Meine persönliche wahlentscheidung ist endlich gefallen, und heute hat man mir auch meine övp-aktien abgekauft.
Ich stehe nun zur gänze in cash, warte den beginn der koalitionsbörse ab, lehne mich aber weit aus dem fenster, und gebe für den sonntag die folgende prognose ab:
Die spö scheint sich jedenfalls wegen des wahlausgangs gehörige sorgen zu machen. Unser roter hausmeister, der sich bei allen wahlgängen der letzten jahre streng neutral verhielt, hat sämtliche hauseingänge mit einem werbezettel der spö zugepflastert, in dem man aufgefordert wird, unbedingt zur wahl zu gehen, und die liste drei zu wählen.
tu zwei prozentpünkchten vom federspiel weg und verteil sie jeweils auf spö und für innsbruck, dann hast meine wahlprognose.
ich hab den federspiel vor zwei wochen ca. auch so stark eingeschätzt, aber er hat in den letzten wahlkampfwochen meiner meinung nach ordentlich an substanz verloren.
in 48 stunden werden wir mehr wissen...
lg
> Meine persönliche wahlentscheidung ist endlich gefallen, und heute hat man
> mir auch meine övp-aktien abgekauft.
> Ich stehe nun zur gänze in cash, warte den beginn der koalitionsbörse ab,
> lehne mich aber weit aus dem fenster, und gebe für den sonntag die folgende
> prognose ab:
>
> grüne 25
> für innsbruck 21
> övp 19
> spö 17
> federspiel 9
> fpö 5
> sonstige 4
>
> Die spö scheint sich jedenfalls wegen des wahlausgangs gehörige sorgen zu
> machen. Unser roter hausmeister, der sich bei allen wahlgängen der letzten
> jahre streng neutral verhielt, hat sämtliche hauseingänge mit einem
> werbezettel der spö zugepflastert, in dem man aufgefordert wird, unbedingt
> zur wahl zu gehen, und die liste drei zu wählen.
>
>
Fein, freut mich - ich hatte an und für sich mit wütenden protesten gerechnet.
Und deshalb bereits mit den heutigen durchschnittskursen, stand 20.00 uhr, argumentieren wollen:
Ich denke, dass wir diesmal mit unserer börse nicht so schlecht liegen. Dies war auch der grund, dass mir nach meinem ausstieg aus der bürgermeisterbörse der von mir angestrebte einstieg an der parteienbörse nicht mehr gelang, zumindest nicht im großen stil:
Nennenswertes potential sehe ich nur bei federspiel, und auch der wäre im größeren ausmaß nur zu kursen jenseits von 7 ex zu erwischen!
Hm, aus dem fernen Wien ist eine Prognose schwierig. Ich halte aber (auch als Grüner) die Grünen sowohl bei Rom als auch auf der Börse für gröblich überbewertet. Alles über 18% halte ich da bereits für einen kleinen Triumph. Wenn man von den letzten Umfragen noch mal 1/10 bis 1/5 abzieht, dass die Grünen oft hinter den Umfragewerten bleiben...
Zu Für Innsbruck: Ist die Frau Zach wirklich derartig schwächer/arroganter/unpopulärer als van Staa, dass viele von einer (fast) Halbierung der Stimmanteile ausgehen? Normalerweise muss mann/frau schon kleine Kinder fressen um das zu schaffen...
Auch nicht ganz nachvollziehen kann ich, dass auf der Parteienbörse die ÖVP meist vor FI liegt, auf der Bürgermeisterbörse Zach aber immer vor Sprengler... ...entweder oder!?
interessant finde ich, dass ihr die sonstigen 5 parteien alle so niedrig ansetzt.
dabei ist doch der tsb alleine gut für drei prozent, oder irre ich? es würde mich daher nicht wundern, wenn diese aktie am ende zw. 7 - 8 % wert sein wird.
> interessant finde ich, dass ihr die sonstigen 5 parteien alle so niedrig
> ansetzt.
>
> dabei ist doch der tsb alleine gut für drei prozent, oder irre ich? es würde
> mich daher nicht wundern, wenn diese aktie am ende zw. 7 - 8 % wert sein
> wird.
In Summe 4 ÖVP-Listen... ...das dürfte gerade der unwichtigsten am meisten schaden... ...-> max 2%... ...und für den Rest noch mal 1%... ...selbst wenn man es jeweils doppelt so hoch schätzt komme ich nicht auf ihre 7-8 möglichen Prozent...
Lieber moritz, lieber RogerG,
zu euren einwänden fällt mir folgendes ein:
1) Bei den grünen gehe ich jede wette ein, dass sie bei den wahlen über der 20-prozent-marke liegen werden.
Anton pelinka bringt im morgigen standard sehr gut auf den punkt, dass innsbruck die größte studentendichte von ganz österreich hat, hinzu kommen noch die zahlreichen lehrer an den höheren schulen etc..
Meine 25 prozent sind unter umständen nicht zu niedrig gegriffen, ich traue der partei sogar 27 oder 28 prozent zu.
Dies wäre übringens auch eine ohrfeige für die wiener grünen, die ihre 15 prozent bei den gemeinderatswahlen gefeiert haben; die tiroler parteifreunde werden vorexerzieren, was für die grünen möglich wäre, wenn man mehr ist als nur eine bessere "linkspartei", zum teil sogar "linksaußenpartei", wie man dies in der hauptstadt versucht. In tirol sind die grünen jedenfalls die partei des bildungsbürgertums.
