Republikanische Vorwahlen 2016: Survival of the Fittest

Beiträge 91 - 100 von 157
  • RE: Boxen

    Wanli, 23.12.2015 12:40, Antwort auf #90
    #91

    Wieder ein interessanter Post, ich hatte ihn ganz übersehen, danke also!

    Das bei 538 gern gespielte Spielchen, die aktuellen Wahlbörsenwerte der Kandidaten zu kommentieren, wird jetzt auch von Jonathan Bernstein aufgegriffen; wer nicht weiß, wie er oder sie traden soll, kann ja Bernsteins Einschätzung heranziehen:

    http://www.bloombergview.com/articles/2015-12-22/which-2016-republican-candidate s-are-a-good-bet

    Ein langes, wirklich empfehlenswertes Porträt von Ted Cruz' Karriere und seinen nicht zu unterschätzenden Fähigkeiten. Am Schluss dann eine hübsche Pointe.

    https://www.yahoo.com/politics/ted-cruz-has-been-plotting-1305876417003574.html

    Gestern hatte ich über eine Umfrage geschrieben, die Trump und Cruz fast gleichauf sieht; heute kam eine neue Erhebung von CNN heraus, in der Trump 21 Punkte vor Cruz liegt. Die Demoskopen sind sich kolossal uneinig.

    CNN-Umfrage:

    Trump 39 / Cruz 18 / Rubio 10 / Carson 10 / Christie 5 / Paul 4 / Bush 3 / Huckabee, Kasich 2 / Fiorina, Graham 1

    http://www.realclearpolitics.com/epolls/2016/president/us/2016_republican_presid ential_nomination-3823.html

  • Hey Wanli

    sorros, 30.12.2015 10:05, Antwort auf #91
    #92

    Glubst Du jetzt das er es bitter ernst meint?

    <!-- p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120%; }a:link { } -->

    Trump der stolz darauf ist bisher wenig Geld eingesetzt zu haben will jetzt pro Woche mindesten 2 Mio Dollar investieren. Natürlich ist das immer noch wenig. Aber die Begründung: ich bin stolz, daß ich am wenigsten ausgebe, aber u ehrlich zu sein ich will kein Risiko eingehen" zeigt, das er seine Risiko gegenüber den organisierten Wahlkampfstäben seiner Rivalen sehr wohl kennt. Er geht realistischer damit um, als ich erwartet habe!
    Er fängt jetzt tatsächlich an die relevanten Staaten zu bearbeiten. Das hat glaube ich kaum jemand erwartet. (Ich schon)

    "I'm going to be doing big ads in Iowa, New Hampshire, South Carolina, and they're going to be very substantial."

    http://www.bbc.com/news/election-us-2016-35196789

    Und er fängt in Jowa auch schon richtig an!

    „Trump flog am Dienstag zu einem Auftritt im US-Bundesstaat Iowa, wo am 1. Februar die Vorwahlen beginnen.“

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-will-2-millionen-dollar-pro-w oche-fuer-werbung-ausgeben-a-1069949.html

  • RE: Hey Wanli

    sorros, 30.12.2015 10:10, Antwort auf #92
    #93

    <!-- p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120%; }a:link { } -->

    Was immer das bedeutet. Im Antwortverfassungsmodus des obigen Posts sehe ich es nicht und kann es da auch deswegen nicht löschen!

  • RE: Hey Wanli

    Wanli, 30.12.2015 14:22, Antwort auf #92
    #94

    Trumps Schwäche ist ja ganz bestimmt nicht, dass er es an vollmundigen Ankündigungen fehlen ließe - schon im dritten Quartal wollte der Mann 25 Millionen in Fernsehwerbung investieren, tatsächlich hat er es aber nicht getan:

    https://politicalwire.com/2015/12/29/trump-vows-to-spend-big/

    Der sagt ja grundsätzlich immer das, was ihm in dem Moment durch den Kopf geht und irgendwie angemessen erscheint; der Realitätsbezug muss da nicht immer gegeben sein; man schaue sich nur mal politifacts kürzlich hier verlinkte Liste der Unwahrheiten an, die der Mann in den letzten Monaten völlig ohne Skrupel von sich gegeben hat.

