2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

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  • 2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

    gruener (Luddit), 27.12.2023 21:40
    #1

    Immer noch haben jene die Welt zur Hölle gemacht,
    die vorgeben, sie zum Paradies zu machen.
    (Friedrich Hölderlin)

    Willy Brandt – Kommunist und Widerstandskämpfer a.D., Sozialdemokrat, Bundeskanzler sowie Friedensnobelpreisträger – bemerkte dereinst völlig richtig: „Es sind die schlechtesten Deutschen nicht, die unruhig werden, wenn sie des Nachts an Deutschland denken.“ Ein Ausspruch ganz in der Tradition des „Wintermärchens“ von Heinrich Heine: „Denk ich an Deutschland in der Nacht,/ Dann bin ich um den Schlaf gebracht,/ Ich kann nicht mehr die Augen schließen,/ Und meine heißen Tränen fließen.“

    Doch Willy Brandts Kanzlerschaft endete bekanntlich schon vor knapp 50 Jahren. Er regierte ein Deutschland, das sich anschickte, sich - endlich - von einem tausendjährigen Mief zu befreien, das ernsthaft um Aussöhnung bemüht war - mit allen Nachbarn, auch Russland -, das sich im Aufbruch befand und im kritischen Staatsbürger ein wichtiges Leitbild für seine Zukunft sah.

    Davon ist heutzutage kaum noch etwas zu spüren. Die Politik, ob nun Regierung oder auch große Teile der Opposition, ist längst über eine derart kritische Demokratie erhaben. Das Prinzip Gleichschaltung hat die Vielfalt unterschiedlicher und kontroverser Meinungen ersetzt. Die düstersten Prophezeiungen der deutschen Klassiker scheinen real zu werden. Friedrich Hölderlin zum Beispiel, der in seinem Brief „So kam ich unter die Deutschen“ beinahe klingt als hätte er einen ernüchternden und zugleich Mark erschütternden Blick in die deutschen Parlamente geworfen:

    „Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen – ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt? … Es ist nichts Heiliges, was nicht entheiligt, nicht zum ärmlichen Behelf herabgewürdigt ist, und was selbst unter Wilden göttlichrein sich meist erhält, das treiben diese allberechnenden Barbaren, wie man so ein Handwerk treibt, und können es nicht anders…“

    Klar, an der deutschen Basis rumort es, mitunter sogar kräftig. - Aber haben sich Politik und Souverän eigentlich überhaupt noch etwas mitzuteilen? - Es ist zudem nur eine Minderheit, die offen aufbegehrt. Ihr gegenüber stehen Institutionen, die alle monoton ein und dasselbe verkünden und die ihre unumstößlichen Positionen gerne mit dem Attribut „alternativlos“ versehen: EU, Staat, Politik, Medien und sogenannte gesellschaftlich relevante Verbände und Interessensvertretungen. Selbst an den Universitäten scheint mittlerweile jeglicher kritischer Geist entschwunden. (Wie forscht man eigentlich ohne Kontroverse?)

    So verwundert es nicht, dass weiterhin eine Mehrheit beinahe selbst zerstörerisch verfährt. Heine hielt auch dafür die treffenden Zeilen parat: „Im düstern Auge keine Träne,/ Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:/ Deutschland, wir weben dein Leichentuch,/ Wir weben hinein den dreifachen Fluch -/ Wir weben, wir weben!“ Beinahe wie „ein Volk von Phagozyten“. (Konstantin Wecker) Denn es gilt inzwischen ebenso – das ist die logische Folge der erwünschten geistigen Monotonie: Wer aufmuckt, wird nieder geschrieen und mitunter gnadenlos eingemacht. Und findet sich plötzlich in einer Nazi-Ecke wieder. - Die inflationäre Benutzung des Wortes Nazi ist bezeichnend für den Zustand des Landes und lässt Schlimmes ahnen: Sie verharmlost und relativiert die unbeschreiblichen Verbrechen der Nationalsozialisten und beleidigt auch dadurch erneut Millionen unschuldiger Opfer.

