Liebes Rom,
> Dieses differenzierungsvermögen gefällt mir!
Das glaub ich dir auf´s wort.
Allerdings beobachte ich selbiges auch bei RogerG (ZB Bawag-Debatte).
> Bei RogerG vermisse ich ... ein wenig das kritische und
> unvoreingenommene denken.
seltsame Assoziationen habe ich da: Glashaus, Steine ... wie komme ich jetzt nur darauf?
Lieber ThomasK,
lies doch bitte einmal die postings zur bawag durch, dann wird dir auffallen, dass mir das ausmaß des skandals schon zu einem zeitpunkt klar war, als RogerG die ganze sache noch zu relativieren versuchte!
Und die angriffe, die auf den orf vorgetragen wurden, sind mir zu undifferenziert (allein die titel der postings sprechen bände, da ist unglaublich viel emotion, um nicht zu sagen zorn/hass/wut dabei).
Wenn behauptet wird, der orf müsse immer gegen die "mächtigen", d. h. letztlich gegen die regierenden sein, kann ich nur den kopf schütteln - mit diesem ansatz geht der öffentlich-rechtliche ansatz endgültig "flöten".
Wenn man das aber ganz offen schreibt, wird man sofort in eine schwarze ecke gedrängt.
für eine "differenzierte Sichtweise" ist es meiner Ansicht nach notwendig, unterschiedliche Positionen einzunehmen. Diese Fähigkeit glaube ich bei RogerG zu erkennen, auch wenn er die Welt mit einer grünen Brille sieht.
Zu versuchen, etwas zu relativieren doch auch noch nichts damit zu tun, ob man differenzieren kann oder nicht. Deine und RogerG´s Rollen sind in der ORF-Debatte vertauscht. Dort klangst du emotional, hier er. Dort hat er andere Positionen aufgezeigt, hier du. Also: was solls.
btw: obwohl es manchmal so klingt, als wenn du im Besitz der Wahrheit wärst (du wählst eben solche Worte) schätze ich deine Analysen. Auch wenn sie nicht immer mit meinem Weltbild übereinstimmen. Danke für die Bereicherung.
> Wenn behauptet wird, der orf müsse immer gegen die "mächtigen", d. h.
> letztlich gegen die regierenden sein, kann ich nur den kopf schütteln -
wäre auch hinter den Ohren kratzen möglich?
> mit diesem ansatz geht der öffentlich-rechtliche ansatz endgültig "flöten".
Warum? Natürich muss der ORF nicht "gegen" die Regierung sein. Aber ist es nicht AUCH die Aufgabe seriösen Journalismus, Geschehnisse ("Tatsachen") kritisch zu hinterfragen?
Es liegt in der Natur der Sache, dass das kritische Hinterfragen der Tat-sachen die Tät-er (und in diesem Fall die Regierenden) betrifft, unabhängig von derem politischen coloeur.
Nimm das Forum hier: wie/wann entsteht eine Diskussion? Doch nur dann, wenn unterschiedliche Wahr-nehmungen einer Sache aufeinander treffen.
Hat nicht gerade ein öffentlich-rechtlicher Sender als der Teil der Gesellschaft die Pflicht, mehrere Sichtweisen differenziert zu vertreten (schon wieder "Differenzierung"). Ist nicht einfach. Sollte aber meiner Ansicht nach das Ziel sein. Komme nicht oft in die Verlegenheit, ZiB oder andere "Informationssendungen" zu schauen. Habe aber nicht den Eindruck, dass ich damit etwas versäumen würde. Wann werden die spannend? Wenn ein Thema von mehreren Seiten beleuchtet wird. Aber diese "Differenzierung" geht manchen beim ORF eben ab.
> Wenn man das aber ganz offen schreibt, wird man sofort in eine schwarze ecke
> gedrängt.
Wenn du es so siehst. Man könnte auch davon ausgehen, dass du die Welt eben aus dieser Ecke wahr nimmst, aus der deine Worte tönen.
da ich angesprochen werde möchte ich zu diesen Punkten schon ein bischen etwas sagen:
> lies doch bitte einmal die postings zur bawag durch, dann wird dir
> auffallen, dass mir das ausmaß des skandals schon zu einem zeitpunkt klar
> war, als RogerG die ganze sache noch zu relativieren versuchte!
