"Sich das Leben in seiner Gänze, Fülle, Üppigkeit und Schönheit von den ihr eigenes und das Leben an sich hassenden Nazis kaputt machen zu lassen ist keine gute Idee."
Wiglaf Droste (1961-2019)
Wenige Wochen vor seinem Tod hat er sich nochmals mit seiner Kolumne aus 1993 "Mit Nazis reden" beschäftigt.
"25 Jahre später ist es noch ekliger geworden. Die Nazis werden phantomdemokratisch und medial eingemeindet. Sie haben Kampfgruppen bilden können und beste Verbindungen zur Bundeswehr, zur Polizei und zu den Geheimdiensten. Ohne Panikmache: Es ist Gefahr im Verzug. Gut zu wissen, wogegen man kämpft; wenn man auch noch weiß wofür, rundet es sich. La vita è bella."
Veröffentlicht im ehemaligen Zentralorgan der FDJ, für und von SED/DDR-Nostalgikern, Kommunismusverherrlichern und sonstigen totalitär gesinnten Linksfaschisten ("Hände weg von Venezuela!")...
Faszinierend.
"faszinierend" - in ganz dicken anführungsstrichen - ist vor allem eines: dass jemand, der sich nur allzu gerne mit allen politischen lagern angelegt hat, ausgerechnet in der jungen welt veröffentlichen musste.
wären die freien, unabhängigen medien in diesem lande so weltoffen, kritisch und meinungsvielfältig, wie sie immer gerne vorgeben, hätte droste mindestens eine inhaltlich völlig frei zu gestaltende kolumne 5-tage-die woche in den tagesthemen sein eigen nennen dürfen.
geradezu genial seine anmerkung: Gut zu wissen, wogegen man kämpft; wenn man auch noch weiß wofür, rundet es sich. - die anzahl derer, die sich zurecht angesprochen fühlen dürften, sollte unter 0,01% liegen. - richtig! da erhält ja sogar die (verhasste) dkp bei einer eu-wahl weit mehr promille.
"faszinierend" - in ganz dicken anführungsstrichen - ist vor allem eines: dass jemand, der sich nur allzu gerne mit allen politischen lagern angelegt hat, ausgerechnet in der jungen welt veröffentlichen musste.
wären die freien, unabhängigen medien in diesem lande so weltoffen, kritisch und meinungsvielfältig, wie sie immer gerne vorgeben, hätte droste mindestens eine inhaltlich völlig frei zu gestaltende kolumne 5-tage-die woche in den tagesthemen sein eigen nennen dürfen.
geradezu genial seine anmerkung: Gut zu wissen, wogegen man kämpft; wenn man auch noch weiß wofür, rundet es sich. - die anzahl derer, die sich zurecht angesprochen fühlen dürften, sollte unter 0,01% liegen. - richtig! da erhält ja sogar die (verhasste) dkp bei einer eu-wahl weit mehr promille.
Das ist ja alles schön und gut, aber Antisemitismus als das Schlimmste überhaupt verurteilen (und dazu flächendeckend die Nazi-Keule schwingen), gleichzeitig aber in der Israelfeinden (BDS) ein antisemitisches Forum bietenden Jungen Welt zu schreiben, dazu natürlich noch gegen Trump schiessen, der wie kein Präsident vor ihm pro-israelisch denkt und handelt:
Da fragt man sich dann doch nach dem Ausmass an kognitiver Dissonanz, das bei ihm vorgelegen haben muss.
Als dreifacher Weltmeister der Formel 1, Flugpilot, gewiefter, wenn auch nicht immer erfolgreicher Geschäftsmann war der Wiener Nikolaus Lauda gefragter Experte für fast alles
..., wenn auch nicht immer erfolgreicher Geschäftsmann war der Wiener Nikolaus Lauda gefragter Experte für fast alles
oder in schöner wienerischen Umschreibung: "Experte für eh alles".
Running Gag seit Jahren im Standard-Forum: "Und? Was sagt Niki Lauda dazu?" Egal welches Thema ;)
..., wenn auch nicht immer erfolgreicher Geschäftsmann war der Wiener Nikolaus Lauda gefragter Experte für fast alles
oder in schöner wienerischen Umschreibung: "Experte für eh alles".
experte für eh alles?!
da denke ich sogleich unweigerlich an den legendären dr. paal.
eine weitere anmerkung zu wiglaf:
posthum räumt er noch einmal so richtig ab.
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ich habe vor einem monat zwei hörbücher gekauft - zusammen für weniger als einen apfel und ein ei. (das allein sagt schon alles) - wäre da nur nicht der versand gewesen...
nun aber: der markt ist komplett leer gefegt. und wenn irgendwo etwas angeboten wird, liegt der preis größtenteils weit über dem eigentlichen originalwert. es scheint aktuell grade hip zu sein, sich 'nen droste ins regal zu stellen.
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ergo: wenn jemand eines meiner zahlreichen droste-bücher oder gar eines der diversen hörbucher teuer erstehen möchte, um auch bei diesem trend mithalten zu können: nur zu! schreibt mich an!
(ich kaufe diese dann in einem halben jahr für weniger als einen apfel oder ein ei wieder nach)
Der Produzent von Hilerjunge Salomon ist tot.
Natürlich hat er nachdem Problem- und Vergangenheitsbewältigungsfilme ihm finanziell immer wieder auf die Füsse fielen, wie schon 1948 Morituri, erfolgreich Kassenschlager gesucht und gefunden.
Aber er war immer auch ein kritischer Geist.
Ein ziemlich guter Nachruf in der FAZ:
...
"Seine Lieblingsprojekte in den fünfziger und sechziger Jahren waren ambitionierte Literaturadaptionen und Neuverfilmungen klassischer Kinostoffe aus den zwanziger und frühen dreißiger Jahren. Dahinter steckte nicht nur das Kalkül, mit dem Remake eines ehemaligen Kassenknüllers noch einmal Profit zu machen. Brauner hatte die Absicht, an eine Filmtradition anzuknüpfen, die dem deutschen Film einmal Weltgeltung verschafft hatte und die noch unbefleckt war von der Unterhaltungsmaschinerie der Nazi-Zeit. Er hat 1958 den „Tiger von Eschnapur“ noch einmal verfilmt und 1966 „Die Nibelungen“.
Immer wieder hat der Produzent, der der Regisseursgeneration der sechziger und siebziger Jahre als typischer Repräsentant von „Papas Kino“ erschien, auch etwas gewagt. Mit der von Robert Siodmak inszenierten Hauptmann-Adaption „Die Ratten“ (1955) gelang ihm eines der wenigen Meisterwerke des Adenauer-Kinos, ein düsterer Film mit expressiven Bildern. 1972 erhielt er einen Oscar für „Der Garten der Finzi Contini“ als bester ausländischer Film.
Und es gab auch schon damals den unbequemen Artur Brauner: den, der einem Filmball wegen der Anwesenheit des Nazi-Regisseurs Veit Harlan („Jud Süß“) fernblieb, den, der aus der Emigration zurückgekehrte Regisseure wie Robert Siodmak oder Fritz Lang und Schauspieler wie Peter van Eyck oder Fritz Kortner beschäftigte, den, der nicht müde wurde, die Deutschen immer wieder an ihre braune Vergangenheit und den Holocaust zu erinnern."
...
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/berliner-filmproduzent-artur-brauner -gestorben-16273230.html
Esther Shapira im Sonntagsgespräch mit Arthur Brauner (vor ca. 7 Jahren) https://www.ardmediathek.de/hr/player/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS82MDI0OQ/
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