    Es gibt immer eine Alternative zum Alternativlosen

    Es ist unüberlesbar: Ich tue mich derzeit schwer mit einem Gros meiner Mitmenschen: Sie gendern um die Wette, verstümmeln und meucheln freiwillig ihre eigene Sprache. entdecken gefühlt stündlich alte und neue schützenswerte Minderheiten (Wer beschützt eigentlich die so Beschützten vor ihren selbsternannten Beschützern?) und geben sich gnadenlos woke – bis zum Abwinken, bis zur Selbstvernichtung. Sie verkennen unisono, dass ihre scheinbar existentiellen Anliegen nur verwirklicht werden können, wenn parallel dazu die Lösung anderer (mindestens ebenso) wichtiger Dinge angegangen und massiv vorangetrieben wird. Angelegenheiten, die der ach so vom Woke-Sein getriebene Mensch im günstigsten Falle noch als Nebenwiderspruch abtut, meist aber beflissentlich arrogant ignoriert.

    Doch der woke Mensch irrt gewaltig! Um es auf einen beliebten Punkt zu bringen: Keine Fortschritte in der Klima- und Energiepolitik ohne soziale Gerechtigkeit, ohne die Lösung der sozialen Probleme. Das Anliegen CO2-Neutralität verkommt zur Absurdität, wenn durch die eingeleiteten Schritte die ökonomische Substanz eines Landes zerstört wird. – Merke: Das leidige Wahlvolk verzeiht bekanntlich vieles, sein Erinnerungsvermögen ist arg begrenzt, aber Eines nimmt es garantiert nicht ansatzweise hin: Den eigenen unwiderruflichen Absturz in die Armut. - Daran ist schon die Weimarer Republik krachend gescheitert.

    Womit gleichsam die Politik der aktuell Regierenden treffend beschrieben ist. Deren (bisherige) Politik ist zum Scheitern verurteilt. Denn „erst kommt das Fressen, dann die Moral“! Dieser Brecht’sche Leitsatz ist aktueller denn je. Wer ihn missachtet, wird zurecht abgewählt und mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt. Und seine Anliegen meist gleich mit. - Wann haut den Großkopferten endlich einmal jemand – sofern es nicht eh schon zu spät ist - die folgende Weisheit von Willy Brandt tagelang um die grünen Ohren? „Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die - um welcher Prinzipien auch immer - den Menschen das Leben nicht leichter zu machen sucht.“ Es ist allerdings zu befürchten, nicht nur das Berliner Regierungskabinett schaltet auch an dieser Stelle in Summe auf stur und beratungsresistent. So ist es halt, wenn man felsenfest davon überzeugt ist, die einzig mögliche Wahrheit gepachtet zu haben.

    Aber da ist noch mehr…

    Ein gewaltiges Mehr, das die gegenwärtige Situation zusätzlich zum zuvor beschriebenen beständigen geistigen Zerfall unerträglich macht und den Ausblick in die Zukunft noch düsterer gestaltet. Nicht zuletzt die Kriege in Europa und Nahost. Oder der um sich greifende Antisemitismus in Deutschland – (neuerdings) vor allem unter Migranten und Flüchtlingen. Von der katastrophalen, destruktiven Wirtschafts-, Klima- und Energiepolitik ganz zu schweigen.

    Krieg sei die ultima Irratio, befand wiederum eben jener Bundeskanzler, der schon zweimal angeführt worden ist. Die jetzige Bundesregierung sieht das anders und gießt weiterhin Öl ins Feuer. Im Kampf um vermeintliche Freiheiten kommt es ihnen offenbar auf einzelne Menschenleben nicht mehr an. Zumindest, solange nicht vermehrt deutsche Staatsbürger elendig krepieren. Die neue deutsche und grüne Außenpolitik ist im Grunde weniger eine feministische oder werteorientierte, sie ist eine gewaltorientierte ganz n der Tradition jener falschen Diplomatie, die einst Kriege als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln verharmlost hat. Ob Frau Baerbock jemals etwas von Antoine de Saint-Exupery gelesen haben dürfte? Der Autor des Klassikers „Der kleine Prinz“ hat kein Blatt vor dem Mund genommen: „Der Krieg ist kein Abenteuer. Der Krieg ist eine Krankheit. Wie der Typhus.“ Die deutsche Politik ist wieder infiziert, die Ampel-Koalition selbst längst erkrankt, die Grünen fast in Gänze nebst Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Teilen der CDU/CSU offenbar ohne Hoffnung auf Heilung austherapiert.

