SPD-Chef Kurt Beck will auch über das Jahr 2008 hinaus Vorsitzender der rheinland-pfälzischen Landespartei bleiben. Er werde sich beim Landesparteitag im Herbst dieses Jahres wieder zur Wahl stellen, sagte Beck am Dienstag in Mainz. Das sei auch mit seinen beiden Stellvertretern, Bildungsministerin Doris Ahnen und Wirtschaftsminister Hendrik Hering, so abgesprochen.
Beim Landesparteitag am 13. September in Mainz stehen turnusgemäß Vorstandswahlen für die kommenden zwei Jahre an. Beck steht seit 1993 an der Spitze der rheinland-pfälzischen SPD. Zuletzt war er im Juli 2006 in Trier mit 97,8 Prozent Zustimmung in diesem Amt bestätigt worden.
Umfragentechnisch ist der Bart schon ab.
Die neueste infratest/dimap sieht die SPD bei 27% +1
aber der Vorsitzende wird dafür von den Befragten nicht verantwortlich gemacht.
"Beck liegt 54 Punkte hinter Merkel
Minusrekord für Kurt Beck: 69 Prozent der Deutschen sind einer Umfrage zufolge unzufrieden mit der Arbeit des SPD-Chefs. Düster sieht es für Beck auch im Vergleich mit Kanzlerin Merkel aus - bei einer Direktwahl des Regierungschefs würden sich 68 Prozent für Merkel entscheiden, nur 14 für Beck."
Zitate:
Der Berliner Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer hält Außenminister Frank-Walter Steinmeier trotz derzeit besserer Umfragewerte nicht automatisch für einen aussichtsreicheren SPD-Kanzlerkandidaten als Parteichef Kurt Beck. Es sei fraglich, ob die Partei geschlossen hinter Steinmeier in einen Wahlkampf ziehen werde, «weil er inhaltlich Exponent einer der beiden Flügel ist», sagte der Professor an der FU Berlin den Dortmunder «Ruhr Nachrichten» (Freitagausgabe).
Sollte die SPD nach der Bundestagswahl 2009 auch eine Koalition mit der Linkspartei nicht mehr ausschließen, wäre laut Niedermayer Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit innerhalb der SPD ein ernstzunehmender Kandidat für das Rennen um das Kanzleramt. «Für die Wahl 2013 ist diese Option vermutlich in der Partei mehrheitsfähig. Wowereit wäre dann der Anwärter mit den größten Chancen.»
Wowereit
> wäre dann der Anwärter mit den größten Chancen.»
wohl wahr.
aber eher geht ein kamel durch ein nadelöhr, als dass sich die spd nach links öffnet.
oder bösartig formuliert: als im frühjahr 1933 die deutsche kp zum generalstreik aufrufen wollte, scheiterte dies u.a. am widerstand der spezialdemokraten. sie glaubten wohl von papens worten, dass man ihn längst engagiert hätte (und somit unter kontrolle wähnte)...
Auch wohl wahr,
aber wenn man 75 Jahre zurückgreifen muss, um einen Beleg für die vermeintliche aktuelle Haltung einer Partei zu finden, spricht das auch für sich.
Immerhin gab es Rotrot nun schon in mehreren Bundesländern wirklich (S-Anh., MVP, Berlin)und in Hessen fast, und in HH haben die Grünen gerade diese schamlose Koalition geschlossen, die die SPD auch hier Richtung Linke zwingt. So abwegig ist eine Zusammenarbeit m.E. nicht mehr.
In die Abwärtsbewegung der SPD schlägt der linke Flügel der Partei vorsichtig mit den Flügeln.
Das der schöne Schwan Gesine nochmal ran soll, dass ist wohl Andrea Nahles zuzuschreiben:
Ihr Ziel:der Frationsvorsitz und ein starker linker Flügel.
Die alte Seeheimerin und Nato-Doppelbeschluss-Befürworterin Gesine Schwan dient der Balance.
Es mag etwas hypothetisch klingen, aber würde die Aktie "andere Kandidaten" auch gewinnen, wenn sich die SPD aufgrund völliger Aussichtslosigkeit, einstelliger Umfrageergebnisse oder Beliebtheitswerde potentieller Kandidaten in der Nähe pädophiler Massenmörder dazu entschließen würde, keinen Kandidaten aufzustellen, Frau Merkel zu unterstützen oder die Partei aufzulösen?