    Sein Engagement in Iowa beispielsweise ist jetzt auch nicht so beeindruckend; hier die Zahlen vom Kandidatentracker des Des Moines Register - seit den letzten Präsidentschaftswahlen 2012 wurde die folgende Zahl von Veranstaltungen von den verschiedenen Kandidaten abgehalten:

    Santorum 213 / Huckabee 145 / Fiorina 98 / Cruz 91 / Paul 90 / Carson 70 / Rubio 63 / Christie 56 / Bush & Trump jeweils 34 / Kasich 17 / Pataki 8

    http://data.desmoinesregister.com/iowa-caucus/candidate-tracker/index.php

    Der Tracker misst natürlich nicht, wieviele Leute da jeweils anwesend waren; da liegt ein Trump im Schnitt sicher deutlich vor einem Santorum. Gemessen wird auch nicht, wie sinnvoll die einzelnen Wahlkämpfer die Events nutzen, um etwa Anhänger zu registrieren und dann nachfolgend bei der Stange zu halten. Aber unterm Strich hab ich schon meine Zweifel, ob der Donald wahlkampftechnisch mit anderen mithalten kann.

  • RE: Hey Wanli

    drui (MdPB), 31.12.2015 02:06, Antwort auf #94
    #95

    Wir werden wohl erst nach Iowa wirklich schlauer sein:

    Szenario 1:

    Die Ergebnisse spiegeln die derzeitigen Umfragen wider: Cruz gewinnt knapp vor Trump, die anderen sind abgeschlagen. Cruz rückt als Gewinner mehr ins Rampenlicht, Trump wird versuchen das zu kontern - mit weiteren Extremen, ev. bis er überreizt. Trump könnte einen oder mehrere der folgenden Staaten bis zum Super-Tuesday gewinnen, in denen die Evangelikalen weniger stark sind. Cruz knapp dahinter, von den gemäßigten Radikalen dürften alle bis auf ca. drei ausscheiden, von denen einer nach Nevada zum 3-Kampf "Cruz-Trump-Mr.X" aufsteigt. Wenn alle drei dabei bleiben, droht eine brokered convention.

    Szenario 2:

    Die Umfrage-Ergebnisse für Iowa und NH sinken für Trump in den letzten zwei Wochen vor den Wahlen, Cruz gewinnt deutlich, Trump wird nur Dritter, gilt als Verlierer und ist raus, nachdem er auch NH und SC nicht gewinnen kann. Zweikampf Cruz gegen einen der Gemäßigten spätestens in Nevada.

    Szenario 3:

    Die Umfragen sind völlig daneben und Trump kann nur einen Bruchteil seiner Symphatisanten bei realen Wahlen mobilisieren. Ev. entpuppen sich manche von ihnen als troyanisch-demokratische Pferde von Hillary Clinton. Trump wird Dritter oder schlechter und ist raus. Es folgt ein Zweikampf Cruz gegen einen der gemäßigten Radikalen.

    Szenario 4:

    Die Umfragen stimmen nicht nur, Trump gewinnt Iowa sogar. Es entwicklet sich trotz zahlreicher Rückzüge von Gemäßigten ein Zweikampf Cruz-Trump, den Cruz aufgrund der allgemeinen Panik in der GOP bis Ende März haushoch gewinnt. Die Demokraten holen den Champagner in großer Vorfreude, Hillary gewinnt die Wahlen mit historischem Vorsprung. Die GOP zerbricht in zwei bis drei Teile.

    Szenario 5:

    Sowohl Cruz als auch Trump wurden in den Umfragen massiv überbewertet, ein enges Kopf-an Kopf-Rennen von drei oder mehr Kandidaten in Iowa lässt bereits in NH einen gemäßigten Kandidaten aufsteigen, der am Supertuesday alles klar macht.

    Szenario 6:

    GOP-Basis und GOP-Führung einigen sich ohne große Differenzen auf das Ziel einer faschistischen Staatsführung unter Donald Trump, um Mexikaner und Muslime schnellstmöglich zu deportieren und die Finanzierung der "mexikanischen Mauer" über Enteignungen und Kriegsanleihen zu sichern. Danach teilen Trump, Putin und Xi Jinping die Erde in drei Teile und plündern ihre Vasallenstaaten, bis ihre Imperien nach ca. 12 Jahren implodieren. Das wäre das einzige Szenario, bei dem ich mir Trump als "Präsidenten" vorstellen kann, dann allerdings ohne freie und geheime Wahl.

  • Wider die teuflische Umfragengläubigkeit!

    Wanli, 31.12.2015 15:39, Antwort auf #95
    #96

    Szenario 6:

    GOP-Basis und GOP-Führung einigen sich ohne große Differenzen auf das Ziel einer faschistischen Staatsführung unter Donald Trump, um Mexikaner und Muslime schnellstmöglich zu deportieren und die Finanzierung der "mexikanischen Mauer" über Enteignungen und Kriegsanleihen zu sichern. Danach teilen Trump, Putin und Xi Jinping die Erde in drei Teile und plündern ihre Vasallenstaaten, bis ihre Imperien nach ca. 12 Jahren implodieren. Das wäre das einzige Szenario, bei dem ich mir Trump als "Präsidenten" vorstellen kann, dann allerdings ohne freie und geheime Wahl.

