Aufruf an das Österreichische Außenministerium

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  • Ein weiteres Schiff unterwegs nach Gaza -Friedensnobelpreisträgerin an Bord

    carokann, 04.06.2010 18:58, Reply to #16
    #21
    http://www.france24.com/en/20100603-irish-boat-gaza-un-help-break-blockade-israe l-palestine-turkey-aid

    The MV Rachel Corrie -- carrying 15 people including a Nobel Prize winner and a former top UN official -- was less than 400 miles (720 kilometres) from where six boats were boarded in an Israeli raid which left nine dead.

    "We want to emphasise that our aim is not provocation but getting our aid cargo into Gaza," said former UN assistant secretary general Denis Halliday, in a statement released by the Ireland Palestine Solidarity Campaign (IPSC).

    "We are calling on the UN to inspect the cargo and escort us into Gaza, and to send a UN representative to sail on board before they enter the exclusion zone," he added.
    "THERE WILL BE NO VIOLENCE FROM US"


    Irish Prime Minister Brian Cowen has said that the Rachel Corrie must be allowed to reach Gaza and warned of "the most serious consequences" if Irish citizens were injured.

    Five of those on board are Irish, including Halliday and Nobel Peace Prize laureate Mairead Maguire, 66. The others are five Malaysians, four Indonesians and a Scottish captain.
    ---------------------------------------------------------------------

    Wer ist die Nobelpreisträgerin?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Mairead_Corrigan

    Bei einer internationalen Protestaktion gegen den Bau der Mauer in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten im April 2007 wurde Mairead Corrigan vom israelischem Militär durch ein Gummigeschoss am Bein und Tränengas verletzt.[1] Sie erklärte danach: „Im Gegensatz zu dem, was die Israelis sagen, wird diese Trennmauer Angriffe und Gewalt nicht verhindern. Was Angriffe und Gewalt verhindern wird, ist ein Friedensabkommen zwischen den beiden Völkern, und ich bin sicher, dass das israelische Volk, ebenso wie das palästinensische, Frieden will“.[2]

    Das Schiff der Friedensaktivisten ist benannt nach

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rachel_Corrie

    Corrie reiste während der Al-Aqsa-Intifada in den damals noch israelisch besetzten Gazastreifen, um an verschiedenen Solidaritätsaktionen der ISM für Palästinenser teilzunehmen. Sie starb beim Versuch, in einem zuvor für Zivilisten gesperrten Bereich die Zerstörung eines palästinensischen Hauses durch einen Bulldozer der israelischen Streitkräfte (IDF) aufzuhalten.

    Die näheren Umstände ihres Todes sind umstritten. Nach Darstellung der IDF handelte es sich um einen Unfall, bei dem der Bulldozerfahrer Corrie übersehen habe und anschließend herabfallende Trümmerteile ihren Tod verursacht hätten. Das israelische Militär bedauerte den Vorfall und warf ISM vor, seine Aktivisten in einem Kampfgebiet mutwillig selbst in Gefahr zu bringen[1]. Der US-Zweig von Amnesty International verlangte eine unabhängige Untersuchung[2]. Eine Untersuchung durch die israelische Justiz kam im Juni 2003 zu dem Schluss, dass ein tragischer Unfall vorgelegen habe. ISM hingegen behauptet, der Fahrer habe Corrie absichtlich zweimal überfahren. Zum Ablauf des Geschehens liegen widersprüchliche Zeugenberichte vor.

  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    britta (洋鬼子), 04.06.2010 19:24, Reply to #14
    #22
    lich in kauf nimmt!
    >
    >
    > Ich finde es auch eine Sauerei, daß die Organisatoren der Hilfs-Provokation
    > Tote billigend in Kauf genommen haben. Ansich gehörten sie dafür vor
    > Gericht gestellt.

    In order to govern, the question is not to follow out a more or less valid theory but to build with whatever materials are at hand. The inevitable must be accepted and turned to advantage.
    Quotation of Napoleon Bonaparte


    It is the cause and not the death that makes the martyr.
    Quotation of Napoleon Bonaparte
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    Wanli, 04.06.2010 20:13, Reply to #22
    #23
    In Konflikten, insbesondere solchen, die schon seit Jahrzehnten schwelen, ist nie eine Seite gut und die andere böse. Natürlich bringt israelisches Handeln Leid über die Menschen im Westjordanland oder Im Gaza-Streifen.

