Man darf als Trader einfach nicht zu gierig sein.
Och, im Guido-Markt hab ich schon noch Ambitionen. Interessant, wie uneins die Presse reagiert: Der Spiegel sieht Westerwelle als kaum noch zu halten, die Sueddeutsche dagegen hält ihn für alternativlos. Die Zeit drückt sich um eine klare Prognose, unkt allerdings:
Und Westerwelle? Von sich aus würde er vermutlich nicht aufgeben. Nach der Niederlage in Sachsen-Anhalt erinnerte er die FDP vorsorglich daran, dass man Wahlen "gemeinsam" gewinne und verliere. Aber ob das reicht? Laut Bild-Zeitung planen mehrere Führungspolitiker die Revolte. Überraschend käme sie nicht: Gerade in Baden-Württemberg gibt es viele Westerwelle-Kritiker. Schon vor drei Monaten legte sie ihm den Rücktritt nahe, unter anderem besagter Rülke.
Bei seinen Auftritten in Mannheim und Stuttgart wurde Westerwelle keinesfalls herzlich empfangen. In seinen Reden mied er all jene Themen, die auch die liberalen Anhänger derzeit am meisten umtreiben. Atomfrage? Brüderle? Sachsen-Anhalt? Der FDP-Chef schwieg dazu meist. Problemverdrängung, nennt man das wohl. So etwas rächt sich, früher oder später.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-03/landtagswahlen-union-fdp?page=2
Das Handelsblatt meldet erste rebellische Äußerungen in der FDP, die sich allerdings vor allem gegen die Partei-Vizes richteten.
ard.de
FDP-Führungsriege massiv unter Druck
[tagesschau.de] </a> </a> [Bildunterschrift: FDP-Generalsekretär Lindner fordert personelle Konsequenzen aus dem Wahl-Debakel. ]
Nach dem desaströsen Abschneiden der FDP bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hat der Generalsekretär der Liberalen, Christian Lindner, personelle und inhaltliche Konsequenzen seiner Partei gefordert. Für die FDP könne es keine Rückkehr zur Routine geben, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Nun müssten "personelle und politische Schlussfolgerungen" gezogen werden. Die Kritik dürfe sich dabei nicht auf Parteichef Guido Westerwelle beschränken, so Lindner weiter. Es müsse jetzt eine Diskussion "über die Mannschaftsaufstellung" und "nicht ausschließlich über den Trainer" geben.
....
Der frühere FDP-Bundesinnenminister Gerhart Baum rief zu einem Generationenwechsel innerhalb der Partei auf. "Es ist dringend an der Zeit, dass jüngere, begabte Politiker wie Christian Lindner, Daniel Bahr und Philipp Rösler in der Partei in die erste Reihe rücken", sagte er der "Berliner Zeitung". Zur Zukunft von Parteichef Westerwelle sagte Baum, es sei festzuhalten, dass dieser "seit einem Jahr alles versucht hat, den Abwärtstrend der FDP umzukehren". Das sei ihm nicht gelungen.
...
Auch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnte vor übereilten Konsequenzen aus dem Wahldebakel. Es dürfe keinen "Schnellschuss" geben. Sie verwies auf ein am 11. April geplantes Treffen der Parteispitze mit den Landesverbänden, bei dem über eine mögliche personelle Neuaufstellung diskutiert werden soll.
Die Liberalen werden immer jünger, aber besser werden sie nicht. Gerade die Jungen sind doch die verbohrtesten Neoliberalen mit zynischem Weltbild.
Sie wären gut beraten mal ein paar Liberale mittleren Alters aufzutreiben, die Glaubwürdigkeit besitzen.
Gibt es die noch?
Gut gebrüllt. Rösler als Hoffnungsträger ? Dem reicht"s doch nicht mal zur Welle, eher ein Westerwellchen ... Der steht doch nicht für eine andere Politik. Eher wie Guido-II, nur verklemmter vorgetragen.
Die Liberalen werden immer jünger, aber besser werden sie nicht. Gerade die Jungen sind doch die verbohrtesten Neoliberalen mit zynischem Weltbild.
focus.de
FDP-Vorstand will Köpfe rollen sehen Montag 28.03.2011, 07:51
Gestern hatte die Süddeutsche noch geurteilt, mangels Alternativen werde Westerwelle in Rostock wiedergewählt werden; heute klingt das bereits deutlich anders, da man offenbar an Informationen aus dem Parteivorstand gekommen ist - Vorstandsmitglieder sollen Guido aufgefordert haben, in Rostock nicht mehr anzutreten:
Jetzt soll es erstmal einen geordneten Diskussionsprozess geben, findet Westerwelle. Bis zum 11. April soll dann klar sein, wie es inhaltlich und personell mit der Partei weitergeht. Darum: erstmal keine Personaldebatte.
