> Naja, aber wie hat sich de SFR seither entwickelt? ... - Ebent.>
Realitätscheck, die II.
Ebent !
1) Der EURO hat seit Bestehen über Jahre gegen den S-Franken zugelegt. Kontinuierlich. In der Spitze fast 20%.
Erst seit der EURO etwas abschmiert, liegt er wieder etwas unter dem Ausgangsniveau.
2) Studiere mal Charts: Dass sich Wechselkurse in einem Monat mal 10% ándern, geschieht historisch häufig
3) Toll, dass im Moment so viele Markteilnehmer dem Euro skeptisch gegenüberstehen - bereinigt den Markt ... und gleicht gegen Dollar, Yen, Sfr die realen Verhältnisse an.
> > Und das, obwohl Ö durch die Ostöffnung rein dank seiner zufälligen
> > geografischen Lage ganz erheblich bessere Voraussetzungen und einmalige
> > Chancen hatte.
> die erst durch die eu-mitgliedschaft von österreich und unseren nachbarn
> wirklich einmalig wurde
Na, na, das ist Propaganda.
Ö-Firmen waren schon vor unserem EU-Beitritt und erst recht vor dem unserer Nachbarn dort stark vertreten und konnte zu beiderseitigem Vorteil Handel treiben und expandieren. Die EU hat dazu sehr wenig beigetragen. Wenn überhaupt, erst seit 1.5.2004.
> ich möchte nicht wissen wie wir ohne eu-mitgliedschaft dastehen würden
So, wie die Schweiz halt. ;-)
Vermutlich sogar besser, durch die einmaligen Chancen der Ostöffnung, die die Schweiz durch ihre geografische Lage eben nicht hatte.
> du vergisst da:
> zusammenbruch der österreichischen banken
> bürgerkrieg
> abschaffung der demokratie
> terror
> ständestaat
Hatte alles weniger tragische Folgen als die Kriegserklärung an Serbien 1914.
Man kann sogar mit gutem Grund vermuten: Teilweise waren auch das indirekte Folgen jener Kriegserklärung.
> und da sind wir historisch noch nicht einmal beim einmarsch von hitler in
> österreich
Das wurde nicht in Ö entschieden, war daher kein Fehler der österr. Politik.
Btw war vmtl auch das eine Spätfolge der Kriegserklärung an Serbien 1914.
> > Naja, aber wie hat sich de SFR seither entwickelt? ... - Ebent.>
>
> Realitätscheck, die II.
> Ebent !
> 1) Der EURO hat seit Bestehen über Jahre gegen den S-Franken zugelegt.
> Kontinuierlich. In der Spitze fast 20%.
> Erst seit der EURO etwas abschmiert, liegt er wieder etwas unter dem
> Ausgangsniveau.
> 2) Studiere mal Charts: Dass sich Wechselkurse in einem Monat mal 10%
> ándern, geschieht historisch häufig
> 3) Toll, dass im Moment so viele Markteilnehmer dem Euro skeptisch
> gegenüberstehen - bereinigt den Markt ... und gleicht gegen Dollar, Yen,
> Sfr die realen Verhältnisse an.
>
Ich nehme an, du beziehst dich auf quaoar und nicht auf mich.
Saladin und du, ihr beide seid viel zu sehr auf den außenwert des euro fixiert, der uns derzeit noch etwas vorgaukelt. Die alternativen zum euro, nämlich in erster linie dollar und dann noch der yen, sind ja selbst alles andere als attraktiv.
Ich komme mir langsam vor wie ein wanderprediger:
Wir bekommen relativ rasch, schon in 1,2 jahren eine sehr hohe inflation im euroraum.
Das wird jeder bürger schmerzlich zu spüren bekommen!
> 1) Der EURO hat seit Bestehen über Jahre gegen den S-Franken zugelegt.
> Kontinuierlich. In der Spitze fast 20%.
> Erst seit der EURO etwas abschmiert, liegt er wieder etwas unter dem
> Ausgangsniveau.
Naja, es gab eine Zeit lang einen Hype.
Mittlerweile sind wir schon drunter, und nach der Sanierung der Staatshaushalte Griechenlands, Portugals, Spaniens und Italiens, in schätzungsweise 5 Jahren, werden wir bei der Hälfte liegen.
Du glaubst ja selbst nicht, dass das ohne Tränen abgeht. - Zumal angesichts der ohnehin schon desaströsen Budgetlage der Spenderländer.
