Der Feierkanzler
Gusenbauer schwänzt NÖ-Wahlkampf
Kanzler Alfred Gusenbauer schwänzt den NÖ-Wahlkampf: Er zeigt sich lieber auf Partys und Medienterminen. Nach NÖ kommt er nicht.
Feiern statt Wahlkämpfen »
„Ich werde mich immer wieder vor den Karren spannen“, versprach Bundeskanzler Alfred Gusenbauer noch beim Wahlkampfauftakt der SP-NÖ in Vösendorf am 12. Jänner. Er werde Heidemaria Onodi so gut es geht unterstützen. Wie sich nun herausstellte, beschränkt sich „immer wieder“ auf zwei Termine: den 12. Jänner (Auftakt) und den 6. März (Abschlussveranstaltung im VAZ in St. Pölten). Andere Termine sind derzeit nicht vorgesehen.
Feiern in Kitzbühel statt Wahlkämpfen
Stattdessen zeigt sich der Kanzler in den letzten Wochen immer wieder auf Partys. Beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel schwingt er mit seinen Ministerkollegen die Österreich-Flaggen und lächelt strahlend in dutzende TV- und Foto-Kameras. Das Prominenten-Eishockey am Freitag Abend darf auch nicht ohne ihn, der als "Sportminister" ja dabei sein "muss", über die Bühne gehen. Kitzbühel ist eine einzige Party - auch für den Kanzler. Doch auch die Woche darauf reist er extra nach Schladming, um die ÖSV-Jungs beim Nachtslalom lautstark zu unterstützen. Bundespräsident Fischer in der ersten, Gusi in der zweiten Reihe der VIP-Tribüne.
Dutzende Termine - nur nicht in NÖ
Doch das ist noch lange nicht alles: Im Zigarrenclub, beim Consult Congress mit Steve Forbes, bei der Journalisten-Auszeichnung mit Barbara Haas, dem BAWAG-Empfang und der Ball-Trophy darf der Kanzler auch nicht fehlen. Bei dieser zeigt er sich übrigens lächelnd mit zwei hübschen Ball-Mädels. Der Kanzler hat jedenfalls viele Termine - doch nur zwei beim langen Wahlkampf in Niederösterreich. Außer die Verleihung des Löwenherzpreises am 27. Februar – die findet aber jedes Jahr statt. Auch ohne Wahlkampf. Niederösterreich muss daher gänzlich ohne den Kanzler auskommen - der macht lieber auf Party.
Minister auf Tour
Wer Niederösterreich dafür als neues Einsatzgebiet entdeckt hat, ist Sozialminister Erwin Buchinger. Allein im Feburar ist Buchinger in Niederösterreich siebenmal im Einsatz. Die Termine reichen von der „Enquete Invalidität Neu“ über eine Podiumsdiskussion der SPÖ Zöbern im Gasthaus Gansterer bis hin zum Waldvierteltag. Erst gestern, Donnerstag, eröffnete der rasende Minister das neue Büro des ¬Zivil-Invalidenverbandes (ÖZIV) in der Landeshauptstadt St. Pölten.
Kanzlerbonus
Auch die Ministerinnen Claudia Schmied und Doris Bures kämpfen fleißig für SP-NÖ Spitzenkandidatin Heidemaria Onodi. Sie sind zumindest zweimal für Termine gebucht. Nur der Kanzler fehlt.
Glaubt man Onodi, ist das nicht so schlimm: „Der Einsatz des Kanzlers ist ausreichend. Die SP-NÖ ist stark genug“, sagt die rote Frontfrau selbstbewusst. Der Kanzlerbonus ist also doch nicht der Wahlkampf-Joker.
ÖVP
Von Unterstützung aus der Bundespolitik nimmt die VP-NÖ Abstand. Erwin Pröll ist Bonus und Joker zugleich. Dennoch würde die Bundespartei gerne mitspielen: „Es gibt zwar keine offiziellen Termine mit dem Vizekanzler, wir stehen aber jederzeit zur Verfügung“, heißt es aus dem Büro von Wilhelm Molterer.
FPÖ
Bei der FPÖ wird Heinz Christian Strache im NÖ-Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit Barbara Rosenkranz wird er Bezirke abklappern und beim Wahlkampfauftakt (16. Februar) sowie beim Abschluss (7. März) dabei sein.
Grüne
Alexander Van der Bellen unterstützt Madeleine Petrovic zumindest am 7. Februar in Krems und beim Abschlussevent am 8. März in Mödling.