Irgendwann kommt hoffentlich die Zeit, wo man im Nahen Osten der Opfer gedenken kann, ohne dass daraus die nächste Runde von Anschuldigungen erwächst, ohne dass die Benutzt werden, um sich eine bessere Position in Gerangel um den "moral high ground" zu verschaffen. Noch sind wir davon noch weit entfernt. Dann wird man neben Rachel Corrie und zahllosen Anderen auch an ihn denken:
Die Haaretz führt die Handlungsweise der gegenwärtigen israelischen Führung auf ihre Laufbahn in den israelischen Kommandoeinheiten zurück; das Vertrauen auf die Wirksamkeit geschickt durchgeführter militärische Operationen bestimme Barak und Netanyahu, nicht die Suche nach kreativeren, nicht-militärischen Mitteln.
Besser kann man die Hintergründe des sich darstellenden Geschehen glaube ich nicht zum Ausdruck bringen, wie es hiesige Forenleitung (Gr.) in ihrem Kommentar auf den Punkt gebracht hat:
"die israelische politik hält eine terrororganisation am leben, weil sie sich von der existenz eines klaren feindbildes mehr verspricht als von einer gemeinsamen koexistenz. und - um noch einmal erich fried zu bemühen -, weil die grausamkeit ihrer feinde in ihnen weiterlebt.
besser noch: die israelische rechte braucht die hamas wie die hamas die israelische rechte braucht.
diese mörderische teufelsspirale zu durchbrechen, ist keiner der beteiligten je mehr in der lage.
das fatale ist nur, dass eben dieser konflikt konsequenzen zeitigt, die längst global zu spüren sind ..."
„Natürlich verhungern wir nicht – dank
der internationalen Hilfe und der Vereinten
Nationen“, sagt Samir Badr, „aber
wir leiden unter der Blockade.“ Was in
den Gaza-Streifen hineindarf, entscheiden
die Israelis. Ihre Politik entbehrt jeder
Logik. Einer internen Liste der Armee
zufolge ist Zimt erlaubt, Koriander aber
nicht, Plastikeimer und Haarkämme ja,
Blumentöpfe und Spielzeug nicht. So sind
die Palästinenser auf die Schmugglertunnel
an der Grenze zu Ägypten angewiesen,
aber dieser Weg ist teuer.
„Die Israelis zeigen auf die wenigen guten
Dinge in Gaza, aber sie reden nicht
von der Mehrheit der Leute, denen es
schlechtgeht“, sagt Basil Nasser, 44, einer
der Besitzer des Roots, und er ist wütend.
„Ja, es gibt genug zu essen in Gaza, aber
Armut ist mehr. Armut ist, wenn die jährlich
15000 Uni-Absolventen um Jobs als
Kellner betteln müssen, wenn eine Großfamilie
in einem einzigen Zimmer lebt,
wenn im Krankenhaus die wichtigen Medikamente
fehlen. Das ist Armut.“
Seit Wochen wollen die Deutschen mit
dem Bau eines Klärwerks im Zentrum
des Gaza-Streifens beginnen, doch die Israelis
behindern die Einfuhr der Baumaterialien.
Entwicklungshilfeminister Dirk
Niebel erwägt sogar, seinen Besuch in Jerusalem
Mitte Juni abzusagen, wenn es keine Fortschritte gibt oder die Israelis
ihn nicht in den Gaza-Streifen reisen lassen.
Niebel gehörte bislang nicht zu den
Israel-Kritikern – er ist Mitglied der
deutsch-israelischen Gesellschaft und arbeitete
als Jugendlicher in einem Kibbuz.
Sein Beispiel zeigt, dass sich auch bei
Israel-Freunden die Stimmung wendet.
Zwischen Angela Merkel und Benjamin
Netanjahu zeichnet sich seit Monaten
schon ein Zerwürfnis ab. Vor dem Antrittsbesuch
Netanjahus in Berlin verlangte
der Sicherheitsberater der israelischen
Regierung, Merkel dürfe den Siedlungsbau
nicht öffentlich zur Sprache bringen.