    So ist das wohl. ^.^

    Ansonsten beginnen mir zu viele Deiner Szenarien mit dem Begriff "Umfragen". Ehrlich: Es hat schon seinen Grund, dass sich das renommierte Gallup-Institut (der Name steht ja in etwa so für die Demoskopie insgesamt wie Tempo für Papiertaschentücher) komplett aus der Meinungsforschung zu den Vorwahlen zurückgezogen hat. Neben dem neumodischen technischen Heckmeck - werden auch Handys angerufen? - sind Vorwahltrends eben auch sehr volatil, da es keine Stammwähler gibt, wie wir sie von den meisten anderen Wahlen kennen. Zudem ist die Wahlbeteiligung halt auch enorm niedrig - 2008 und 2012 ging etwa in Iowa nicht mal jeder fünfte registrierte Republikaner wählen:

    http://iowacaucusproject.org

    Wie sollen Demoskopen relativ zuverlässig rausfinden, wer von den befragten Republikanern Anfang Februar wählen geht? Ich wäre da sehr zurückhaltend, aus derzeitigen Umfragewerten allzu viel abzuleiten.

    Anderswo in den Staaten ist die Wahlbeteiligung an den Vorwahlen übrigens noch spärlicher als in Iowa. Kürzlich wurde hier auf einen Artikel verlinkt, der aufzeigt, dass Rubio in Nevada Vollgas gibt, im Wüstenstaat einen Sieg im Blick hat. Vorgestern gab es dann neue Umfragezahlen aus Nevada:

    Trump 33 / Cruz 20 /  Rubio 11 / Carson 6 / Fiorina, Bush, Christie 5

    Geht man davon aus, dass die Umfragezahlen irgendeinen prognostischen Wert hinsichtlich des Ausgangs der Caucuses in Nevada haben, dann wäre Rubios Versuch, hier auf Sieg zu spielen, ziemlich wahnsinnig. Schaut man sich die Umfrage genauer an, sieht man allerdings, wieso dem nicht so ist: Das Institut Gravis hatte gefragt, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Interviewten denn an den Vorwahlen teilnehmen würden. 66% der Befragten gaben an, dies sei "sehr wahrscheinlich". Ich vermute, dass man auf der Basis von DEREN Antworten dann die Prognose erstellt hat. Allerdings haben wir tatsächliche, belastbare Zahlen von den Caucuses 2012 - daran nahmen nur etwa 10% der Wahlberechtigten teil. Wenn Rubio also seine Fans in Nevada halbwegs geschlossen an die Wahlurnen bringt, aber nur jeder sechste Trump- oder Carson-Fan wählen geht, dann kann Marco da locker nen Erdrutschsieg einfahren, obwohl iihn insgesamt unter allen Republikanern des Staates vielleicht nur gut zehn Prozent favorisieren und die derzeitigen Meinungsumfragen auf den ersten Blick keine Triumph des Senators aus Florida nahelegen.

    https://politicalwire.com/2015/12/29/trump-leads-in-nevada/

    Ach ja: Ich weiß natürlich nicht, ob Rubio in Nevada gewinnt, aber das entscheidet sich halt auch nicht in den Umfragen, sondern die bessere Organisation wird den Ausschlag geben (solange eine gewisse kritische Masse an Anhängern vorhanden ist - George Pataki könnte mit noch so guter Organisation nicht in Nevada gewinnen).

  • RE: Wider die teuflische Umfragengläubigkeit!

    drui (MdPB), 01.01.2016 15:08, Antwort auf #96
    #97

    Es geht ja nicht nur um die Umfragen, die Medien spielen ja das gleiche Spiel. Gut möglich, dass mit Iowa dann wieder etwas Realismus einzieht, wenn Trump trotz 80-90% Medienaufmerksamkeit verliert. Es ist insgesamt schon erstaunlich, wie die republikanischen Kandidaten im Zusammenspiel mit den Medien eine Scheinwelt aufbauen, in der alle guten Amerikaner von kriminellen Latinos, terroristischen Flüchtlingen, dshihadistischen Moslems, kommunistischen Demokraten, kriminellen Babyschlachtern und gewalttätigen Schwarzen bedroht sind, gegen die es sich imAuftrag Gottes mit möglichst vielen schweren und frei verkäuflichen Waffen zu wehren gilt. Die Kandidaten radikalisieren sich ja nicht ohne Grund. Kandidaten wie Cruz gehen nur deshalb soweit richtung Ausländerfeindlichkeit und Faschismus, weil er glaubt damit republikanischer Mainstream zu sein, nachdem Donald alle Grenzen nach rechts außen eingerissen hat. Die Medien und die Umfragen bereiten den Weg für den größten thematischen Rechtsrutsch seit Mc Carty. Ich hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass Hardliner Ted Cruz auch nur einen Hauch von Chance auf die Kandidatur hätte, inzwischen schon.

