Im Buch keinen Hinweis auf Sozialdarwinismus gefunden? Na so was. Lies doch z.B. mal auf S. 353 (in der ersten Druckauflage, falls hier später etwas geändert wurde): „Das Muster des generativen Verhaltens in Deutschland … ist keine Darwinsche natürliche Zuchtwahl im Sinne von „survival of the fittest“, sondern eine kulturell bedingte … Auswahl, die den .. Rohstoff Intelligenz .. in hohem Tempo vermindert.“ Was soll das anderes sein als Sozialdarwinismus?
Über den beifälligen Bezug auf die Eugenik, zeitweise in Deutschland und anderswo auch „Rassenhygiene“ genannt (was Sarrazin natürlich nicht erwähnt) und ihren Begründer Francis Galton (dessen „Studien“ an Hereros in Namibia nachweislich Anregungen für vieles gaben, was danach geschah), ein andermal mehr.
Wenn Zeit dafür ist. Jetzt richtet sich die Aufmerksamkeit erst mal auf Ägypten. Da sieht Sarrazins These von der „relativen Ferne der arabischen Welt von der abendländischen Kultur“ (S. 280) auf einmal sehr alt aus.
Der „große Biologe Laughlin“ fand die Eugenik gut – und dies soll zeigen, dass Sarrazin Auffassungen vertritt, die seit 100 Jahren Teil des „demokratischen Diskurses“ sind? Alt sind die sogenannten Thesen von Sarrazin in der Tat, aber Teil eines demokratischen Diskurses? Das kann man nur meinen, wenn man glaubt, dass alles, was aus den USA kommt, ohne hinzusehen als Goldstandard für „demokratisch“ anzunehmen ist. Von Laughlin maßgeblich beeinflusste Sterilisationsgesetze in den USA beeindruckten die Nazis so sehr, dass sie sich ausdrücklich auf Laughlin bezogen – worauf er stolz war. 1936 erhielt er wegen seiner Verdienste um die „Rassenhygiene“ eine Ehrung der Universität Heidelberg. Laughlin war u.a. auch mit dem 1937 gegründeten „Pioneer Fund“ eng verbunden, der noch heute besteht, eugenisches Gedankengut propagiert und finanziell hinter zumindest einem Teil der neo-eugenischen Publikationen steht, auf die sich Sarrazin in seinem Buch bezieht.
Internet-Quellen u.a.:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-16044547.html</a>
http://courses.washington.edu/edtep586/Eugenics%20Lesson%20Plan.doc</a>
http://www.bethuneinstitute.org/documents/naziconnection.html</a>
http://www.splcenter.org/get-informed/intelligence-files/groups/pioneer-fund</a> http://www.splcenter.org/get-informed/intelligence-report/browse-all-issues/2008 /summer/of-race-and-rockets</a>
Sarrazin moniert z.B.: „Das Muster des generativen Verhaltens in Deutschland … ist keine Darwinsche natürliche Zuchtwahl im Sinne von „survival of the fittest“, sondern eine kulturell bedingte … Auswahl, die den .. Rohstoff Intelligenz .. in hohem Tempo vermindert.“ (S. 353). "Survival of the fittest" (Überleben der Tauglichsten) ist der zentrale Begriff des Sozialdarwinismus.
S. auch Beiträge 161 und 162 (zu Sozialdarwinismus und Eugenik im Zusammenhang mit der Sarrazin-Debatte)
Internet-Quellen zu Sozialdarwinismus/ "Survival of the Fittest" neben vielen anderen u.a.:
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/13098/sozialdarwinismus-v6.html
http://www.commondreams.org/views05/1129-28.htm
http://serendip.brynmawr.edu/sci_cult/evolit/s05/web1/mheeney.html
Ich bin mir nicht so recht im Klaren darüber, was du uns eigentlich mitteilen möchtest.