Doch die Kanzlerin forderte – im Beisein
Netanjahus, vor laufenden Kameras – einen
Stopp des Siedlungsbaus.
SPIEGEL 23/2010
Da dieses Forum (Wanli bemueht sich um Ausgewogenheit) so eindeutig gegen Israel Stellung bezieht, hier ein Einwurf zum Thema 'vergebene Chancen fuer Integartion', dieses mal von arabischer Seite:
[Fuer Insider; wenn ich Journalist waere, muesste ich es aegyptischen Staatsrassismus nennen, weil es religioes begruendet wird und ein Gericht die Exekutive anweist].
Der Oberste Verwaltungsgerichtshof will Mischehen zwischen Ägyptern und Israelis unterbinden.
lautet die Zusammenfassung der Welt
Aus dem Artikel:
Ägyptischen Männern, die mit einer jüdischen Israelin verheiratet sind, droht der Verlust der Staatsbürgerschaft. Der Oberste Verwaltungsgerichtshof wies das Innenministerium in einem Urteil an, entsprechende Maßnahmen zu erlassen, um diesen Männern und den Kindern der Mischehen die Staatsbürgerschaft zu entziehen. Richter Mohammed el Husseini bestätigte damit einen im vergangenen Jahr gefällten Beschluss der Vorinstanz.
Wenn man etwas weiterliest ist das Bild etwas komplizierten, da Religion und staatliche Belange vermischt werden.
Aber in der Konsequenz fuer Mischehen: Entzug der Staatsbürgerschaft.
Nicht ganz identisch mit dem Titel, aber drastisch.
Und genau das regt die Israelis auf - wenn Israel so ein Gesetz verabschiedet hätte, wär's auf den Titelseiten der Weltpresse zu finden, der Vergleich mit den "Nürnberger Gesetzen" würde mit Sicherheit gezogen. Israel wird an westlichen Wertvorstellungen gemessen, die anderen Staaten der Region nicht.
Wird ein Palästinenser von einem Israeli getötet, heißt es: Böse Israelis. Im umgekehrten Fall sagt man, da zeige sich halt, wohin die israelische Politik führe. eine Schieflage, die dann in Israel zu Verbitterung führt und zu einem "jetzt erst recht".
Erinnert mich an diesen Witz
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Ein Mann geht im Central Park in New York spazieren. Plötzlich erblickt er ein Mädchen, das von einem Kampfhund angegriffen wird. Er läuft hin und beginnt einen wilden Kampf mit dem Hund. Endlich kann er den Hund töten, das Mädchen befreien und so ihr Leben retten.
Ein Polizist hat die Situation beobachtet. Er geht zu dem Mann hin, klopft ihm auf die Schultern und sagt: "Sie sind ein Held! Morgen wird in der Zeitung stehen:
Mutiger New Yorker rettet Mädchen das Leben! ".
Der Mann schüttelt den Kopf und antwortet: "Ich bin kein New Yorker!".
"Oh," erwidert der Polizist "dann steht morgen in der Zeitung:
"Mutiger Amerikaner rettet Mädchen das Leben! ".
Wieder schüttelt der Mann den Kopf:" Ich bin kein Amerikaner!".
Verblüfft schaut der Polizist den Mann an und fragt: "Was sind Sie dann?!"
"Ich bin Pakistani."
Am nächsten Tag steht folgende Schlagzeile in der Zeitung:
"Islamischer Extremist tötet amerikanischen Hund. Verbindungen zu Terrornetzwerk vermutet."
...Zitat ... > Dir ist anscheinend unbekannt das Nichtjuden in Israel nicht heiraten
> können, weder Mischhehen noch untereinenader...
obige Aussage ist richtig
(Interreligioese Eheschliessungen ist nicht vorgesehen, da es keine zivile Eheschliesung gibt)
aber auch unvollstaendig:
Religioese Eheschliessungen, also auch von einem Priester oder Imam getraute Ehen werden anerkannt. Also Muslim kann Muslimin heiraten.