cruz ist derweil nicht untätig: Einflussreiche Evangelikale wollen ihn unterstützen, um endlich mal einen ihnen genehmen Kandidaten durchzuboxen, was 2008 und 2012 ja nicht geklappt hatte. James Dobson (Gründer von "Focus on the Family") hat kürzlich seine Unterstützung erklärt, andere werden wohl folgen - schön einer nach dem anderen, um über einen längeren Zeitraum möglichst viel Medienaufmerksamkeit auf den Kandidaten zu lenken.

    http://www.electoral-vote.com/evp2015/Pres/Maps/Dec22.html#item-1

    Die Umfragewerte sind nicht einheitlich über die verschiedenen Institute hinweg, aber Quinnipiac hat in der neuesten landesweiten Erhebung Cruz mittlerweile fast gleichauf mit Trump. Wohlgemerkt - bei anderen Demoskopen ist Trumps Vorsprung größer; allerdings ist Quinnipiac kein schlechtes Institut.

    Trump 28 / Cruz 24 / Rubio 12 / Carson 10 / Christie 6 / Bush 4 / Paul 2 / Fiorina 2 / Kasich 1 / Huckabee 1 / Santorum 1 / Graham 0 / Pataki 0.

    http://www.redstate.com/2015/12/22/new-quinnipiac-poll-trump-28-cruz-24/

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    Chelsea Clinton ist wieder schwanger. Auf FOX spekuliert man, der Zeitpunkt sei genau kalkuliert, um ihrer Mutter im Wahlkampf zu helfen. Falls die Wahl für die GOP verloren geht, weiß man jetzt also, woran es gelegen haben wird - sicher nicht am Programm oder am eigenen Kandidaten. Verschwörungstheorien haben schon etwas Beruhigendes.

    http://talkingpointsmemo.com/livewire/eric-bolling-conspiracy-chelsea-clinton-pr egnancy

  • Boxen

    Labruunt, 23.12.2015 11:23, Antwort auf #89
    #90

    Zum Taktischen : Ich mag das neueste aus dem Haus FiveThirtyEight, vor allem der Vergleich des Ganzes als Boxensport, wo das GOP Establishment als Referee fungiert. Der Referee lässt bis zum letzten Atem spielen, bis "sein" Kandidat genug gepunktet hat, und somit könnte die Marathon-strategie von Rubio aufgehen, auch wenn er nur dritter vor den super tuesday wird. Gefährlich für Rubio wird, wenn andere establishment kandidaten in der early phase besser abschneiden, Interessant wird es, wenn keiner eine Wende schafft; dann könnte es gut für Cruz (und Clinton) werden ...

    http://fivethirtyeight.com/features/marco-rubio-overrated-underrated-or-properly -rated/

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