Ich interpretiere deine Beiträge dennoch wohlwollend als Versuch der Sarazzistischen Partei – für Volksentscheide SPV Atom-Stuttgart21, sich hier Gehör zu verschaffen. :-)))
... keine Ahnung, was du meinst mit deiner wohlwollenden Interpretation, und was diese Assoziationen mit meinem Text zu tun haben sollen. - Sarrazin propagiert den Sozialdarwinismus. Quaoar meinte, es gäbe dafür keinen Beweis, fragte nach einem Zitat aus dem Sarrazin-Buch, aus dem dies hervorgehen würde. Deshalb habe ich ihm ein solches Zitat geliefert.
http://www.derwesten.de/nachrichten/Eklat-um-Thilo-Sarrazin-in-London-id4285536. html
Mitdiskutant Broder:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_humankapital_mag_es_sac hlich/
Neben Sarrazin mit von der Partie: der Publizist Henryk M. Broder, der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya sowie der Journalist Hellmuth Karasek. Moderator: Spiegel-Reporter Jan Fleischhauer.
Offener Brief der Demonstranten:
Wir sind irritiert von der Einladung Thilo Sarrazins und Henryk M. Broders zur Auftaktveranstaltung des „German Symposium“ zum Thema „Integrationsdebatte: Europas Zukunft – ‚Untergang des Abendlandes‘?“ an der London School of Economics and Political Science (LSE) am 14.02.2011. Beide Autoren haben maßgeblich zur Verunsachlichung der Integrationsdebatte und der Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas in Deutschland beigetragen. Der Titel der Veranstaltung bedient sich kulturkämpferischer Parolen, während mit der Einladung eines Vertreters deutscher Muslime der Diskussionsschwerpunkt auf eine religiöse Minderheit fehlgeleitet wird.
Die Äußerungen der Herren Sarrazin und Broder verfälschen Kausalitäten und blenden zentrale Ursachen dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen aus. Die Integrationsforschung hat für letztere wiederholt sozio-ökonomische Faktoren als Hauptursachen ausgemacht. Stattdessen sehen Herr Sarrazin und Herr Broder eine pathologische, religiös und kulturell bedingte Integrationsunwilligkeit in Deutschland lebender Minderheiten (insbesondere Muslime). Herr Sarrazin versteigt sich gar zu einer „Verbindung von Erbbiologie und Kultur“ (Frank Schirrmacher, FAZ 29.08.2010).
Um den Herausforderungen unserer Einwanderungsgesellschaft lösungs- und zukunftsorientiert zu begegnen, bedarf es einer rational geführten Diskussion und der Inanspruchnahme wissenschaftlicher Erkenntnisse. So werden bundesweit bereits vielfältige Programme auf politischer Ebene erfolgreich umgesetzt. Diese zielen insbesondere auf Chancengleichheit in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt ab. Somit wird zu einem Bewusstsein beigetragen, gemeinsam auf eine Verbesserung der Situation hinzuarbeiten. Doch stattdessen führt die defätistische und kulturkämpferische Argumentation in Schriften wie Sarrazins Deutschland schafft sich ab (2010) und Broders Hurra, wir kapitulieren! (2006) zu Spaltung statt Verständigung, während ernsthafte Vorschläge zur Behebung sozialer Missstände ausbleiben. Die Stigmatisierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen durch Herrn Sarrazin gefährdet den gesellschaftlichen Frieden. So bezeichnete etwa der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland Äußerungen Herrn Sarrazins als „rassistisch“ und auf „niedrigste Instinkte“ abzielend (Stephan J. Kramer, Der Tagesspiegel 13.10.2009). Sowohl Herr Sarrazin als auch Herr Broder warnen vor einer angeblich drohenden Islamisierung Europas und reihen sich somit in eine europaweite Ansammlung von islamophoben Publizisten und Politikern ein.