Ich habe nie behauptet, dass dies nicht ein großer Skandal ist. Hätte ich wie sie beim ORF nur von "angeblichen BAWAG-Skandal" gesprochen, wäre ich wohl zu Recht geköpft worden.
Zum Ausmaß: Ich habe ihrer Behauptung das dem ÖGB von der BAWAG nichts übrigbleibt wiederholt wiedersprochen. Solange nicht einmal ein Verkaufserlös feststeht, ist diese Behauptung auch offenkundig unseriös.
Weiters habe ich keine Tatsachen geleugnet und bin auf ihre Postings inhaltlich eingegangen, auch wenn das betreffende Argument mir gerade nicht geschmeckt hat. Was ich aber weiterhin bekämpfen werde, ist das blosse Gerüchte zu Tatsachen aufgeblasen werden. Das sich einzelne Gerüchte später als wahr herausstellen bedeutet in ihren Augen hoffentlich nicht, dass es in Ordnung ist mit Gerüchten zu arbeiten.
> Und die angriffe, die auf den orf vorgetragen wurden, sind mir zu
> undifferenziert (allein die titel der postings sprechen bände, da ist
> unglaublich viel emotion, um nicht zu sagen zorn/hass/wut dabei).
Gratuliere dazu, dass sie in der BAWAG Diskussion völlig Emotionsfrei geblieben sind. Sie dürfen sich Emotionen erlauben. Ich nicht. Das nehme ich demütig zur Kenntnis. Was ich deswegen über sie denke ist allerdings nicht druckreif.
> Wenn behauptet wird, der orf müsse immer gegen die "mächtigen", d. h.
> letztlich gegen die regierenden sein, kann ich nur den kopf schütteln - mit
> diesem ansatz geht der öffentlich-rechtliche ansatz endgültig "flöten".
Journalismus der nicht kritisch ist, verkommt zur reinen Hofberichterstattung. Ein Journalist bezieht immer Position, ob er nun will oder nicht. Den nicht agierenden Akteur gibt es nicht.
Kritisches Denken setzt aber Distanz zu den Mächtigen und auch Wiederspruchsgeist, dh oppositioneles Denken, voraus.
Ein Interviewer der nicht wie zB Wolf in der ZiB 2 dem Politiker wiederspricht, und auf Wiedersprüche aufmerksam macht, lässt das Gespräch zur reinen Belangsendung degenerieren.
Opposition und Journalismus haben teilweise überschneidente Aufgaben (Kontrollfunktion), mit dem großen Unterschied aber, das der Journalist seinen Leser gegenüber, und der Politiker seinem Wähler verantwortlich ist.
Das sich die Aufgaben teilweise überschneiden, bedeutet noch lange nicht das die Journalisten Parteipolitik für die Opposition machen sollen. Wenn sie diesen Unterschied nicht verstehen, kann ich ihnen leider auch nicht weiterhelfen.
> Wenn man das aber ganz offen schreibt, wird man sofort in eine schwarze ecke
> gedrängt.
Sie haben sich nicht in der schwarze sondern die beleidigte Ecke gestellt. Gedrängt wurden sie gar nicht. Hätte ich mich in der BAWAG Diskussion zurückgezogen nur weil sie emotional agiert haben, hätte die gesamte Diskussion nicht stattgefunden.
>, auch wenn er die Welt mit einer grünen Brille sieht.
Das gebe ich gerne zu. Ich nehme mir aber auch heraus sie manchmal abzusetzen. Meine persönliche Meinung deckt sich gerade mal zu 2/3 mit der der Grünen (getestet in diversen Wahl-O-Maten).
Lauwarme entweder/oder/vielleichtaberauch, jetzt aber ganz ganz neutral gesprochen, Positionen sind halt nicht meine Sache.
> Deine und RogerG´s Rollen sind in der
> ORF-Debatte vertauscht. Dort klangst du emotional, hier er. Dort hat er
> andere Positionen aufgezeigt, hier du. Also: was solls.
