Manche Leute haben echt zuviel Zeit. Man geht auf die Straße, um für höhere Löhne zu streiten, für oder gegen Veränderungen des eigenen Lebensumfeldes oder wenn es um Zukunftsfragen geht: Wichtige Themen wie Energieversorgung, Atomraketen, Abtreibung - die Liste ließe sich natürlich noch fortsetzen. Aber gegen einen letztendlich irrelevanten Grüßaugust protestieren, der wohl so oder so zurücktreten wird, wenn die derzeitige Kette von Peinlichkeiten sich weiter fortsetzt?
Es ist weniger eine Frage der Zeit.
Dieselbe Tugendhaftigkeit ist früher aufmarschiert, um real zu lynchen. Heute wäre das nicht mehr ganz so politisch korrekt, daher sucht der empörte Empörer - auch Wut- oder Dummbürger genannt - nach gleichwertigen Ventilen. Sich unter seinesgleichen am Elend oder in den Fehlern anderer zu suhlen, soll angeblich sehr befriedigend sein, wenn man entsprechend sadistisch veranlagt ist oder sich jegliches Selbstbewusstsein in der eigenen Moralinsäure aufgelöst hat.
Wie auch immer, der Menge gelüstet es nach Blut. Und wie jeder psýchopathisch Veranlagte ist sie erst zufrieden, wenn es kübelweise fließt und das Opfer six-feet-under gestampft worden ist.
Halt, ich korrigiere mich! Um die wahre Geisteshaltung, die sich hinter der Maske des biederen Wutbürgers verbirgt, herauszukitzeln: Man ist erst wirklich zufrieden, wenn das Opfer durch's Rost gefallen ist.
Menno Grüner, ich glaub, du hast selbst zu sehr am Moralin geschnuppert. Was spricht dagegen, dass der gut- Wut- oder Sonstwiebürger ein Mindestmass an Anstand und political correctness von eigenen Staatsoberhaupt erwart?
Ist das nicht demokratisches Recht?
Früher war alles besser, als es die FDP noch gab. ;-)
"Den Nachfolger, müsste man wie den Dalai Lama mit fünf Jahren erziehen, dann hätte man einen."
Wusste gar nicht, dass der Mann Monarchist ist. Wir wollen unser'n Kaiser Wilhelm wiederha'm!
Der Bundeswulff unter den Demonstranten!
Wohl eher der Bundes-Wuff!
Warum sieht man hier nicht das zitierte Bild, daß bei der Erstellung des Posts zu sehen ist?
Menno Grüner, ich glaub, du hast selbst zu sehr am Moralin geschnuppert. Was spricht dagegen, dass der gut- Wut- oder Sonstwiebürger ein Mindestmass an Anstand und political correctness von eigenen Staatsoberhaupt erwart?
Ist das nicht demokratisches Recht?
Es spricht ja nix dagegen, das Verhalten von Wulff unangemessen und peinlich zu finden, es ist auch nicht schlecht, dass durch die Affäre jetzt mal der Blick auf die diversen kleinen Vergünstigungen gelenkt wird, die ein ranghoher Politiker so genießt.
Aber diese hysterische Aufgeregtheit nervt ein bisschen - solche Skandälchen kommen in jeder Demokratie vor, gehören in Ruhe aufgeklärt und dann werden schon die nötigen Konsequenzen gezogen werden. Frag mal in Taiwan oder Israel nach, was deren Ex-Präsidenten sich erlaubt haben, und trotzdem ist dort das politische System nicht zusammengebrochen.
"demokratisches Recht" ?
passt nicht - es sind Anwürfe aus der Ecke - Moral-Ethik, die zu einem juristischen Fall werden könnten (Konjunktiv - wobei alle so tun, als wáre nicht nur Anklae erhoben, sondern sogar schon gerichtet)
Ansonsten bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass alle verrückt spielen
Wenn diese Meldung
"...doch vor Christian Wulffs Amtssitz protestieren Hunderte gegen den Bundespräsidenten" [Hunderte - sagenhafte Hunderte !!!! - wow ...]
die Topp-Meldung bei Spiegel-online ist
a) dann zweifle ich ernsthaft an dem Verstand der Redakteure
b) dann kann ich Spiegel nicht mehr ernst nehmen ...
[Ich zitiere nur den Pispers ... "denen hat man doch ins Gehirn geschissen.."]
Harte Zeiten für die schwarzgelben Ichbinesnichtgewesen, ich weiss.
Da tut Trost gut.
http://www.youtube.com/watch?v=sM7b2QU7rPU
"Starke Nerven für das Elend, das da kommen wird."
Menno Grüner, ich glaub, du hast selbst zu sehr am Moralin geschnuppert. Was spricht dagegen, dass der gut- Wut- oder Sonstwiebürger ein Mindestmass an Anstand und political correctness von eigenen Staatsoberhaupt erwart?
Ist das nicht demokratisches Recht?
impfen, sicherlich wirst du mir sofort erklären können, welche Symbolik dem bewussten Hochhalten von Schuhen innewohnt. Und in dem Kontext wirst du sicherlich nicht versäumen, mir zu erklären, was dies mit Anstand und political correctness zu tun haben könnte.
Du hast angesichts der von den Demonstranten verwendeten Symbolik übrigens die Wahl zwischen:
***
Edit: Ich liebe Pispers für seinen klaren Worten.
"denen hat man doch ins Gehirn geschissen.." wird nur noch getoppt von Fischmob. Deren nachfolgende Zeile könnte allerdings wirklich das zentrale Motto der aufgeregten Wutbürger sein: "Oh Herr, bitte füll den Hohlraum hinter meiner Stirn und dann fick mein Gehirn!"
http://www.youtube.com/watch?v=MW4wmoQHmuo
Köhler, Wulff und nu?
Er schlug 2006 Margot Kässmann vor. Hannover for EVER!
An eine gute Rede eines Bundespräsidenten kann ich mich nicht mehr erinnern (obwohl ich nicht mehr so jung bin und noch kein Alzheimer habe).
>> von Weiszäcker zum 40. Jahrestag Kriegsende
Ok, das war in den 80ern, die hatten wir mal in der Schule behandelt. Rhetorisch sehr anspruchsvoll, politisch und moralisch geboten, international gewürdigt, aber damals war ich emotional weniger beteiligt.
>> Herzog's Ruckrede
Im Ernst? Was war denn daran gut? Ein empörter Ex-Verfassungsrichter und lebenslanger Beamter, der von den faulen Deutschen Reformen fordert? Rhetorisch einfach, moralisch bequem, populistisch, oberlehrerhaft und selbstgefällig. Anscheinend liebt man in Deutschland väterlich-autoritäre Typen, sogar wenn sie aus Bayern kommen. Also, wenn Wulff doch irgendwann mal zurücktreten sollte (und die Presse arbeitet hart daran), warum nicht mal ne Frau? Oder, um mit der Titanic zu sprechen, warum nicht mal ein Neger?
http://www.titanic-magazin.de/postkarten.html?cHash=6009c1bd06b72a0b5758469c6574 ee5d&card=2168
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,grossbild-335643-289123,00.html
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