    Zusätzlich haben die mörderischen und menschenverachtenden Terroranschläge der Hamas die Flüchtlings- und Migrationsthematik wieder ins Zentrum gerückt – ohne dass sieh eine „Wir schaffen das!“-Mentalität ansatzweise wiederholt. Mittlerweise sollte auch den Naivsten deutlich geworden sein: Es wurden nicht nur harmlose Verfolgte ins Land gelassen, sondern vermehrt auch Islamisten und Antisemiten, die unserer demokratischen Ordnung ablehnend bis feindlich gegenüber stehen. Die Furcht vor einer Ausdehnung des Nahost-Konflikts auf Mitteleuropa geht um. Das Beispiel Frankreich zeigt, wie schnell die Situation eskalieren kann und wie berechtigt ausnahmsweise die neue Variante der German Angst ist. - Die große Ausnahme wiederum auch hier: Politik und Medien, die lieber weiterhin die Mär von der gefährlichen und zu verurteilenden Islamophobie verbreiten als die Sorgen vieler Menschen in Ansätzen ernst zu nehmen. Darüber hinaus möchte nicht nur der jüdische Part in diesem Land mehr als nur wohlklingende Worte hören, sondern auch entsprechende Taten sehen, nämlich vor allem: Deutschland trägt weiterhin Verantwortung. Wer seinen Gaststatus für antisemitische Äußerungen oder gar Angriffe auf Juden und deren Einrichtungen missbraucht, wird stante pede zur persona non grata und unverzüglich abgeschoben. Ggf. ist sogar eine (doppelte) Staatsbürgerschaft wieder abzuerkennen. Die Prämisse muss lauten: Kein Fußbreit dem Antisemitismus! Judenhass wird in Deutschland nicht geduldet, jedoch ohne Ausnahme massiv geahndet!

    Beide Problemfelder dürften – neben anderen - erheblichen Einfluss auf die Wahlen in 2024 nehmen. Der Höhenflug der AfD ist keine Eintagsfliege mehr, sondern längst neue parteipolitische Realität; die auch durch den Ukraine-Konflikt ausgelöste Parteigründung um Sahra Wagenknecht wird das deutsche Parteienspektrum weiter durcheinander wirbeln.

    Das Schlusswort dieses Parts gehört einem Politiker, der sich zu Lebzeiten mehr als Clown inszeniert hat denn als Verkünder von gültigen Weisheiten. So weit ist es in den letzten Jahren gekommen, dass einem sogar Guido Westerwelle plötzlich als seriöser Politiker erscheint: „Wir müssen jetzt intelligent sparen und das bedeutet, dass wir nicht den Ast absägen dürfen, auf dem unser Wohlstand sitzt.“ Wer traut sich und steckt das dem Habeck?

    *******************

    Wagen wir nun (Ende 2023) nach diesen vielen Vorworten einen ersten groben Ausblick auf die vier Wahlen im kommenden Jahr – die Wahl zum Europaparlament sowie die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen:

    - (mindestens) zwei Mal wird die AfD stärkste Kraft – in Sachsen und u.U. in Thüringen könnte dies der CDU gelingen

    - kräftige Niederlagen drohen den Ampelparteien – incl. des Verlustes von Regierungsbeteiligungen

    - sollte die Partei um Sahra Wagenknecht antreten – und ihr im Vorfeld keine groben Fehler, Schnitzer unterlaufen – wird sie wohl in alle vier Parlamente einziehen. Die neue Partei könnte sowohl den Höhenflug der AfD abschließen als auch SPD und Linken schaden

    - die FDP wird ihre unrühmliche Bekanntschaft mit der APO massiv vertiefen, grüne Ostpolitiker sich womöglich mit ihren Öko-Kameraden im Saarland solidarisieren – selbst SPD und Linke scheinen nicht völlig gefeit, ein ähnliches Schicksal zu erleiden

    - die Linke dürfte ihren einzigen Ministerpräsidenten verlieren

    - Freie Wähler vermutlich chancenlos – mit Ausnahme der EU-Wahl – denn auch BB steht für sie auf sehr wackeligen Beinen

    - bei der EU-Wahl werden die EU-skeptischen Parteien(-bündnisse) links wie rechts erheblich zulegen. Sie rücken weiter in Richtung parlamentarische Mehrheit.