Selbstverständlich muss jede Debatte kritisch geführt werden und möglichst alle lösungsorientierten Sichtweisen mit einbeziehen. Gleichzeitig ist es ebenso selbstverständlich, dass das Gebot der Achtung der Menschenwürde zu respektieren ist. Insbesondere Herr Sarrazin hat sich durch seine empirisch widerlegten, provokativen und in einigen Teilen hetzerischen Publikationen und öffentlichen Auftritte für eine sachlich geführte Diskussion disqualifiziert. Herrn Broder ist, wie aus seinen öffentlichen Beiträgen geschlossen werden kann, an einer konstruktiven Debatte ebenso wenig gelegen.
Wir, deutsche und Deutschland eng verbundene StudentInnen und AkademikerInnen in Großbritannien, wenden uns deutlich dagegen, dass die Integrationsdebatte zur Eröffnung der „LSE German Week“ auf diese Provokateure – sie werden im Programm als „iconic public figures“ bezeichnet – statt auf anerkannte Experten setzt.
Die LSE gilt zu Recht als eine der weltweit führenden sozialwissenschaftlichen Hochschulen, die großen Wert auf ihre Weltoffenheit und internationale Studentenschaft setzt. Der German Society dieser Universität sollte in diesem Sinne daran gelegen sein, ein weltoffenes Deutschland, das den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist, zu repräsentieren, anstatt den polemischen, gesellschaftsspaltenden und unwissenschaftlichen Thesen der Herren Sarrazin und Broder eine prominente Plattform zu bieten.
+++BITTE BEACHTEN+++BITTE BEACHTEN+++
Die Teilnahme an diesem virtuellen Event signalisiert “nur” Eure allgemeine Unterstützung für diese Initiative. Ladet so viele Leute wie nur möglich von Eurer Freundesliste ein.
Wenn Ihr diesen Offenen Brief unterzeichnen wollt, schickt uns bitte (nur zu Informationszwecken, Ihr repräsentiert nur Euch selbst) Name, Position (BA, MA, PhD-StudentIn & -Absolventen) und Hochschule an die o.g. Kontakte.
Vielen Dank!
Mark, Adnan & Ali
haben die unterzeichner ihren text wortwörtlich aus der titanic geklaut? das ist doch eindeutig realsatire! (bzw. es wäre schön, wenn dem so wäre. dann hätte ich noch einen funken verständnis für die marks, adnas und alis und ihren selbst ernannten "deutschen und Deutschland eng verbundenen StudentInnen und AkademikerInnen in Großbritannien". da ich mich aber vermutlich irre, plädiere ich dafür, die genannten herren für einen politisch bedeutsamen titel als "ironic unpublic figures" vorzumerken)
die veranstaltung selbst war laut henryk m. broder - den ich im übrigen nicht ausstehen kann - "echt die skurrilste Veranstaltung seit dem Einschlag der letzten V2 in London am 27.3.1945". und ausnahmsweise kann ich nachvollziehen, dass broder die unterzeichner bzw. ein mitglied aus deren truppe mit den worten "Sie sind ein Arschloch!" abgekanzelt hat.
mehr dazu unter:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_humankapital_mag_es_sac hlich/
Den Link hatte ich auch -guckst Du?
Hier ein Artikel aus dem liberalen "Independent" vom November 2010 über Sarrazin und die deutsche Integrationsdebatte:
http://blogs.independent.co.uk/2010/11/09/5977/
However, long before Sarrazin entered the stage, the immigration debate in Germany was highly regulated and laden with taboos. Because of this, Sarrazin’s scaremongering appears to many people as a refreshing break from the consensus of political correctness. Therefore Chancellor Merkel’s statement about the failure of multiculturalism should also be seen as a reaction to Sarrazin’s popularity. For many years she also represents this consensus and was not willing to deal constructive with the issue of immigration.
