Man kann wohl davon ausgehen, dass am Ende ein Boris-Kandidat gegen einen Anti-Boriskandidaten zum Duell antritt (jeweils auch in weiblicher Form). Anti-Boris sind wohl Sunak, Javid und Hunt. Pro-Boris sind z.B. Patel, Truss und Zahavi. Der Wettbüro-Favorit und Verteidigungsminister Wallace will nicht antreten.
Es dürfte viel Blut fließen und Boris sinnt auf Rache, ganz der Trump.
Man kann wohl davon ausgehen, dass am Ende ein Boris-Kandidat gegen einen Anti-Boriskandidaten zum Duell antritt (jeweils auch in weiblicher Form). Anti-Boris sind wohl Sunak, Javid und Hunt. Pro-Boris sind z.B. Patel, Truss und Zahavi.
Die Positionierung zum Premier wird sicher eine große Rolle spielen, in der Tory-Wählerschaft scheint ja bereits eine Art Dolchstoßlegende zu kursieren:
Und Boris wird die parteiinterne Suche nach seinem Nachfolger wohl auch nicht einfach freundlich von der Seitenlinie aus beobachten:
“This is not an administration that is going to go quietly. There is a lot of anger about how this all happened,” said the source. “It is clear that much of it will now focus on Rishi. It is all very Trumpian.”
Aber das Verhältnis der Kandidierenden zu Boris wird nicht das einzige Thema sein, das eine Rolle spielen wird. Die Mail on Sunday etwa stellt auf der heutigen Titelseite das Thema Steuern in den Mittelpunkt:
Schatzkanzler Sunak hatte die Steuern- und Abgabenlast aufgrund der Coronapandemie angehoben und wird dafür nun heftig kritisiert - und zwar von BewerberInnen aus verschiedenen parteiinternen Lagern, mehr oder weniger loyal zum Premier.
Dann gibt es noch den Brexit: War die parteiinterne Konkurrenz früher vielleicht gegen den Austritt? Wie sehr wird man im Streit etwa um die Zollregelungen Nordirland betreffend auf Konfrontationskurs mit der EU gehen? Das wird sicher auch ein Thema sein, der Sunday Express etwa warnt auf der Titelseite (samt Johnson-Cäsar-Analogie):
Newspaper headlines: 'Bitter Johnson' and calls for 'massive' tax cuts - BBC New s
Generell ist DAS Thema im Vereinigten Königreich momentan aber wohl die Cost of Living Crisis; die Lebenshaltungskosten sind in den vergangenen Monaten explodiert, die Inflation in diesem Jahr liegt laut Statista um zwei Punkte über der (auch schon hohen) in Deutschland.
• Inflation rate in largest European countries 2022 | Statista
Sind Steuersenkungen tatsächlich das Mittel der Wahl, um die Bevölkerung zu entlasten? Rishi Sunak scheint hier eher skeptisch, andere dagegen setzen voll auf Thatchers Maximen.
Und dann: Man muss Boris Johnson ja zugutehalten, dass er in der Klimapolitik relativ ambitionierte Ziele verfolgt hat, durchaus ungewöhnlich für einen Tory. Wird das auch unter dem nächsten Premier so bleiben, wird diese Frage in den kommenden Wochen überhaupt eine Rolle spielen?
Schlussendlich demonstriert die amerikanische GOP seit geraumer Zeit, dass Diskussionen über Sachpolitik viel weniger elektrisieren als Kulturkämpfe gegen den ach so bösen Zeitgeist. Mit Suella Braverman hat bereits eine Kandidatin den Kampf gegen "Wokeness" aufgenommen; werden andere folgen, obwohl das Thema in der breiteren Öffentlichkeit vermutlich kein Stimmenfänger sein dürfte?
Und dann wird es auch ausgiebige Schmierkampagnen geben, die bereits angelaufen sind - gewispert wird über Affären, Steuervermeidung und mehr:
Another candidate was horrified to be told that a rival campaign team was spreading false rumours about their alleged use of prostitutes, while a third is said to have been named in the divorce papers of a leading Establishment figure.
But perhaps the most extraordinary claim is that an adviser to one of the leading contenders – this newspaper is not identifying them – met a Labour Party official in a pub on the outskirts of Westminster last week to pass on gossip about their rivals, in the expectation that it would be passed on to Labour-friendly newspapers in what is known as a 'fencing' operation.
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Zwei Märkte wären mMn denkbar:
Einerseits ein WTA-Markt zum nächsten Parteichef (oder Premier, das ist ja praktisch das Gleiche), der so bald wie möglich aufgesetzt wird - bevor gegen Mitte der kommenden Woche die Abstimmungen in der Unterhausfraktion anlaufen und nach und nach BewerberInnen eliminiert werden. Davon gibt es mittlerweile ja bereits einen ganzen Haufen, nicht alle würde man mit eigenen Aktien bedenken wollen, aber vielleicht die drei [oder vier] bei den Buchmachern momentan führenden.
Aktien:
Rishi Sunak
Penny Mordaunt
Liz Truss
[Tom Tugendhat]
Andere
British Politics Next Conservative Leader Betting Odds | Politics | Oddschecker
Am 20.7. sollen (laut SPON) die Abstimmungen in der Fraktion beendet sein, am 5.9. die parteiinternen Abstimmungen über die zwei Bestplatzierten; man könnte den Markt (WTA oder Prozente) also auch nach den Abstimmungen in der Fraktion aufsetzen und hätte dann lediglich zwei Aktien; ein Vorteil wäre wohl auch, dass die Abstimmungsdynamik in einer Parlamentsfraktion für uns Außenstehende schwerer einzuschätzen ist als die Stimmung an der Parteibasis.
Das wären mMn die beiden Alternativen...
Ist inzwischen wohl zu spät für einen Markt, Penny Mordaunt dürfte es werden. Ihr großer Vorteil ist wohl, dass man sie kaum kennt. Und während sie sich zwar von Johnsons Führung distanziert, ist sie im Lügen ebenso gut wie er. Und zudem wohl transphob.
sinn macht m.e. nur dein 2. marktvorschlag.
analog haben wir es meiner erinnerung nach auch bei der letzten nominierung gehandhabt.
Und zudem wohl transphob.
Weil sie auf die banale Tatsache hinwies, dass man sein biologisches Geschlecht nicht ändern kann?
Wie war das gleich noch mal mit "Hört auf die Wissenschaft!"?
Mein (Geheim-)Favorit?
Kemi!
ich nehme erstaunt zur kenntnis - es war mir nicht geläufig: diese dame war demnach bis vor kurzem ministerin unter boris johnson.
nun gut, dergleichen haben wir seit kurzem auch in sh anzubieten. meine conclusio: wieder einmal waren die konservativen schneller als die grünen.
ich nehme erstaunt zur kenntnis - es war mir nicht geläufig: diese dame war demnach bis vor kurzem ministerin unter boris johnson.
nun gut, dergleichen haben wir seit kurzem auch in sh anzubieten. meine conclusio: wieder einmal waren die konservativen schneller als die grünen.
Keine Frage, Schwarze sind in Führungspositionen unterrepräsentiert. Aber mal nachgefragt: Ist der Anteil von Schwarzen in England nicht auch viel höher als in Deutschland?
Für einen "fairen Vergleich" wäre dann doch eher bei uns mit (politischen) Führungspositionen für z.B. türkischstämmige Deutsche zu vergleichen. Auch kein Ruhmesblatt.
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