Für innsbruck - ich habe es anderweitig schon geschrieben - der bisher schönste tag des heurigen jahres mit tageshöchsttemperaturen von bis zu 25 grad.
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> Die 17% Ungültigen glaub' ich persönlich nicht, das scheint mir geradezu
> abstrus. Diese Leute wählen imo entweder gar nicht. Oder sie wählen
> jemanden, zu dem sie sich nicht bekennen.
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Da bin ich bei dir, quaoar, zumal, abstrus möchte ich es nicht bezeichnen. (als abstrus kann man die 17% einstufen, das ja!) Solche Leute nehmen von ihrem demokratischem Recht auf Ausübung einer freien und geheimen Wahl Gebrauch.
Haken der Sache: Eine ungültige Stimme zählt bei einer Wahl gleich viel, wie wenn ich sage: "ich verhalte mich zu den Kandidaten neutral" (Ansonsten würde ich ja eine Wahlentscheidung herbeiführen mittels einer gültigen Stimme)
Heißt des weiteren: Eine solche Stimme zählt gleich viel, wie wenn ich gar nicht wähle. (Wenngleich ein Unterschied da ist!)
Und nach der Logik der mathematischen Regeln schwächt eine niedere Wahlbeteiligung immer den stimmenstärksten Kandidaten bzw. stärkt die schwachen Kandidaten.
Ich vermute stark, dass Fischer am Wahlabend blamiert dastehen wird. Das Kichrschläger-Ergebnis von 80% ist imo außer Reichweite, er wird imo selbst die 70er-Hürde nicht nehmen.
Die 80 könnte er imo nicht einmal unter der Bedingung der Wahlpflicht erreichen. Die geringe Wahlbeteiligung wird zusätzlich in erster Linie zu Lasten Fischers gehen.
Ich denke auch, die grüne Wahlempfehlung ist ein Nachteil für Fischer, sie anzunehmen, war imo ein Fehler: Die grünen Parteigänger hätten ihn auch ohne Empfehlung gewählt.
Er wird damit aber nun als rotgrüner "Lager"-Kandidaten wahr genommen, genau das, was er vermeiden wollte und und unbedingt vermeiden musste: Das vertreibt schwarze "Lager"-Wähler direkt.
Fischer wird von vielen schwarzen Parteigängern immer noch als der "rote Heinzi" gesehen, als nicht nur Sozi, sondern sogar als strammer, linker "Ideologe". - Das war bei Kirchschläger völlig anders.
Den parteilosen "guten Onkel der Nation" (a la Kirchschläger), den er vorzustellen versuchte, hätten V-Parteigänger dann evtl doch gewählt, mit dem berühmten "Bauchweh" und mangels Alternativen. Den rotgrünen Lager-Kandidaten aber nicht.
Btw: In meinem persönlichen Bekanntenkreis gibt's keinen einzigen V-Parteigänger, der Fischer wählen wird. Die grüne Wahlempfehlung bringt Fischer also nichts, kostet ihn aber beträchtlich Wähler aus dem bürgerlichen Lager.
Das größte Problem Fischers ist aber: Er blieb im "Wahlkampf" (in Anführungszeichen) vollkommen konturlos. Das ist geradezu frappierend, wie wenig er an Farbe gewann. Während Rosenkranz und - mit Abstrichen - auch Gehring sich ganz gut in Szene setzten, ihre jeweiligen Botschaften unters Volk brachten, und auch persönlich Profil entwickelten, brachte Fischer: gar nichts.
Keinerlei Message vorhanden. Außer seiner Appelle, wählen zu gehen, dem stereotyp wiederholten; "Wählen ist Demokrateie, Demokratie ist Wählen", hat er schlicht nichts gesagt. Da hätte sich sein Team irgendwas überlegen müssen, zwei oder drei Kernbotschaften, die man halt ausgibt, um dem Kandidaten irgend ein Profil zu geben.
Vmtl wolltde Fischer nicht anecken oder wen verschrecken. Aber gar nichts funktioniert dann imo auch nicht. Politik hat ja auch etwas mit Emotionen und Begeisterung zu tun. Fischer löst imo keinerlei Interesse aus, von Begeisterung gar nicht zu reden. Er ist den Leuten schlicht egal, sagt ja auch nichts, und für so jemanden plagt man sich dann nicht ins Wahllokal.
Ich hatte kürzlich auch die Einschaltzahlen der diversen TV-Auftritte der Kandidaten bei der Hand. Da war Fischer komplett abgeschlagen. Während insb. Rosenkranz, aber auch Gehring doch TV-Zuseher anlockten, fanden Fischers Auftritte de facto ohne Publikum statt.