In itself, it’s not a bad thing that Merkel declared the failure of multiculturalism, which – after all – is an ideology which places emphasis on the difference of people rather then what they have in common. The advocates of multiculturalism never pleaded for a truly open Germany and certainly never propagated equal rights for everyone. Rather, multiculturalism was used to diffuse anger created by immigration by celebrating cultural differences – thus placing division rather than equality at the centre of its ideology. That is, different peoples should have the right to express their identities, explore their own histories, formulate their own values, and pursue their own lifestyles.
However what would a more positive, new vision of immigration look like, which replaces the old consensus? Can a case be made for immigration and freedom of movement in its own terms, given the contemporary climate of debate? Is immigration always a matter of weighing economic and cultural benefits against the costs? Should supporters of immigration argue for open borders and freedom of movement, or treat immigration on a case-by-case basis? Is there a risk that arguments in favour of immigration involve unfairly labelling critics as simply racist?
http://www.zeit.de/2011/07/U-Herbert-Einwanderung?page=2
ZEIT: Auffälliger ist zurzeit eine andere Konfliktlinie. Die bürgerliche Mittel- und Oberschicht empört sich über arbeitslose Migranten...
Herbert: Kein neues Phänomen. Wir können es so ähnlich auch zwischen 1870 und 1930 beobachten. Damals ging es um die Integration der deutschen Arbeiterschaft in die bürgerliche Gesellschaft. Da finden sich viele Parallelen zu heute. So bestand in der Perspektive des verängstigten Bürgertums das Proletariat aus Kriminellen, Trunkenbolden und Sittenstrolchen. Und seit dem Aufkommen rassistischer und eugenischer Theorien im 19. Jahrhundert machte sich die Überzeugung breit, dass jegliche Sozialpolitik Deutschland nur schwächen würde, da sie Menschen mit schlechtem Erbgut fördere. Dagegen hat sich damals eine Partei gegründet: die SPD, die sich für den sozialen Aufstieg der Arbeiter einsetzte – und für ihre Integration in die Gesellschaft.
http://www.spiked-online.com/index.php/site/article/9549/
More and more intellectuals and outspoken politicians have taken up the cause of their nations’ supposed need to struggle against the influences of alien cultures and backward religious ideas, as symbolised by burqas and so on.
This idea overlooks two key truths. First, it is internal intellectual rot that has harmed these European countries, not any external cultural threat. Second, to the extent that some immigrants indeed no longer integrate into Western European societies, it is because they are not actively invited to do so. Today, many young, second-generation Turkish women living in Germany wear headscarves even though their mothers don’t. Might this be because there is nothing clear for these women to integrate into, and might it have to do with the fact that they have been encouraged to celebrate the cultural identities that they were ‘born into’?
Germany, where the government has tried to keep the immigration debate as far away from normal people as possible, provides the perfect backdrop for people like Sarrazin. His wacky statements are antithetical to the strictly controlled debate Germany has had recently and it has been easy for him to make a splash and stir up controversy. It is good that the old multicultural consensus is now coming under pressure, but any debate about Germany’s current problems in education, infrastructure and social integration, will need a very different focus than the one provided by Sarrazin’s ignorant polemic.
Zu "Sarrazin at LSE"
Am Montag berichtete die britische Tageszeitung "The Independent" von ersten Protesten gegen den "antisemitischen" Ex-Bundesbanker, der Muslime in Deutschland für "Blödköpfe" hält und Juden den "Besitz eines besonderen Gens" nachsagt. Die Vorsitzende der Organisation "Unite against Fascism" forderte gar ein Einreiseverbot für Sarrazin, seine "schlimmen, rassistischen, antisemitischen und islamophobischen Ansichten" gehörten nicht nach Großbritannien, Deutschland oder in irgendein anderes Land.
Die Kritik aus universitären Kreisen war etwas differenzierter: Bei einem so einseitig zusammengesetzten Podium sei eine sinnvolle Diskussion über Integration nicht möglich.
...