Genau so würde ich es auch sehen.
In jedem Streit stecken auch Emotionen. Man kann sich bemühen trotzdem nur auf die Sachargumente einzugehen, oder man kann es zur Sache der persönlichen Empfindlichkeit machen.
In der BAWAG Diskussion habe ich mich auch mal bei Rom entschuldigt, als ich den Eindruck hatte persönliche Gefühle zu verletzen. Dabei war mir nicht wichtig ob jetzt so großer Grund zum beleidigt sein bestanden hat, sondern einzig, das Rom gezeigt hat, das er sich verletzt fühlt.
In der ORF Diskussion war Rom entgültig eingeschnappt, als ich ihm vorgeführt habe, dass seine Unterstellungen nicht die ganz feine Klinge sind.
Im Forum bin ich meines Erachtens nur einmal klar zu weit gegangen: Als ich britta in einer Diskussion verbal abgewatscht, und Sie sowie ihre Argumente ins lächerliche gezogen haben (Grasser-Diskussion). Das ist mir passiert, weil bei ihrer braunen Suada bei mir kurzfristig das Urteilsvermögen ausgesetzt hat. Falls sie das zufällig liest, möchte ich mich bei dieser Gelegenheit für den Ton entschuldigen. In der Sache bleibe ich hart.
Am 14. Juli gibt es einen zusätzlichen Plenartag im Nationalrat.
Der 13. wäre der Letzte vor der Sommerpause.
Zu diesem Zeitpunkt ist alles beschlossen, keine Arbeit mehr zu tun.
Die Auflösung des Nationalrats zu diesem Termin liegt daher nahe.
Anlass kann eigentlich nur die Ortstafelfrage sein.
Frühester Wahltermin wäre somit der 17. September.
Bis dahin sind Haider und der ÖGB ständig im Fernsehen, Im rot/blauen Wien ist noch Sommerpause, in den Schwarzen Bundesländern und in Kärnten sind alle zu Hause weil sie sich um die Touristen kümmern.
Der beste Zeitpunkt die Regierungsmehrheit zu sichern. Glaubt Ihr, Schüssel lässt sich das entgehen?
> Anlass kann eigentlich nur die Ortstafelfrage sein.
> Frühester Wahltermin wäre somit der 17. September.
> Der beste Zeitpunkt die Regierungsmehrheit zu sichern. Glaubt Ihr, Schüssel
> lässt sich das entgehen?
Je früher gewählt wird, desto besser für diese Regierung. Nur müssen die Volks(ver)treter aufpassen, dass das Manöver nicht zu wahltaktisch motiviert wirkt. Das wird von den Wählern meistens nicht belohnt...
...die Ortstafelfrage ist sicher kein allzugünstiges Thema. Eigentlich müsste man zum Schutz der Verfassung das Bundesheer in das südliche Bundesland schicken.
Aber schimpfen wir nicht über Kärnten! Errichten wir in dieser strukurschwachen Region eine Sonderbewirtschaftungszone Süd. Baulich vom übrigen Österreich mit einer hübschen Mauer und dekorativen Draht getrennt. Macht die Verwaltung einfacher. Damit das ganze seine Ordnung hat veranstalten wir dafür eine Urabstimmung in der eine ausgewählte Mehrheit von grünen und linken Nichtkärntnern über diese Minderheit abstimmen darf.
Aber ernsthafter: Ich tippe trotzdem auf den 1ten oder 8ten Oktober. Dann hat man Zeit das BAWAG Thema nochmals 1 Monat lang zu trommeln.
Ein längerer Wahlkampf könnte auch die Leistung der Regierung zum Thema machen, und dass will man mit Sicherheit zu vermeiden...
> Das lässt sich Schüssel nicht entgehen. Jetzt kann er die Roten fertig
> machen, und mit den Resten seine neue Regierung bilden.
Sofern die Reste das können. Wen meinst du eigentlich damit?
Die Strache-FPÖ ist doch kein Rest, sondern ein Nest.
Das BZÖ eher eine Last (wobei: Schüssel hat starke Schultern).
HPM könnte er gut vernaschen.