    - bezüglich der Landtagswahlen kann eine genauere Einschätzung erst nach der EU-Wahl erfolgen

    *******

    Mögliches Fazit: Nach den vier Wahlen könnte die Ampelkoalition insgesamt in Frage gestellt werden. Ich würde ihr keine Krokodilsträne nachweinen. Und ich wäre bestimmt nicht der Einzige…

    Unsere aktuell Regierenden werden vielen Menschen im Gedächtnis bleiben „als Teil jener Kraft, die auch das Gute will und doch nur das Böse schafft“ – als dämonischer Anti-Mephisto – und einigen vielleicht sogar in den Worten von Hölderlin:

    „Es ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen. Wenn doch einmal diesen Gottverlaßnen einer sagte, daß bei ihnen nur so unvollkommen alles ist, weil sie nichts Reines unverdorben, nichts Heiliges unbetastet lassen mit den plumpen Händen, daß bei ihnen nichts gedeiht, weil sie die Wurzel des Gedeihns, die göttliche Natur nicht achten, daß bei ihnen eigentlich das Leben schal und sorgenschwer und übervoll von kalter stummer Zwietracht ist, weil sie den Genius verschmähn, der Kraft und Adel in ein menschlich Tun, und Heiterkeit ins Leiden und Lieb und Brüderschaft den Städten und den Häusern bringt.

    Und darum fürchten sie auch den Tod so sehr, und leiden, um des Austernlebens willen, alle Schmach, weil Höhers sie nicht kennen, als ihr Machwerk, das sie sich gestoppelt.“

    **************************************

    Zum Schluss ein weiterer inhaltlicher Diskurs:

    Deutschland auf dem Weg in den totalen Überwachungsstaat – dem E-Auto sei es gedankt!

    Die Digitalisierung macht es möglich. Noch nie war es so leicht, die Bürger komplett zu überwachen: Videokameras an vielen Orten, Datenvorratsspeicherung, Fingerabdrücke in den Ausweisen, E-Akten in den Arzt-Praxen … nun auch noch das tolle ökologische E-Auto.

    Der letzte Schrei dabei: Autonomes Fahren. Jede einzelne Sekunde wird festgehalten und kann (auch später) ausgewertet werden. Die Begehrlichkeiten sind groß – dem Staat fehlen Milliarden an Einnahmen.

    Einmal falsch geparkt, einmal regelwidrig abgebogen, einmal zu schnell gefahren – all dies könnte später kostenintensiv geahndet werden. Es winken immerhin Strafgelder in Milliardenhöhe.

    Und komme bitte niemand mit dem Einwurf „Datenschutz“. Daten, die gesammelt und somit verfügbar sind, werden auch genutzt.

    Da hilft im Zweifel kein noch so gutes und ausgefeiltes Datenschutzgesetz. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann die nächste moralische Hürde fällt.

    Immerhin darf man auf die Begründung gespannt sein, in die eine solche „Neuerung“ eingebettet werden wird: Anti-Terror-Kampf, Klimaschutz, Maßnahme gegen Pädophilie, Bekämpfung von Umweltsünden und anderen Straftaten…

    Ja, wie hätten Sie es denn gerne zur eigenen Gewissensberuhigung, damit das E-Auto-Fahren weiterhin ein grünes Vergnügen bleibt?

    ******

    Darüber hinaus empfehle ich dringend die ARTE-Dokumentation „Umweltsünder E-Auto“. Btw: Wo liegen die vermutlich größten Lithium-Vorkommen in Europa? Richtig: im ukrainischen Donbass. Noch irgendwelche Fragen?

  • RE: 2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

    SeppH (!), 27.12.2023 22:22, Reply to #1
    #2

    Vieles von dem sehe ich nicht so dramatisch, beispielsweise die Kriege auf der Welt. Die gab es immer schon und zu vielen Zeitpunkten in der Geschichte deutlich umfangreicher als heutzutage. Aktuelle Krisen werden schnell aufgebauscht, das ist im Zeitalter des Internets einfacher als vorher.