Der Moderator der bis dahin etwas aus dem Ruder gelaufenen Veranstaltung, "Spiegel"-Journalist Jan Fleischhauer, lobte zunächst das Hotel "Hilton" und den Kapitalismus, die beide geholfen hätten, die "Redefreiheit zu erhalten": "Das ist doch hier das Land, das den zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Jetzt haben sie sich von ein paar Leuten ins Bockshorn jagen lassen. Winston Churchill war da aber noch von härterem Kaliber."
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Für mich der peinlichste Auftritt unserer neokonservativen Elite seit Ribbentrop Botschafter in England war.
http://en.wikipedia.org/wiki/Joachim_von_Ribbentrop#Ambassador_to_Britain
The vain, arrogant, and tactless Ribbentrop was not the man for such a mission, but it is doubtful that even a more skilled diplomat could have fulfilled Hitler's dream of a grand Anglo-German alliance[99] [wikipedia.org] His time in London was marked by an endless series of social gaffes and blunders that worsened his already poor relations with the British Foreign Office (Punch [wikipedia.org] referred to him as Von Brickendrop and the Wandering Aryan due to his frequent trips back to Germany.)[100] [wikipedia.org] Upon arriving in Britain on October 26, 1936, Ribbentrop created a storm in the British press by reading the following statement:
"Germany wants to be friends with Great Britain and, I think, the British people also wish for German friendship. The Führer is convinced that there is only one real danger to Europe and to the British Empire as well, and that is the spreading further of communism, this most terrible of all diseases-terrible because people generally seem to realize its danger only when it is too late. A closer collaboration in this sense between our two countries is not only important but a vital necessity in the common struggle for the upholding of our civilization and our culture".[101] [wikipedia.org]
The Daily Telegraph [wikipedia.org] newspaper commented that it was regrettable that the new German ambassador could offer no better basis for improved Anglo-German relations beyond a common hatred for a third country.[ [wikipedia.org]
Und Broder?
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/dabei_sein_ist_nicht_alles/
Legt nochmal nach!
Hier die Originalerklärung der Veranstaltungsgegner:
http://www.indymedia.org.uk/en/2011/02/473873.html
An Open Letter Regarding the 'LSE German Symposium 2011 - Integration Debate'.
We are irritated by the invitation extended to Mr Thilo Sarrazin and Mr Henryk M. Broder to sit on the panel of the opening event of this year's 'German Symposium' at the London School of Economics and Political Science (LSE) on 14 February 2011, which is entitled 'Integration Debate: Europe's Future - "Decline of the West"?' Both authors have severely harmed the debate and by this poisoned the social peace in Germany. The panel's title draws on slogans alluding to an alleged clash of cultures, while the invitation of a representative of the Muslim community in Germany falsely directs the discussion's attention to a religious minority.
The public statements made by Mr Sarrazin and Mr Broder distort causalities and disregard central causes of this challenge affecting all of society. Regarding these challenges, research on migration and integration has repeatedly identified socio-economic factors as their prime causes. However, Mr Sarrazin and Mr Broder argue that there exists a pathological unwillingness among minorities in Germany (in particular Muslims) to integrate into society, claiming that religious and cultural background account for this alleged lack. Mr Sarrazin goes as far as to 'link genetics and culture' (Frank Schirrmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29 August 2010).
Addressing the challenges facing our immigrant society requires a future-oriented debate, which offers solutions to pressing concerns. Such a debate must be conducted rationally and make use of the findings of scientific research. Across Germany, a variety of programmes are being successfully implemented on the political level. These address in particular the equality of access to education and the labour market, and thereby aim to foster an understanding which mandates that efforts be taken collectively. On the other hand, the defeatist and culturalist argumentation found in publications in Germany such as Mr Sarrazin's Germany Does Away With Itself (2010) and Mr Broder's Hurray, We Capitulate! (2006) leads to division rather than understanding, while equally lacking any serious suggestion aimed at overcoming societal problems. The stigmatisation of certain social groups by Mr Sarrazin threatens social harmony and social cohesion; the secretary general of the Central Council of Jews in Germany characterised public statements made by Mr Sarrazin as 'racist' and aiming for 'lowest instincts' (Stephan J. Kramer, Der Tagesspiegel, 13 October 2009). Both, Mr Sarrazin and Mr Broder, warn of an allegedly looming Islamisation of Europe and thereby join a group of Islamophobic publicists and politicians across the continent.