Die wird Westerwelle kaum verhindern können. Schon mit seinem "Wir haben verstanden" hat sich mehr geschadet, als er sich vielleicht vorstellen mag. "Wie oft will er das eigentlich noch sagen", ereifert sich ein Vorstandsmitglied gegenüber sueddeutsche.de. Ein anderes äfft nach, wie Westerwelle den Satz mit generöser Attitüde von sich gibt. Westerwelle ist in Teilen der Parteiführung nur noch eine Witzfigur. [...] Noch greift kaum einer den großen Vorsitzenden offen an. Im FDP-Präsidium, das sich vor dem Parteivorstand traf, wurde nach Informationen von sueddeutsche.de nicht über Personalfragen geredet. Es sei klar, dass es Konsequenzen geben müsse, aber man solle nichts überstürzen, hieß es aus Parteikreisen. An manchen Äußerungen aber lässt sich ablesen, dass Westerwelle Mühe haben wird, den Bundesparteitag im Mai politisch zu überleben. Noch-Präsidiumsmitglied Andreas Pinkwart stürmt an den Kameras vorbei und erklärt nur: "Es ist völlig klar, es wird nichts mehr so sein, wie es vorher war." Mitglieder des Parteivorstandes planen schon ohne Westerwelle. Ihnen würde eine Rochade im Bundeskabinett auf keinen Fall reichen. [...]
Parteivorstandsmitglieder wie der Baden-Württemberger und Europaabgeordnete Michael Theurer wollen mehr. Er habe Westerwelle gestern empfohlen, "sich auf das Außenamt zu konzentrieren", sagt er zu sueddeutsche.de. Parteivorstandsmitglied Alexander Pokorny geht weiter. Er hat Westerwelle in der Sitzung gesagt, er glaube nicht, dass der noch die Kraft habe, das Ruder für die FDP herumzureißen. Die inhaltliche Aufstellung der Partei sei das Eine. Glaubwürdigkeit aber sei eine Frage der Personen. Er hat Westerwelle deshalb gebeten, sich genau zu überlegen, ob er im Mai noch einmal antreten wolle. Danach habe ein große Stille im Rund geherrscht.
EDIT: Brüderle tritt auf einem Sonderparteitag der RP-FDP am 7.5. nicht mehr als Vorsitzender an. Ein Blitzableiter weniger...
Auch die FAZ wartet mit einigen Insiderinformationen auf: Westerwelle habe ein Bündnis mit jüngeren Hoffnungsträgern gesucht, um Brüderle und Homburger zu entsorgen, sei damit aber auf Ablehnung gestoßen. Nun versuche er verzweifelt, Zeit zu gewinnen:
Nach Angaben Westerwelles solle bei Sitzungen von Landesvorsitzenden, Präsidium und Bundesvorstand am 11. April die Neuformation vorbereitet werden. Entschieden werde Mitte Mai beim Rostocker Parteitag. [...]
Nach Berichten aus Teilnehmerkreisen hatte Westerwelle versucht, zur Präsidiumssitzung Brüderle und die Fraktionsvorsitzende Homburger (die Landesvorsitzende in Baden-Württemberg ist) zum Rücktritt zu bewegen. Angeblich seien dem Gespräche im Restaurant Ganymed mit zwei jüngeren FDP-Spitzenpolitikern, dem Landesvorsitzenden Bahr aus Nordrhein-Westfalen und Gesundheitsminister Rösler aus Niedersachsen, vorangegangen, denen Westerwelle attraktive Angebote gemacht habe: Rösler solle Wirtschaftsminister werden, Bahr Gesundheitsminister.
Im Gegenzug hätten sie Westerwelle beim Angriff auf Brüderle und Homburger unterstützen sollen. Das sei misslungen, „obwohl Rösler sich schon als Wirtschaftsminister sah“. Für eine eventuelle Nachfolge der um ihr Amt kämpfenden Birgit Homburger wurde neben anderen die bayerische Landesvorsitzende und Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger genannt. Indes hieß es aus Baden-Württemberg, dort habe Homburger Rückhalt. In der Bundesvorstandssitzung wurde Westerwelle aufgefordert, nicht wieder als Parteivorsitzender anzutreten. Er wolle dem Land dienen, aber das Land honoriere das nicht, sagte Vorstandsmitglied Pokorny nach Angaben von Sitzungsteilnehmern. Daraufhin habe „Totenstille“ geherrscht.
Nachdem der Versuch gescheitert war, schnell Opfer für die Wahlniederlage zu finden, verstand sich Westerwelle am Montag darauf, Zeit zu gewinnen. Daher gebrauchte er in seiner Pressekonferenz vielfach das Wort „geordnet“, wenn er von den Personal- und Strategieveränderungen sprach. So weckte er den Eindruck, er selbst stehe für einen solchen Rückzug zur Verfügung.
EDIT: Die FR hat auch O-Töne zu bieten:
Zu seiner eigenen Zukunft als Parteivorsitzender sagte Westerwelle lediglich, er mache seine Arbeit nach wie vor mit großem Engagement und „mit viel Herzblut“. Es sei aber völlig klar, dass bei einem schon länger angesetzten Treffen mit den Landesvorsitzenden auch darüber gesprochen werden müsse, wer die FDP in den kommenden zwei Jahren führen solle.
http://www.fr-online.de/politik/keine-schnellen-bauernopfer/-/1472596/8275102/-/ index.html
So weckte er den Eindruck, er selbst stehe für einen solchen Rückzug zur Verfügung.
Na wenn es denn mal so wäre ...
Er ist doch der ideale Vorsitzende und Wirtschaftsminister. Jedenfalls für mich, der ein grosses Unterhaltungsbedürfnis hat.
Ein Mann, wo Mann noch grossgeschrieben wird und einer der Sorge hat zum Hurenbock und Alkoholiker zu werden, käme er nach Berlin, ist doch genau die Faust auf´s Auge.
Brüderle go home!
Merkel knöpf die Jacke zu!
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