    Aber man versetze sich mal einen Moment in einen israelischen Ministerpräsidenten. Was soll er / sie tun?

    Sich aus besetzten Gebieten zurückziehen! Prima, hat man versucht, der Gaza-Streifen ist geräumt, der Südlibanon ebenso. Hat das einen Gewinn an Sicherheit gebracht? Kümmern sich die Leute in Gaza jetzt um die Entwicklung ihres Landes, eine anständige Regierung etc.? Oder schießt man immer noch gern Raketen und Mörsergeschosse auf das Gebiet des Nachbarstaates und entführt dessen Soldaten?

    Offene Grenzen! Toll, Reisefreiheit für alle, wirtschaftlicher Austausch! Und dann immer wieder Selbstmordattentäter, die sich mitten in Israel in die Luft sprengen. Könnte irgendein Regierungschef irgendwo auf der Welt unter diesen Umständen die Grenzen offenhalten?

    Israel steht mit der Hamas eine Organisation gegenüber, die sich die Vernichtung des Landes auf die Fahnen geschrieben hat. Ist nicht so einfach, mit denen zu einem Frieden zu kommen. Womit ich die Siedlungspolitik oder den blöden Gaza-Feldzug vom letzten Jahr natürlich nicht rechtfertigen will.

    Aber das grundlegende sicherheitspolitische Dilemma Israels wird oft gar nicht bedacht, wenn man sich über überhartes militärisches Vorgehen aufregt.
    Und es ärgert einfach dieser Zungenschlag, der oft bei der diskussion aufkommt: Man dürfe ja nichts gegen Israel sagen. Pfff - die überwiegende Mehrzahl der Kommentare in und zu der Presse ist ziemlich klar gegen das israelische Vorgehen. Wenn man dann noch vorgestern auf Openbook mal nachschaute, was da auf Facebook so über "Juden" (nicht Israelis) abgelassen wurde - ich glaube schon, dass momentan viele Leute nicht von der Sorge um Menschenrechte umgetrieben werden, sondern von Antisemitismus. Und dass Israel machen kann, was es will - Akzeptanz wird es nicht erfahren.
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    carokann, 04.06.2010 20:21, Reply to #23
    #24
    Womit ich die Siedlungspolitik oder
    > den blöden Gaza-Feldzug vom letzten Jahr natürlich nicht rechtfertigen
    > will.

    Wie sollte Israel zukünftig agieren?

    a) beim Siedlungsbau
    b) Einsatz seiner Armee

    Man kann nicht gleichzeitig das Vorgehen rechtfertigen und nicht rechtfertigen.

    Sprache ist eine Falle, wanli.




  • Re: Agenden betreibende Propagandazentralen versuchen über gleich geschaltete Medien verzweifelt

    Wanli, 04.06.2010 20:25, Reply to #19
    #25
    > Mir scheint es: Hier versuchen Agenden betreibende Propagandazentralen über
    > deren Auftragsempfänger - die Redakteure leisten in zumeist gleich
    > geschalteten Zeitungen und im Rundfunk wirklich gute Arbeit - die
    > desaströse PR - Wirkung der Gewaltaktion verzweifelt zu retuschieren,
    > vermutlich um, wie schon oft, einen Spin der Täter-Opfer-Umkehr in der
    > öffentlichen Einschätzung zu erreichen. Die Aktion jedoch dadurch
    > rechtfertigen zu wollen, wie es unser lieber Wolli zu tun scheint, dass eben
    > im Krieg alles, auch das Brechen internationaler Abkommen, erlaubt sei,
    > halte ich denn doch für äußerst bedenklich.

    Da ist - mal unverhohlen ausgesprochen - das Ressentiment, die Juden würden uns alle manipulieren.
    Und Israel hat wohl kein Völkerrecht gebrochen; die "Helsinki Principles on the Law of Maritime Neutrality" stellen nämlich ausdrücklich fest:

    "5.2.10 Blockade, i.e. the interdiction of all or certain maritime traffic coming from or going to a port or coast of a belligerent, is a legitimate method of naval warfare. In order to be valid, the blockade must be declared, notified to belligerent and neutral States, effective and applied impartially to ships of all States. A blockade may not bar access to neutral ports or coasts. Neutral vessels believed on reasonable and probable grounds to be breaching a blockade may be stopped and captured. If they, after prior warning, clearly resist capture, they may be attacked."