Naturally, every debate must be conducted critically and aim to include all constructive views which seek a resolution of the matter at hand. It is equally obvious that human dignity is to be respected at all times. In light of his empirically falsified and provocative statements and publications, which could be construed, in parts, as inciting racial hatred, Mr Sarrazin in particular has disqualified himself from such a rational, constructive debate. Mr Broder, as can be deduced from his public statements and writings, is equally disinterested in holding a beneficial debate.
We, students and academics, Germans and others with very close ties to Germany, are vehemently opposed that the integration debate, which will open this year's 'LSE German Week', draws on these provocateurs - the programme initially listed them as 'iconic public figures' - instead of on acknowledged experts.
The LSE is rightly considered to be among the world's leading social science universities, which prides itself with its open-mindedness and its international student body. Therefore, the university's German Society should aim to represent a modern, progressive and open-minded Germany, which is fit to face the challenges of the 21st century. We therefore criticise that the polemical, socially divisive and non-scientific theses of Mr Sarrazin and Mr Broder are given a prominent platform on an overall inadequately staffed panel.
Sarrazin moniert z.B.: „Das Muster des generativen Verhaltens in Deutschland … ist keine Darwinsche natürliche Zuchtwahl im Sinne von „survival of the fittest“, sondern eine kulturell bedingte … Auswahl, die den .. Rohstoff Intelligenz .. in hohem Tempo vermindert.“ (S. 353). "Survival of the fittest" (Überleben der Tauglichsten) ist der zentrale Begriff des Sozialdarwinismus.
Liebes Fräulein Kallikak,
es freut mich sehr, wenn meine Beiträge nach so langer Zeit noch Beachtung finden. Deine Antwort geht aber leider an der Sache vorbei.
Dein Sarrazin-Zitat ist bekannt, wurde ja medienauf, medienab breit getreten. Nebenher bemerkt, lehne ich diese These und das evtl dahinter steckende Konstrukt ab. (Afaik nahm auch Sarrazin selbst das zurück, er merkte wohl, dass er sich da vergaloppiert hat.)
Du müsstest jetzt allerdings erklären, was daran "sozialdarwinstisch" sein soll. Das ist es nämlich nicht.
Ist Dir überhaupt klar, was Sozialdarwinismus ist? Oder was man üblicherweise darunter versteht?
"Survival of the fittest" ist btw primär kein Begriff aus dem Sozialdarwinismus, sondern vor allem einmal der zentrale Mechanismus der Evolution. Und somit ein biologischer Begriff. Ich hoffe ja sehr, Du willst Dich nicht auf die Seite der (breiten) Meheheit der Muslimune und (der Minderheit) der christlichen Funmentalisten schlagen, und die Evolutionstheorie bestreiten.
Die Übertragung dieses biologischen Mechanismus auf soziale Vorgänge ist natürlich Nonsens. Sarrazins Intelligenz-Theorie ist auch Nonsens. Aber eben eine ganz andere, eher harmlose Art von Nonsens (sofern er daran überhaupt festhält).
Somit bleib' ich dabei: In den 100en Seiten seines Buchs existiert kein einziges sozialdarwinstisches Statement.
Der Vorwurf "Sozialdarwinismus" dient nur der Sarrazin-Jagdgesellschaft dazu, ihn zu diskreditieren. Und mit ihm seine eigentlichen Thesen, die halt nicht so leicht zu widerlegen sind.
LG - Q.
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