Wie in einem anderen Thread erwähnt war ich gestern Wahlbeisitzer in Wien Meidling. In meinem Wahllokal wurde das Instrument Vorzugsstimme sehr wenig genutzt (beispielsweise waren von 33 ÖVP-Stimmen nur 4 mit Vorzugsstimmen besetzt, auf 3 Leute aufgeteilt). Allerdings gab es zwei Ausreisser in der Hinsicht: Die FPÖ hat von 91 Stimmen 50 (!) Vorzugsstimmen für Strache erhalten, und die SPÖ hat mit DI Al-Rawi auch um die 30 bekommen.
Meine Fragestellung lautet also:
1) Warum nutzen die Leute die Vorzugsstimmen nicht (So schwer ist das System auch nicht...)?
2) Wie muss die Persönlichkeit beschaffen sein, um Stimmen abziehen zu können? Bei Strache ist es der HC-schneidig Effekt, bei Al-Rawi der gute Kontakt zur muslimischen Gemeinde. Aber viele Andere mit Zielgruppe haben meines Erachtens versagt. Selbst Westenthaler hat nur 3 Vorzugsstimmen erhalten
Am Schluss ein Schmankerl:
Ein Wahlzettel war nicht ausgefüllt, dafür ist der Name der Partei die gewählt wurde auf dem blauen Kuvert gestanden. Naja, ungültig...
mfg
d
Re: Frage an Wahlbeisitzer/ Ersatzbeisitzer => Nutzung der Vorzugsstimme?
> Btw: Vorzungsstimmen für Strache, Gusi, Schüssel etc. bringen genau
>gar nichts. Also: wozu das ganze?
Das sehe ich nicht so. Eine Partei schaut sich intern schon genau an, wer wieviele Vorzugsstimmen bekommen hat. Das wird auch als Basis für die Mobilisierungsstärke des einzelnen bekommen. Und die 2002/2006 etc. Vergleiche mit früheren Ergebnissen auch nicht vergessen.
ABER: Das hat nichts mit dem Wahlausgang per se zu tun. Die Vorzugsstimmen sollen ja nur dazu dienen, Leute in der ParteiHierarchie offiziell nach vorne zu schieben. Das funktioniert aber offensichtlich nicht oder nur sehr wenig. Dementsprechend gebe ich dir recht. Dann könnte aber der Stimmzettel um einiges kleiner werden und die Kosten für das Papier sinken.
Re: Frage an Wahlbeisitzer/ Ersatzbeisitzer => Nutzung der Vorzugsstimme?
Man muss unterscheiden, bei den Regionalwahlkreisen wo man halt nur schnell was ankreuzen muss war ganz gute Beteiligung vor allem Van der Bellen hat ziemlich abgräumt, bei den Landesvorzugsstimmen ists halt so dass sich ein Großteil kaum Politiker kennt, sich mit den Stimmzetteln nicht gscheit auskennt, die Liste nicht findet obwohls vor der Nase hängt etc.
Re: Frage an Wahlbeisitzer/ Ersatzbeisitzer => Nutzung der Vorzugsstimme?
> Man muss unterscheiden, bei den Regionalwahlkreisen wo man halt nur schnell
> was ankreuzen muss war ganz gute Beteiligung vor allem Van der Bellen hat
> ziemlich abgräumt, bei den Landesvorzugsstimmen ists halt so dass sich ein
> Großteil kaum Politiker kennt, sich mit den Stimmzetteln nicht gscheit
> auskennt, die Liste nicht findet obwohls vor der Nase hängt etc.
>
Das kann ich bestätigen, ich hatte eigentlich nicht vor eine Vorzugsstimme zu vergeben, habe es dann aber spontan doch gemacht, weil mir ein sympathischer Name vom Wahlzettel ins Auge gesprungen ist. Extra gesucht hätte ich aber nicht.
Re: Frage an Wahlbeisitzer/ Ersatzbeisitzer => Nutzung der Vorzugsstimme?