    Richtig ist natürlich, dass die aktuelle Bundesregierung viele Fehler macht, insbesondere in der Energie- und Migrationspolitik. Spaltungspotential sehe ich, wie du auch schreibst, in der woken Kultur und insbesondere dem übertriebenen Gendern. Das ist mittlerweile teilweise zum Erkennungsmerkmal geworden: Wer linksgrün denkt, nutzt Gendersterne, wer konservativ denkt, das generische Maskulinum. Die Mitglieder der einzelnen Gruppen lesen Texte der jeweils anderen Gruppen gar nicht mehr, wenn aus ihrer Sicht die falsche Sprache genutzt wird. Was für eine perverse Entwicklung! Allerdings sollte man bedenken, dass die Wokeness originär aus den USA kommt. Deutschland ist hier mal wieder nur Mitläufer.

  • RE: 2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

    gruener (Luddit), 27.12.2023 22:36, Reply to #2
    #3

    Vieles von dem sehe ich nicht so dramatisch, beispielsweise die Kriege auf der Welt. Die gab es immer schon und zu vielen Zeitpunkten in der Geschichte deutlich umfangreicher als heutzutage. Aktuelle Krisen werden schnell aufgebauscht, das ist im Zeitalter des Internets einfacher als vorher.

    es ging mir nicht primär um die "dramatik", sondern um die wirkung (auf den wähler).

  • RE: 2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

    Mirascael, 27.12.2023 23:02, Reply to #1
    #4

    „als Teil jener Kraft, die auch das Gute will und doch nur das Böse schafft“

    Bin mir da nicht so sicher.

    Halte viele Politiker der Ampel für genuin böse, verlogen, niederträchtig und moralisch korrumpiert. Die meisten wollen sich ohnehin einfach nur die Taschen vollstopfen und/oder ihre narzisstische Eitelkeit befriedigen. Zumindest verachten sie weite Teile der Bevölkerung genau so, wie es ein Putin tut, nur dass sie es nicht ganz so offen zeigen können wie er, da das Stimmvieh noch nicht komplett entmachtet worden ist.

    Im Gegensatz zu dem, was uns die Medien suggerieren, sind die vermeintlich 'demokratischen' Altparteien sowieso kein Jota besser als die Schwefelpartei.

    Und man kann es nicht oft genug betonen:

    Wer sagt, der Islam gehört zu Deutschland, der muss auch sagen, dass der Antisemitismus zu Deutschland gehört. Und die Scharia. Und der Hass auf die FDGO. Wobei Letzteres ja tatsächlich auch auf viele linksrotgrünwoke Radikale, die den Westen dekonstruieren wollen, zutrifft, zu denen seitens der SPD, der 'Grünen' und der SED keinerlei Brandmauer besteht, da werden selbst extremistischte Staatsfeinde noch untertänigst hofiert.

    Und wer sagt, er will weiterhin alle Muslime und Afrikaner dieser Welt nach Deutschland kommen lassen, sollte ehrlichweise auch dazu stehen, dass er "Mehr Islamismus wagen!" und "Mehr Antisemitismus wagen!" fordert.

  • 2024: Der Ausblick von gruener

    ronnieos, 28.12.2023 00:27, Reply to #1
    #5

    Wagen wir nun (Ende 2023) nach diesen vielen Vorworten einen ersten groben Ausblick auf die vier Wahlen im kommenden Jahr – die Wahl zum Europaparlament sowie die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen:

    - (mindestens) zwei Mal wird die AfD stärkste Kraft – in Sachsen und u.U. in Thüringen könnte dies der CDU gelingen

    - kräftige Niederlagen drohen den Ampelparteien – incl. des Verlustes von Regierungsbeteiligungen

    - sollte die Partei um Sahra Wagenknecht antreten – und ihr im Vorfeld keine groben Fehler, Schnitzer unterlaufen – wird sie wohl in alle vier Parlamente einziehen. Die neue Partei könnte sowohl den Höhenflug der AfD abschließen als auch SPD und Linken schaden

    - die FDP wird ihre unrühmliche Bekanntschaft mit der APO massiv vertiefen, grüne Ostpolitiker sich womöglich mit ihren Öko-Kameraden im Saarland solidarisieren – selbst SPD und Linke scheinen nicht völlig gefeit, ein ähnliches Schicksal zu erleiden

    - die Linke dürfte ihren einzigen Ministerpräsidenten verlieren

    - Freie Wähler vermutlich chancenlos – mit Ausnahme der EU-Wahl – denn auch BB steht für sie auf sehr wackeligen Beinen

    - bei der EU-Wahl werden die EU-skeptischen Parteien(-bündnisse) links wie rechts erheblich zulegen. Sie rücken weiter in Richtung parlamentarische Mehrheit.