    Bei der letzten Präsidentschaftswahl waren GOP-Anhänger maßlos erstaunt (bzw. witterten eine Verschwörung), nachdem Romney - wie es alle nicht parteiischen Umfragen vorausgesagt hatten -klar verloren hatte. Sie hatten lange hardcore-konservativen Schreibern und -Predigern geglaubt, die gegen die "liberalen Mainsteam-Medien" argumentiert hatten. Die Umfragen waren damals nicht schlecht, aber wie gut sind sie gegenüber einer radikalisierten GOP-Basis, die in einer Scheinwelt lebt und nur zu 10% +X in Vorwahlen mobilisiert werden kann? Wie reagiert die GOP-Basis, wenn die Realität sie - z.B. bei den Präsidentschaftswahlen - wieder einholt?

  • Neujahrs-News

    Wanli, 02.01.2016 15:06, Antwort auf #97
    #98

    Ich hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass Hardliner Ted Cruz auch nur einen Hauch von Chance auf die Kandidatur hätte, inzwischen schon.

    Ich hätte das auch nicht gedacht. Cruz' Aktie hatte ich im Sommer angeregt, weil ich schon erwartet hatte, dass der Ultrakonservative für Wirbel sorgen und vielleicht auch in den Umfragen mal einen Höhenflug erleben würde, aber ernsthafte Chancen auf die Nominierung hätte ich ihm damals nicht eingeräumt. Eine Aktie, die man hält, bis er in den Umfragen mal gut dasteht, und die man dann abstößt, so dachte ich. Meine Einschätzung hab ich dann schrittweise revidiert: Nicht nur, dass Cruz natürlich sehr von Walkers Ausscheiden profitiert, den ich eigentlich als Favoriten in Iowa auf dem Zettel gehabt hatte, er macht auch bei den Debatten ne gute Figur und wirkt dank Donald neben ihm trotz sehr konservativer Positionen verblüffend seriös. Er hat ne klare Strategie (ziemlich klar angelehnt an die von Obama 2008), lässt sich nicht davon abbringen und setzt seine Ressourcen (Zeit und Geld) meiner Meinung nach ziemlich geschickt ein.

    Vor einiger Zeit hatte ich hier mal ein längeres Profil des Mannes verlinkt, das wirklich lesenswert ist (schon der Pointe am Schluss wegen). Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr sicher, ob Cruz wirklich so ein beinharter Konservativer ist oder dieses Image vor allem seiner Analyse des Vorwahlvolkes geschuldet ist. Nehmen wir das Thema einer Legalisierung illegaler Einwanderer, ein wichtiges im Vorwahlkampf der GOP. Cruz schlägt da ziemlich kompromisslose Töne an, wird da rechts nur von Trump überholt. Aber wenn Journalisten ihn direkt fragen, ob er denn wirklich ausschließe, illegalen Immigranten auf längere Sicht ein offizielles Bleiberecht einzuräumen, dann vermeidet er konsequent eine klare Antwort. Seit seinen Zeiten als preisgekrönter Uni-Debattenredner bildet sich Cruz einiges darauf ein, jede Position so vertreten zu können, dass er Publikum und Jury auf seine Seite bringt. Falls er Präsidentschaftskandidat würde, bin ich mir ganz sicher, dass seine Rhetorik schlagartig deutlich moderater ausfallen würde. Weniger Ideologe als machiavellistischer Manipulator, meiner Meinung nach.

    Derweil bringt das neue Jahr auch einige Neuigkeiten: Carsons Wahlkampfmanager und sein Sprecher sind beide zurückgetreten und begründen diesen Schritt vor allem mit der prominenten Rolle, die sein Businessmanager spiele - auf diesen höre Carson weit eher als auf sie. [An diesem Computer funktioniert Copy & Paste nicht, warum auch immer, ein entsprechender Artikel findet sich aber zum Beispiel auf Realclearpolitics].