Das muss man sich ja vorstellen: Der 80%-Kandidat bleibt im Fernsehen weit hinter seinen "Zwerg"-Konkurrenten zurück. Arm ist der ORF, der das zu guten Sendezeiten ausstrahlen muss.
Normal hätte man Fischer nach seinem ersten Quoten-Debakel ja komplett abgesetzt. ;-)
Jedenfalls erkennt man daran, dass Fischer einfach niemanden interessiert, nicht einmal seine Fans so richtig.
Zusammengefasst, die Unterschiede zu Kirchschläger sind:
Kirchschläger war wirklich parteilos, war ja nie S-Mitglied, schon gar nicht exponiert wie Fischer. Er stand allgemein anerkannt "drüber". Fischer nicht, und die grüne Wahlempfehlung beschädigt seinen Versuch, sich dieses Image zu geben, weiter.
Kirchschläger hatte sehr wohl Profil, war eine anerkannte "moralische Autorität". Seine Sager über die "sauren Wiesen und Sümpfe" werden ja bis heute gern zitiert. Fischer fehlt dergleichen völlig.
Und: Kirchschschlägers Gegenkandidaten, Gredler und Burger, waren imo eher noch schwächer als die Gegenkandiaten Fischers.
Gefühlsmäßig, würd' ich meinen, hat vor allem Rosenkranz - für ihre Verhältnisse - im Wahlkampf gut gepunktet. Sie erwies sich im Fernsehen als rhetorisch geschickt + gut informiert, hat diverse Angriffe erstaunlich souverän gekontert. Sie ist ihr Image der "Dumpf-Mutti" zumindest in ihrer Zielgruppe imo erfolgreich los geworden.
Der Katholiban Gehring wird die strammen Katholen schon mobilisieren. Das sind zwar in der Bevölkerung nur 4% - das gibt die Gallup-Umfrage gut wieder - aber bei einer Wahlbeteiligung von 50% werden daraus eben plötzlich 8.
So wird Fischer, der natürlich an Kirchschläger gemessen wird, ob er will oder nicht, am Wahlabend imo eher blamiert da stehen.
> Haken der Sache: Eine ungültige Stimme... zählt gleich viel, wie wenn ich gar
> nicht wähle.
Lieber geri, hervorragend erkannt!
Und da man nun nicht studiert haben muss, um das zu erkennen, eine Grundschulbildung genügt bei weitem, ist klar: Es werden nicht 17% der abgegebenen Stimmen ungültig sein.
Denken wir nach: Das würde ja bedeuten, jeder sechste Wähler geht dorthin, nur um dann "Donald Duck" auf den Wahlzettel zu schreiben. Oder sich den Zettel mit nach Hause zu nehmen und in sich einzurahmen.
Wozu sollte das jemand machen, wenn es doch gerade so viel zählt, wie gar nicht hin zu gehen? - Solche graphischen Meisterwerke sind diese Zettel ja nicht.
Das kann also nur ein kompletter Zwangsneurotiker und/oder Masochist sein!
Nun haben wir in Ö ja einige solche. Aber nicht 17%! Und vor allem: Viele Zwangsneurotiker wählen eh einen der Kandidaten einfach so.
Nehmen wir an, die Hälfte. Würde bedeuten, dass jene 17% nur die Hälfte der österr. Zwangsneurotiker und Masochisten darstellen. - Insgesamt also 34% (!) der Österrreicher Zwangsneurotiker und Masochisten wären. - Da ist evidenter Unsinn.
Was also steckt hinter den 17% von Gallup erhobenen, "deklarierten" Weiß-Wählern?
Bei dieser Frage kommt uns zu Hilfe, was noch jeder kritische Geist, von Karl Kraus über Qualtinger, Ringel, Bernhard, you name it, anprangerte: Der Österreicher ist zwar kein Zwangsneurotiker, aber ein radikaler Opportunist.
Er sagt und tut (und wählt), was er glaubt, dass von ihm erwartet wird. Zumindest solange man ihm dabei zusieht. Beinhart und ausnahmslos. Das, was man "Rückgrat" nennt oder Zivilcourage, ist dem Österreicher schlicht unbekannt. Jeder hier weiß das, sie wissen's ja auch selbst, dass sie so sind.
