Dürfte ein kleiner ausreisser zu sein, was die werte der union betrifft.
Forschungsgruppe wahlen bringt heute die folgenden werte:
36 cdu/csu
25 spd
14 grü
10 fdp
10 linke
Allzuviel scheint sich trotz all der aufgeregtheit seit der bundestagswahl nicht getan zu haben:
Die fdp gibt ein wenig an die grünen ab, aber sonst? -
25 prozent für die spd, nun oppositionspartei, sind für mich ein armutszeugnis der extraklasse.
Die miesen Zahlen der Sozis wundern mich ehrlich gesagt auch etwas. Hätte gedacht, dass mehr Leute nach dem holprigen Start von Schwarz-Gelb die Sozis als im Rückblick vergleichsweise seriösen Regierungspartner wahrnehmen würden. Kann ja noch werden.
Nein ist doch normal. Sie waren lange in der Regierung und können jetzt schlecht was anderes erzählen.
Es ist nen Strategieproblem. Seeeehr verkürzt und vereinfacht gesagt hat die SPD das gemacht was die CDU sich gewünscht hat. Nur das die Spd damit CDU Wähler befriedigt(hat) die dann doch lieber das Original wählen.
Sprich die SPD steckt in einer langfristigen Glaubwürdigkeitsfalle.
Starke Konkurrenz von den Linken, die sich als ne Art SPD ohne Hartz 4 präsentieren ( auch sehr vereinfacht ) und 8% wegnehmen. Selbst NRW mit nem schwachen Verband nimmt wahrscheinlich 5 -6 weg.
Dazu die Grünen, für "linke Bildungsbürger" sexier als die SPD.
Und das problem, jetzt nicht erzählen zu können, Hartz 4 ist mies, ungerecht, wir machens anders.
Kommt einfach die Gegenfrage, wer hats erfunden.
Summe des Ganzen, ich sehe über die 25% überhaupt kein Potential bundesweit. Max bis 30, aber das auch nur step by step.
Gibts nicht viel zu zu sagen.
Wanli hat richtig gesagt, Westerwelle macht nen Doppeljob, der so nicht geht auf Dauer. Minister sind schwach ( außer LH), der Wahlkampf war auf nicht einhaltbare Versprechungen angelegt.
Man kann gegen FDP Wähler haben was man will, doof sind die nicht, vielleicht gierig, aber nicht blöd. Und die erschütterts grad ob der Leistung der von ihnen gewählten. Von daher soll die FDP stolz auf ihre 9 sein, machen die so weiter sind die ganz fix wieder bei 5 oder unter, wo sie in ihrer derzeitigen Form auch hingehören.
Denk auchlich noch gut bedient ist - historisch gesehen immer noch kein schlechter Wert. Den Leuten wurde ne programmatisch ganz auf Marktwirtschaft, Abbau von Regulierungen und nen schmalen Staat ausgerichtete Partei versprochen. Jetzt sehen sie, dass sie stattdessen ne Klientelpartei wie zu Kohls Zeiten gewählt haben. Die halt gegen Wettbewerb beim Handel mit Medikamenten ist, weil das ihrer Klientel, den Apothekern, schaden würde. Das kostet dann Stimmen.
> Die miesen Zahlen der Sozis wundern mich ehrlich gesagt auch etwas.
Wundern mich gar nicht.
> Hätte
> gedacht, dass mehr Leute nach dem holprigen Start von Schwarz-Gelb die Sozis
> als im Rückblick vergleichsweise seriösen Regierungspartner wahrnehmen
> würden.
Wer soll sie so wahrnehmen?
Die Bespitzelungsfreunde und Überwachungsfans nehmen natürlich weiterhin die Union als den seriöseren Regierungspartner wahr.
Die Apotheker, Notare, Abmahn-Anwälte, Event-Mananger und Hoteliers nehmen naturgemäß die FDP als den seriöseren Regierungapartner wahr.
Die Fans von Dosenpfand, Windradeln, Biospinat, Mülltrennung und Paläolithikum (Altsteinzeit) werden immer die Grünen als den seriöseren Regierungspartner wahrnehmen.
Und die SPD-Sympathisanten, die von ihrer Parteiführung 12 Jahre lang belogen und betrogen wurden wie noch nie eine Parteibasis von ihrer Parteiführung in der Geschichte der westlichen Demokratien, nehmen die SPD schon gar nicht als seriösen Regierungspartner wahr.
Also, da bleibt ja nix übrig.
Wie Buckley richtig schreibt:
> Sprich die SPD steckt in einer langfristigen Glaubwürdigkeitsfalle.
In diesem Satz muss man nur "langfristig" durch "ewig" ersetzen, schon ist man bei der simplen Wahrheit.
Man kann's ja auch in der Sprache der Marketing-Branche ausdrücken: Der SPD fehlt jegliche Unique Selling Proposition (USP), jegliches Merkmal, das sie in irgendeiner Weise von der Konkurrenz abheben würde.
Die SPD hat die Polizei- und Überwachungspolitik der Union übernommen, die Sozialpolitk der FDP und die esoterisch-pubertäre Liebe zur altsteinzeitlichen Produktionsweise ("nachwachsende Rohstoffe") der Grünen.
Ja, Herrgott, wer soll sie noch wählen? - Natürlich wählen die Fans dieser jeweiligen politischen Richtungen ihre jeweiligen Stammparteien.