    Vieles wird so eintreffen. Wir werden es poco a poco abarbeiten.

    "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." sagt Hölderlin

    Was mir Sorge bereitet: Stimmen der Vernunft werden nicht gehört. Sie ertrinken im Popolismus von rechts und in der moralin-sauren Ideologiewelle von links-grün.

    gruener hat einen Punkt angesprochen: woke sein und cancel-culture an den Hochschulen.

    Eine Biologin wollte einen Vortrag halten, dass es biologisch primär zwei Geschlechter gibt, sie wurde von der HU weg-gecancelt. Der Vortrag "stehe nicht im Einklang mit dem Leitbild der HU und den von ihr vertretenen Werten ..“.

    Lass sie reden, ihr Thema war eben nicht Intersexualität oder "Sex vs Gender" oder gesellschaftliche Fragen. Biologie. Chromosomen.

    In zwei anderen Fakultäten habe ich viele Seminare verfolgt. Es war Teil der Arbeit Semester-Kollogien zusammenzustellen: Vortragende mit umstrittenen Thesen einzuladen.

  • RE: 2024: Der Ausblick von gruener

    SeppH (!), 28.12.2023 12:41, Reply to #5
    #6
    gruener hat einen Punkt angesprochen: woke sein und cancel-culture an den Hochschulen.

    Die Leitungen bzw. Verwaltungen der Unis wurden halt teilweise von grünen Ideologen übernommen. Das wurde hier schon häufiger thematisiert. Die relevante Frage ist: Was kann man dagegen tun? Viele Leistungsträger in der Wissenschaft haben davor kapituliert bzw. es ist ihnen egal.

  • RE: 2024: Ein düsterer Ausblick – nicht nur auf vier wichtige Wahlen

    drui (MdPB), 03.01.2024 17:39, Reply to #1
    #7

    Ein paar kleine Einwände:

    Als Willy Brandt sich um Aussöhnung bemüht hat, gab es keinen offenen, brutalen Krieg in Europa. Stalin war tot, jetzt lebt er wieder in Form von Wladimir P. Die Frage sei erlaubt, wie man sich mit Kriegsverbrechern und Mördern von Millionen unschuldiger Menschen a la Stalin, Hitler Pol Pot und Putin (sein Bodycount liegt aktuell bei etwa 500.000 Toten, die Millionen schafft er noch) aussöhnen soll? Willy war zurecht nur dann friedensbewegt, als es angebracht war. Zuvor hat er gegen Hitler und für die Freiheit gekämpft, Aussöhnung stand nicht auf dem Programm, Willy Brandt ist der Kampfname von Herbert Ernst Karl Frahm. Ich stimme mit der Einschätzung überein, dass Krieg immer scheiße ist und es nicht genug Bemühungen gibt, ihn schneller zu beenden.

    Wer friedensbewegt ist, sollte auch konsequent sein. Deutschland liefert Waffen und aktive Unterstützung an die Ukraine, die ihr Territorium verteidigt und dabei (weitestgehend) das Kriegs- und Völkerrecht beachtet und keine Zivilisten angreift. Anders als Russland.

    Deutschland liefert aber auch Waffen und aktive Unterstützung an Israel, das weder Kriegs-, noch Völkerrecht beachtet, nicht nur Zivilisten angreift, sondern praktisch die gesamte Infrastruktur im Gaza zerstört, Zwanzigtausend + X zivile Opfer inbegriffen. Wo ist da die Kritik and er deutschen Beteiligung? Achso, ja, mal die Begriffe Antisemitismus, Islamismus und Terror genannt, dann drücken wir die Augen feste zu.