    Dass Carsons Kampagne eher wie ein Schneeballsystem zur Maximierung des Spendenaufkommens aufgebaut ist, wurde hier schon ausgeführt; auch im letzten Quartal des Jahres 2015 scheint dieser Ansatz Früchte getragen zu haben. Carsons trieb Berichten zufolge in diesem Zeitraum 23 Millionen an Spenden ein. Aus der Cruz-Kampagne sickerte durch, Ted habe ebenfalls recht eindrucksvoll knapp 20 Millionen an Land gezogen.

    Chris Christie machte bislang vor allem Wahlkampf in New Hampshire, das einem Kandidaten seines Profils eher liegen dürfte als Iowa; ein nützliches Tool zeigt an, wieviele Auftritte die verschiedenen Kandidaten im Neuenglandstaat absolviert haben (das Gegenstück zu Iowa wurde hier auch schon verlinkt) und Christie liegt mit bislang 137 klar an der Spitze des Bewerberfeldes.

    http://www.necn.com/news/politics/New-Hampshire-Candidate-Tracker-295977311.html

    Jetzt allerdings lässt sich Christie auch öfter in Iowa blicken, wo er wohl mittlerweile auf ein ordentliches Abschneiden hofft. [Google: Bloomberg Surprise Christie Iowa]. Der Bursche hat momentan nen gewissen Rückenwind, auch wenn abzuwarten ist, ob das bis Anfang Februar anhält und ob ein inzwischen absolut möglich erscheinendes gutes Abschneiden in den ersten beiden Vorwahlstaaten dann in Erfolge in den übrigen Primaries umzumünzen wäre.

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    EDIT: Fast vergessen - am Tag vor Silvester hat George Pataki, immerhin einst Gouverneur des Staates New York, seine Kandidatur zurückgezogen. Damit bleiben (glaub ich) noch 12 Kandidaten im Rennen bei der GOP. Die Zahl könnte weiter schrumpfen: Am 23. Dezember hatte Mike Huckabee angekündigt, nach Iowa Bilanz ziehen zu wollen - unter den ersten drei müsse er wohl landen, um weitermachen zu können. Santorum hat noch nichts derartiges verlauten lassen, aber auch bei ihm scheint es schwer vorstellbar, dass er nach einem enttäuschenden Abschneiden in Iowa weitermachen würde.

  • RE: Neujahrs-News

    sorros, 02.01.2016 18:55, Antwort auf #98
    #99
    Trumps Position zu den Muslimen scheint mehrheitsfähig zu werden. Politisch erscheint mir das als Katastrophe. Aber ist das wahr oder werden die Umfragen getürkt? In diesem Artikel wird ernsthaft die Meinung vertreten, daß einer von diesen republikanischen Irren, die Wahl gewinnen könnte. Wanli hältst Du das für realistisch? Angst vor islamistischem Terror steigt - Wegen dieser Frage könnte Obama sein Volk endgültig verlieren http://focus.de/5185594
  • RE: Neujahrs-News

    Wanli, 03.01.2016 13:26, Antwort auf #99

    Ich weiß nicht, sorros - wenn ich mir die laut Focus-Artikel gestellten Fragen ansehe, finde ich sie nicht sehr aussagekräftig. Dass sich nach zwei aufsehenerregenden Anschlägen mehr Menschen Sorgen über terroristische Anschläge machen, ist relativ natürlich; dass das Thema jetzt ein Jahr (bis zur Wahl) den politischen Diskurs in den Staaten bestimmt, glaube ich eher nicht. Zudem ist es ja nicht so, als hätte die Obamaregierung nichts gegen islamistische Radikale unternommen. Ich weiß nicht, wo die Demokraten den Republikanern im Präsidentschaftswahlkampf da die ganz große Angriffsfläche bieten sollten? Ich finde schon die Überschrift albern - Obama könnte sein Volk jetzt endgültig verlieren? Irgendwie liegt dem Satz eine völlig verquere Vorstellung der amerikanischen politischen Verhältnisse zugrunde mit ihrer strikten Trennung in zwei ähnlich große Lager: Das eine der beiden hatte Obama nie gewonnen, kann es also auch nicht verlieren, das andere dagegen wird den Demokraten weitgehend treu bleiben, weil es die Republikaner verabscheut.

    Dass der Umgang mit der muslimischen Minderheit im eigenen Land und muslimischen Gesellschaften anderswo auch im amerikanischen Diskurs ein wichtiges Thema ist und der IS verzückt sein wird angesichts der Töne, die in den Staaten inzwischen angeschlagen werden, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Die Al-Qaida zuzurechnende Shabab-Miliz in Somalia hat wohl schon Trump-Zitate in einem Rekrutierungsvideo verwurstet, wenn man der WELT glauben darf.

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