Eine Möglichkeit einer USP für die SPD wäre natürlich eine sozialdemokratische Sozialpolitik. Die hat sich ja von 1945 bis 1998 in D (und ganz Europa) historisch beispiellos bewährt. Aber das will die oligarchische SPD-Führung nicht, aus natürlichem, persönlichem Eigeninteresse der Oligarchen, + wird mittlerweile von der Linken besetzt.
Eine Möglichkeit wäre auch eine sozialdemokratische Demokratie-, Partizipations- und Grundrechtspolitik. Hat sich gleichfalls von 1945 bis 1998 in D (und in ganz Europa) historisch beispiellos bewährt. Aber die wird der Oligarchen-Klüngel, der die SPD gekapert hat, schon gar nicht zulassen. Wäre ja sein sofortiges eigenes Ende. Und wird außerdem mittlerweile von den Piraten (teilweise auch von der FDP) besetzt.
Die einzige - theoretische - Möglichkeit zum Weiterbestand der SPD wäre ein Aufstand der Parteibasis, förmlich eine Revolution gegen die Oligarchie, deren Entmachutng und die Wiederherstellung der innerparteilichen Demokratie.
Das wird aber nicht passieren, aus zwei Gründen:
1. gibt's in D keine Rebellionen oder Revolutionen, für dergleichen ist der Deutsche ungeeignet. - Wie alle historische Erfahrung lehrt.
2. lohnt sich's in diesem Fall für die SPD-Basis auch nicht. Für die SPD-Sympathisanten ist es ja viel einfacher, statt da langwierige und anstrengende Aufstände durchzukämpfen, einfach eine andere Partei zu wählen, die ihre Interessen, Positionen und Wünsche vertritt.
Und das werden sie zunehmend tun.
Somit ergibt sich glasklar: Die SPD wird _nie_ wieder in der Wählergunst gewinnen, sondern laufend bis zu ihrem völligen Verschwinden verlieren.
Sie wird im Parteienspektrum im Wesentlichen durch die Linke (sozialdemokratische Sozialpolitik) ersetzt.
Sollte die Union mit der Totalüberwachung so weiter machen wie in den letzten Jahren, werden auch die Piraten einigen Zulauf aus dem Ex-SPD-Lager haben (von Leuten, denen vor allem eine sozialdemokratiche Demokratiepolitik ein Anliegen ist) und sich im neuen Parteienspektrum ohne SPD dauerhaft festsetzen können.
Aber zuvor rechnet die Wahlbevölkerung mit der FDP ab.
In der Affäre um Guido Westerwelle gerät jetzt auch einer seiner engen Mitarbeiter in die Kritik. Der zur Leitungsebene im Auswärtigen Amt zählende Jörg Arntz gehörte nach SPIEGEL-Informationen bis vor kurzem noch zur Schweizer Firmengruppe Mountain Partners, deren Gründer wiederholt zum Reisetross des Außenministers zählte.
Hamburg - Jörg Arntz, 34, ist derzeit Chef der Arbeitseinheit "06 Koordinierung" in der Leitungsebene des Auswärtigen Amts. Doch zuvor zählte er zum Team von Cornelius Boersch, dem Gründer der Schweizer Firmengruppe Mountain Partners. Boersch begleitete den Minister dieses Jahr bereits nach China und in den Mittleren Osten. Bei beiden Reisen war auch Arntz dabei. Zu seinen Aufgaben gehört laut Auswärtigem Amt die Koordinierung der Außenwirtschaftsförderung.
Ob der Westerwelle-Mitarbeiter an der umstrittenen Zusammenstellung der Reisegruppen des Vizekanzlers beteiligt war, wollte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes auf SPIEGEL-Anfrage nicht sagen.
Laut Schweizer Handelsregister-Unterlagen fungierte Arntz noch bis zum vergangenen Jahr als Verwaltungsrat in der von Boersch gegründeten Firma Mountain Super Angel AG in der Schweiz. Zuvor war er als persönlicher Assistent des FDP-Chefs tätig und führte zeitweise die Geschäfte des FDP-nahen "Bürgerfonds", der Spenden für die Liberalen sammelt. Arntz' früherer Geschäftspartner Boersch spendete der FDP bislang mehr als 160.000 Euro.
Nach der Bundestagswahl verließ Arntz die von Boersch gegründete Firmengruppe und kam am 29. Oktober 2009 in einflussreicher Position in Westerwelles Ministerium unter. Auf die Frage, was den 34-jährigen Geschäftsmann, der früher unter anderem für eine Glücksspiel-Firma in der Karibik arbeitete, für seine neue Aufgabe qualifiziere, erklärte das Auswärtige Amt: "Herr Arntz war zuvor Mitarbeiter von Dr. Guido Westerwelle. Mit Blick auf die beschriebenen Aufgaben der von Herrn Arntz geleiteten Arbeitseinheit erfolgte die Einstellung allein auf Grund der in dieser Funktion erworbenen fachlichen Qualifikation."
Ein Leserkommentar:
Heute, 10:31 #39
Nothing is irreversible
Was wir jetzt brauchen
ist ein Aufstand der Anständigen, um die ganze demokratiegefährdende Freidemokratentruppe aus den Ämtern zu jagen, bevor sie sich die lebenslangen Pensionen sichern können!
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Ich stimme Buckley zu, wenn er meint, dass die FDP schnell wieder Richtung 5 tendieren könnte.
Für mich ist sie ein fallendes Messer, in das man bekanntlich nicht greifen sollte!