    Außerdem: Deutschland ist in seinem Antisemitismus nicht von muslimischen Flüchtlingen abhängig, das schaffen wir schon ganz gut selbst. Die schlimmsten Gewalttaten gegen Juden in Deutschland kamen und kommen immer noch von unseren Rechtsradikalen:

    1990: Angriff auf ein Heim mit jüdischen Spätaussiedlern durch Neonazis in Rostock

    1992: Mord an Blanka Zmigrod durch einen schwedischen Rechtsterroristen in Frankfurt

    1992: Anschlag auf Erfurter Synagoge durch den deutschen Neonazi Thomas Dienel

    1992: Sprengstoffanschlag auf das Mahnmal Putlitzbrücke (Berlin), Brandanschlag auf die Jüdische Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, Mord an einem 92-jährigen Holocaustüberlebenden durch einen Ex-Obersturmführer im Seniorenheim

    1994: Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge durch Rechtsextreme

    1998: Sprengstoffanschläge auf das Grab von Heinz Galinski durch Rechtsextreme

    2000: Brandanschlag auf die Erfurter Neue Synagoge durch Rechtsextreme

    2000: Ein Rohrbombenanschlag auf zehn russische Migranten mit mehrheitlich jüdischem Hintergrund in Düsseldorf durch Rechtsextreme. Eine Schwangere verliert ihr ungeborenes Kind.

    2009: Zwei rechtsradikale Arschlöcher aus Gummersbach schlagen einen 17-jährigen Schüler wegen dessen jüdischer Herkunft halbtot

    2011: Eine Gruppe von zehn Kindern und Jugendlichen verprügelt in Stuttgart unter antisemitischen Beschimpfungen einen fünfzehnjährigen jüdischen Jugendlichen und verletzt ihn dabei schwer.

    2016: Ein rechtsradikaler Nürnberger stößt einen Menschen aus Gleisbett und und hindert ihn durch Tritte gegen Kopf und Finger daran, wieder zum Bahnsteig hinaufzusteigen, "weil er Jude ist".

    2019: Anschlag auf die Synagoge in Halle, Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur, an der schweren Tür gescheitert, ermordet der rechtsradikale Stephan Balliet zwei unbeteiligte Deutsche, er streamt alles live.

    Ich vermute keine Absicht, aber mit der bequemen These des "importierten Antisemitismus" bedienst Du das Geschäft von Rechtsradikalen und Ausländerfeinden und verharmlost die wirkliche Gefahr.

  • Ein zu milder Blick auf Antisemitismus der vergangenen Monate von drui und erschreckende Zahlen einer Studie

    ronnieos, 04.01.2024 00:30, Reply to #7
    #8

    >>Eine in der Tat beeindruckende und erschreckende Auflistung  von rechts motiviertem Antisemitismus. Über 30 Jahre.

    Antisemitismus war nie weg aus Deutschland - UNBESTRITTEN

    Und ein Grund ist der

    Anstieg rechtsautoritärer Einstellungen (siehe auch unten)

    Ich vermute keine Absicht, aber mit der bequemen These des "importierten Antisemitismus" bedienst Du das Geschäft von Rechtsradikalen und Ausländerfeinden und verharmlost die wirkliche Gefahr.

    Nun frage ich mich, wo du die letzten Monate gelebt hast. Wohl kaum in der Hauptstadt.

    Natürlich ist zu dem aktiven Antisemitismus von rechts und links-verhafteten latenten bis starken Antisemitismus eine dritte Dimension dazugekommen, der palästinensische-muslemische Antisemitismus, und er wirkt ganz vehement in SCHULEN !  und Universitäten. Eine neue Ebene!

    https://www.nzz.ch/international/nie-wieder-sonnenallee-in-einem-teil-der-deutsc hen-hauptstadt-ist-der-muslimische-antisemitismus-heute-mainstream-wie-konnte-da s-passieren-ld.1763538

    In einem Teil Berlins ist der muslimische Antisemitismus heute Mainstream – wie konnte das passieren?

    https://taz.de/Pro-palaestinensische-Demos-in-Berlin/!5964113/

    Recht hat die TAZ

    Verbote propalästinensischer Demonstrationen dämmen Antisemitismus nicht ein. Denn der sitzt tief auch in der Mitte der Gesellschaft.

    Aber sie muss auch berichten:

    Selbst wenn einige Teil­neh­me­r*in­nen beim Demozug von rund 10.000 Menschen durch Kreuzberg auch antisemitische Parolen riefen


    https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/12/berlin-monitor-islam-muslime-antise mitismus-rassismus-studie-bevoelkerung.html

    Studie sieht Anstieg bei antisemitischen und antimuslimischen Einstellungen

    Eine lesenswerte Studie

    Antimuslimische, rechtstotalitäre und antisemitische Einstellungen sind in der Berliner Bevölkerung einer Studie zufolge verbreitet

    • Fast 50 Prozent sehen sich als islamfeindlich

    In der Umfrage stimmten 42 Prozent der Befragten der Aussage "stark" oder "eher" zu, dass die Anzahl der Muslime in Deutschland zu hoch sei.