Und daraus ergibt sich klar: Diese 17% behaupten, sie würden weiß wählen, weil sie nicht sagen wollen, was sie wirklich wählen. Weil sie ihre Wahlentscheidung für nicht opportun halten. Sie fürchten, damit anzuecken und sich unbeliebt zu machen.
Naja, und jetzt kannst überlegen, welchen der drei Kandidaten diese 17% _nicht_ wählen werden, weil's bei dem ja kein Problem wäre, das einzubekennen. - Richtig, Fischer.
Diese 17% kommen also größtenteils den anderen Kandidaten zugute. Man weiß noch nicht, welchem, einem der beiden halt. Davon kannst ausgehen.
Abschließend kann man noch sagen: Diese 17% per Umfrage "erhobener" Weißwähler beweisen nur einmal mehr, in welchem Maß die Krausens, Qualtingers, Berhnards... recht hatten: Der Österreicher ist in seinem Radikal-Opportunismus ein Schandfleck für die Menschheit.
> Abschließend kann man noch sagen: Diese 17% per Umfrage "erhobener"
> Weißwähler beweisen nur einmal mehr, in welchem Maß die Krausens,
> Qualtingers, Berhnards... recht hatten: Der Österreicher ist in seinem
> Radikal-Opportunismus ein Schandfleck für die Menschheit.
Aber geh. Nenn es nicht Opportunismus, sondern Flexibilität, und schon wird aus dem geschumpfenen charakterlosen Wesen ein chancenreicher Bewerber oder Geschäftsmann.
> > Abschließend kann man noch sagen: Diese 17% per Umfrage "erhobener"
> > Weißwähler beweisen nur einmal mehr, in welchem Maß die Krausens,
> > Qualtingers, Berhnards... recht hatten: Der Österreicher ist in seinem
> > Radikal-Opportunismus ein Schandfleck für die Menschheit.
> Aber geh. Nenn es nicht Opportunismus, sondern Flexibilität, und schon wird
> aus dem geschumpfenen charakterlosen Wesen ein chancenreicher Bewerber oder
> Geschäftsmann.
Man sagt ja gern auch "Charme" dazu. Das der für's Geschäft nicht schlecht ist, ist bekannt. ;-)
> Keinerlei Message vorhanden. Außer seiner Appelle, wählen zu gehen, dem
> stereotyp wiederholten; "Wählen ist Demokrateie, Demokratie ist Wählen",
> hat er (Fischer) schlicht nichts gesagt.
Witziges Detail am Rande: Bei der Wiederwahl Klestils habe Fischer seinerzeit selbst zum Weißwählen aufgerufen, behauptet nun der Rosenkranz-Adlat Herbert Haupt auf orf.at:
"So kritisierte Haupt etwa, dass Fischers Nicht-Teilnahme am Begräbnis des tödlich verunglückten polnischen Präsidenten Lech Kaczynski kein Thema in den Medien gewesen sei. Darüber hinaus ortete er eine "Kampagne" Fischers gegen das Weißwählen, obwohl er bei der Wiederwahl von Thomas Klestil selbst zum Ungültigwählen aufgerufen habe."
> "So kritisierte Haupt etwa, dass Fischers Nicht-Teilnahme am Begräbnis des
> tödlich verunglückten polnischen Präsidenten Lech Kaczynski kein Thema in
> den Medien gewesen sei. Darüber hinaus ortete er eine "Kampagne" Fischers
> gegen das Weißwählen, obwohl er bei der Wiederwahl von Thomas Klestil
> selbst zum Ungültigwählen aufgerufen habe."
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Dazu sollte man folgendes wissen:
.)Bei der Bundespräsidentenwahl 1998 wurde der amtierende Bundespräsident Dr. Klestil von ÖVP und SPÖ gemeinsam unterstützt.
Somit war also klar, dass die SP nicht neben Klestil noch einen zweiten Gegenkandidaten aufstellen wird.
.)Damals kandidierte auch keine Rosenkranz, sondern Leute wie eine Gertraud Knoll, eine Heide Schmidt oder ein "Mörtel" Lugner.
.)Fischer hat nicht zum Weißwählen aufgerufen:
In dieser Ausgabe, welche man/frau dem onlinestandard entnehmen kann,
ruft die nö. VP zum Weißwählen auf. In diesem Artikel ist aber auch Fischers seinerzeitige Aussage enthalten, die da lautet (Zitat NÖN 16/10): "Jeder Bürger, besonders auch die Wähler und Mitglieder der SPÖ, werden in einem freiem Ermessen entscheiden, welchem Kandidaten sie ihre Stimme geben oder ob sie weiß wählen."