2) Zach hat zwar keine kleinen kinder gefressen, hat aber verheerende sympathiewerte. Sie hat in den letzten jahren bei vielen leuten den eindruck vermittelt, autoritär drüberzufahren und wenig rücksicht auf die natur zu nehmen. Man hat in einer für mich kontraproduktiven art und weise die stadt mit wahlplakaten regelrecht überschwemmt
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie gegenüber dem van staa-ergebnis rund 15 prozent verliert; deshalb habe ich mich auch von der bürgermeisterbörse zurückgezogen, weil ich einen bürgermeister sprenger, vor allem aber auch einen bürgermeister platzgummer (ehemaliger magistratsdirektor, überraschungskandidat auf der zach-liste) nicht ausschließen kann; ich könnte mir gut vorstellen, dass zach nach schweren verlusten das handtuch wirft und man auf diese art und weise den bürgermeistersessel für die schwarzen zu retten versucht.
3) Zu den sonstigen:
Die blütezeit des seniorenbundes ist für mich vorbei, ich sehe ihn bei 1,5 bis maximal 2 prozent. Die linkspartei wird wohl nicht mehr als 1 prozent machen, der rest insgesamt 1 prozent.
Macht 4 prozent, viel mehr werden es wohl nicht werden.
Analyse zur Innsbruck-Wahl. Hilde Zach profitiert vom Stadtrecht.
INNSBRUCK. Auch nach den Gemeinderatswahlen am Sonntag wird das bürgerliche Lager voraussichtlich wieder den Innsbrucker Stadtchef stellen. Es profitiert von einem Stadtrecht aus der Ära von VP-Langzeitbürgermeister Alois Lugger, das Listenkoppelungen ermöglicht. Außerdem wurde zwischen den beiden VP-Listen von Bürgermeisterin Hilde Zach ("Für Innsbruck") und Vizebürgermeister Eugen Sprenger vereinbart, dass für die Bürgermeisterwahl der jeweils andere erster Ansprechpartner ist.
Obwohl das Verhältnis zwischen Zach und Sprenger im Wahlkampf sichtbar abgekühlt ist, wird die "schwarze Achse" halten, weil sie der Intention von Landesparteiobmann Herwig van Staa entspricht. Dem starken konservativen Lager, dem sechs der elf kandidierenden Listen zugerechnet werden, dürften auch die in Innsbruck traditionell sehr starken Grünen nichts entgegenzusetzen haben, obwohl ihnen angesichts des Landtagswahlergebnisses 2003 (27 Prozent in Innsbruck) noch bis vor kurzem große Chancen auf den Bürgermeister beigemessen wurden.
Die Grünen haben zwei entscheidende Fehler begangen. Einerseits hat die Strategie, Uschi Schwarzl als Listenführerin ins Rennen zu schicken, Landtagsabgeordneten Georg Willi aber auf Rang zehn der Kandidatenliste als Bürgermeister-Anwärter anzubieten, für große Verwirrung gesorgt. Andererseits zeigen sich viele Anhänger enttäuscht davon, dass die Grünen einen sehr zurückhaltenden Wahlkampf geführt haben und dabei farblos geblieben sind.
Umso lauter hat Rudi Federspiel mit seiner "Freien Liste" um die Wählergunst gekämpft, die nach Umfragen bei etwa sechs Prozent liegt. Der Einzelkämpfer hat ein bewegtes politisches Leben hinter sich: Als unbequemer FP-Stadtparteichef ist er einst aus dem blauen Lager entfernt worden, worauf er im Jahr 2000 mit einer eigenen Liste den Einzug in den Innsbrucker Gemeinderat schaffte. Von dort holte ihn Landeshauptmann Van Staa auf einem VP-Ticket in den Landtag. Jetzt hat der Tourismus-Unternehmer die Liebe zur Kommunal-Politik wieder entdeckt. Seine Law & Order-Parolen haben eine Sicherheits-Diskussion entfacht, von der auch FP-Bundeschef Heinz-Christian Strache profitieren wollte. Dessen Auftritte für den neuen FP-Stadtobmann Richard Heis wurden jedoch von den Innsbruckern negiert.
Mehrere Monate lang haben politische Auguren den Sieg einer rot-grünen Allianz bei den Innsbrucker Wahlen in Aussicht gestellt. Aber nicht nur den Grünen sondern auch den Roten sind im Kampf um die Stimmen entscheidende Fehler unterlaufen. So hat SP-Spitzenkandidatin Marie-Luise Pokorny-Reitter die Wohnungsnot in der Stadt als Kampfthema entdeckt, musste sich aber entgegenhalten lasen, dass sie als Wohnungs-Referentin in sechs Jahren dagegen etwas unternehmen hätte können. Außerdem hat sich die von ihr ins Spiel gebrachte City-Maut als Eigentor erwiesen. Mit ihrer Idee, die Einfahrt ins Stadtzentrum zu bemauten, hat sie sich auch scharfe Kritik des Handels und der Pendler zugezogen.
Die Meinungsforscher sind sich darüber einig, dass es am Sonntag ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen "Für Innsbruck", ÖVP, SPÖ und den Grünen geben wird. Allen wird ein Wähleranteil von rund 20 Prozent prognostiziert.