Die Schweiz produziert derweilen einen Budget-Überschuss, im Jahr 2009 2 Mrd SFR. Die Arbeitslosigkeit liegt so ca. bei Null, das Sozial- und Gesundheitssystem ist bestens durchfinanziert, die Ausgaben für Wissenschaft und Forschung sind großzügigst.
> Ich nehme an, du beziehst dich auf quaoar und nicht auf mich.
> Saladin und du, ihr beide seid viel zu sehr auf den außenwert des euro fixiert.
Nee nee nee ...
Nur weil quaoar den Schauplatz eröffnet hat, war der Schwerpunkt der Aussenwert.
> Wir bekommen relativ rasch, schon in 1,2 jahren eine sehr hohe inflation im euroraum. Das wird jeder bürger schmerzlich zu spüren bekommen!
>
Das sehe ich auch so.
Wenn man Schulden mit neuen Schulden bekaempfen will, endet das in der Inflation.
Nur: Gegenwaertig ist eine gute Strategie nicht zu sehen.
[Der Realitätscheck bezog sich auf die Aussage, wie toll sich er S Fr. entwickelt hätte ... und das stimmt eben nicht.
Genau so wenig bleibt eine Flucht in norwegische Kronen, der britta-tip, ein Ausweg. Das vagabundierende kapital kann der Markt dort gar nicht aufnehmen]
Wie ich sehe, decken sich unsere einschätzungen bis auf eine kleinigkeit:
Du sprichst ja selbst von dem vielen "vagabundierenden kapital", das sich auf der suche nach einem hafen befinden wird.
Der franken wird sehr gefragt sein - und daher natürlich stark an wert gewinnen. Ich bin natürlich nicht so dämlich, zu glauben, dass dieser prozess mittel- und langfristig so weitergeht - die schweiz müsste natürlich gegensteuern, sonst würde deren volkswirtschaft ja regelrecht stranguliert werden.
Eine meiner empfehlungen für kapitalbesitzer lautete, in den schweizer franken zu gehen - der mit hoher wahrscheinlichkeit an wert gewinnen wird. Ich habe niemals gesagt, dass jener, der meinem ratschlag folgt, dann die nächsten 10 oder gar 20 jahre im franken bleiben soll!
> Wir bekommen relativ rasch, schon in 1,2 jahren eine sehr hohe inflation im
> euroraum.
> Das wird jeder bürger schmerzlich zu spüren bekommen!
Ich glaube das nicht. Viel wahrscheinlicher scheint mir, daß wir die nächsten Jahre an der japanischen Krankheit leiden werden: Null Zinsen, Null Inflation bzw. leichte Deflation, und Nullwachstum. Auch kein Vergnügen, aber der Preis für die Politik, notwendige Schmerzen möglichst lange aufzuschieben und dann auf möglichst viele Jahre zu verteilen.
Nullwachstum ja, aber hohe inflationsraten nicht zuletzt aufgrund der immensen verschuldung der staaten.
Eine klassische stagflation also, die sich kaum bekämpfen lässt und die politik vor eine ungeheure herausforderung stellt.
An die Inflation glaube ich nicht: Diese setzt Nachfrage voraus, die die Wirtschaft in die Nähe der Kapazitätsgrenzen bringt. Ohne Ende der Krise kommt sie nicht, und nach einem Ende der Krise braucht sie keiner mehr, weil das Wachstum die Schulden "von selbst" reduziert.
Das einzige, was ich mir irgendwie vorstellen kann, ist importierte Inflation: Durch steigende Rohstoffpreise und Wechselkursverschiebungen. Aber hier spreche ich von 3-4%. Das sind Werte, die heute zwar hoch klingen, vor 10 Jahren aber noch völlig normal waren.
Ich dachte nie an eine galoppierende inflation, aber an inflationsraten in einer größenordnung von etwa 5-6 prozent; für mich nach aller volkswirtschaftlichen logik unvermeidlich.
Was den euroraum betrifft, ist mittel- oder zumindest langfristig ein auseinanderbrechen in meinen augen sehr wahrscheinlich, falls die mitgliedsländer weiter ihre nationalen wirtschaftspolitischen süppchen kochen dürfen. Das instrumentarium zur erhaltung der stabilität der währung erweist sich als unbrauchbar. Entwickelt man kein wirklich brauchbares und vor allem glaubwürdiges, ist der euro nicht zu retten.