    Dass ein solches Vorgehen politisch nicht klug sein mag oder auch unmoralisch, das steht auf einem anderen Blatt.
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    Wanli, 04.06.2010 20:32, Reply to #24
    #26
    > Wie sollte Israel zukünftig agieren?
    >
    > a) beim Siedlungsbau
    > b) Einsatz seiner Armee
    >
    > Man kann nicht gleichzeitig das Vorgehen rechtfertigen und nicht
    > rechtfertigen.

    Ich rechtfertige den Angriff auf den Gaza-Streifen nicht - das war falsch, moralisch und politisch. Aber er erklärt sich daraus, dass nicht wirklich tolle Alternativen zur Hand sind. Ich sehe eben die schwierige Situation, in der sich das Land befindet: Einfach zusehen, wie Raketen auf das eigene Territorium niedergehen? Gibt es eine Regierung auf der Welt, die das tun würde?
    Damned if you do, damned if you don't. Mit einem Gegner wie der Hamas, die das Land vernichten will und sich einen Dreck um Opfer in der eigenen Bevölkerung schert (sind ja dann Märtyrer, wenn sie sterben) - wie will man der begegnen? Etwas mehr Sympathie für dieses Dilemma wäre meiner Meinung nach angemessen.

  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    carokann, 04.06.2010 20:37, Reply to #26
    #27
    Und der Siedlungsbau? Wie sollte Israel in Zukunft handeln?
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    Wanli, 04.06.2010 20:40, Reply to #27
    #28
    Keine Siedlungen mehr bauen, im Westjordanland die meisten räumen.

    Aber auch wenn sie das täten: Die Israelis würden weiterhin gehasst, eben weil viele Gegner diesen Staat an sich nicht ertragen können. Irgendwas findet sich immer - und sei es, dass sie nicht für Lena gestimmt haben.
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    carokann, 04.06.2010 20:43, Reply to #28
    #29
    Sollten die gebauten Siedlungen aufgegeben werden?

    Bist Du für einen souveränen palästinensischen Staat, wanli?
  • Re: ganz so harmlos, war der Konvoi eben nicht.

    Wanli, 04.06.2010 20:55, Reply to #29
    #30
    Sicher - ein Friedensabkommen wird sich irgendwo entlang der Oslo-Beschlüsse bewegen; eine Zwei-Staaten-Lösung. Nur scheinen beide Seiten damit keine Eile zu haben - weil beide dann offiziell schmerzhafte Zugeständnisse machen müssten. Der Siedlungsbau auf der Seite der Israelis, das Rückkehrrecht für die "vertriebenen" Palästinenser auf der anderen Seite wären wohl vom Tisch.

    Auch eine solche Lösung lässt aber die entscheidende Frage weiter offen: Wie kommt es zu einem Ende der Gewalt? Wenn die Bevölkerung eines souveränen Palästinenserstaates weiterhin auf die Vernichtung Israels sinnt, wird das Sterben weitergehen.

    Wobei man halt fairerweise zugestehen sollte, dass Israel sich schon bemüht, die Lage zu entschärfen: aus der Vorwärtsverteidigung ist jetzt eine Blockade geworden, eine sehr passive Verteidigungsstrategie also, die nur darauf abzielt, eine Aufrüstung der Hamas zu verhindern. Wenn es der Hamas oder der internationalen "Hilfsflotte" darum gegangen wäre, Hilfsgüter zu transportieren (einen Bruchteil der Menge, die Israel selbst an Gaza liefert), dann hätte man der Aufforderung folgen können, einen israelischen Hafen anzusteuern und die Güter (nach Inspektion) weiter nach Gaza zu schaffen. Wäre es um Humanität gegangen, dann hätte die "Friedensflotte" nicht das Angebot der Angehörigen des von der Hamas entführten Gilad Schalit zurückgewiesen, zwischen israelischer Regierung und den Blockadebrechern zu vermitteln, wenn man ihrem Sohn ein Päckchen zustelle.
    Aber um Humanität ging es eben nie, sondern um ein Kräftemessen. Und da wollte Israel, entnervt vom Dauerkonflikt, nicht klein beigeben.
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