    • Anstieg rechtsautoritärer Einstellungen

    Rechtsautoritäre Einstellungen, nahmen zudem laut Studie zu. So befürworteten rund 19 Prozent die Aussage: "Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert." Vor vier Jahren waren es noch 10 Prozent.

    Dass Deutschland jetzt "eine einzige starke Partei" brauche, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpere, unterstützen aktuell 31 Prozent der Befragten. Vor vier Jahren waren es noch 19 Prozent. 8 Prozent glauben, unter Umständen sei eine Diktatur die bessere Staatsform (2019: 4 Prozent).

    • Antisemitismus in vielen Köpfen

    Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass der Antisemitismus zugenommen hat - und das schon vor dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und der Reaktion Israels, in deren Folge Hass auf Juden und auf Israel in Berlin nach Beobachtungen vieler Fachleute eine neue Dimension erreichten.

    Laut Umfrage stellten sich zum Beispiel 15 Prozent hinter die Aussage "Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß". 2019 waren es 3 Prozent. 13 Prozent glauben: "Juden sind verantwortlich für die meisten Kriege und Konflikte in der Welt." (2019: 2 Prozent)

  • Verirrungen und Verwirrungen

    Kritischer Analyst (!), 04.01.2024 18:37, Reply to #7
    #9

    Als Willy Brandt sich um Aussöhnung bemüht hat, gab es keinen offenen, brutalen Krieg in Europa. Stalin war tot, jetzt lebt er wieder in Form von Wladimir P. Die Frage sei erlaubt, wie man sich mit Kriegsverbrechern und Mördern von Millionen unschuldiger Menschen a la Stalin, Hitler Pol Pot und Putin (sein Bodycount liegt aktuell bei etwa 500.000 Toten, die Millionen schafft er noch) aussöhnen soll?

    Das sagt ausgerechnet der Typ der eine Waffenruhe und Aussöhnung mit der Hamas haben will, deren Brutalität alle toppt was es bisher gab. Wir alle kennen den Grund dafür, dennoch ist diese Argumentation ziemlich erbärmlich.

    Wer friedensbewegt ist, sollte auch konsequent sein. Deutschland liefert Waffen und aktive Unterstützung an die Ukraine, die ihr Territorium verteidigt und dabei (weitestgehend) das Kriegs- und Völkerrecht beachtet und keine Zivilisten angreift. Anders als Russland.

    Deutschland liefert aber auch Waffen und aktive Unterstützung an Israel, das weder Kriegs-, noch Völkerrecht beachtet, nicht nur Zivilisten angreift, sondern praktisch die gesamte Infrastruktur im Gaza zerstört, Zwanzigtausend + X zivile Opfer inbegriffen. Wo ist da die Kritik and er deutschen Beteiligung?

    Auch hier kann man nur die Hände über dem Kopf über derartige geistige Verirrungen (oder Verwirrungen?) zusammenschlagen. Wie kann man in einem Satz das Recht eines Landes gegen einen völkerrechtswidrigen Angriff unterstützen und dann in dem darauffolgenden Satz das gleiche Recht einem anderen Land verweigern? Völlig absurd und jenseitig, noch dazu wenn man die Brutalität des Angriffes der Hamas auf fast ausschließlich Zivilisten sich vor Augen führt.

    Die Äußerung, dass Israel weder Kriegs- noch Völkerrecht beachtet ist wieder mal eine bewusste, ekelhafte Irreführung mit dem Ziel eigene antisemtische Ressentiments zu befriedigen, was verachtenswert ist.

    Im Übrigen ist die Tatsache das die Ukraine keine Zivilisten angreift vor allem darin begründet, dass der Krieg auf ihrem eigenen Terretorium stattfindet, welche Zivilisten soll sie da angreifen, die eigenen etwa? Man man man, wie verwirrt muss man sein. Fände der Krieg auf russischem Terretorium statt (da lächzen offenbar einige danach) würde es auch dort (unvermeidliche) Opfer unter Zvilisten geben, genauso wie in Gaza, das lässt sich in einem Krieg eben nicht vermeiden.

    Übrigens scheint jetzt langsam Bewegung in eine praktikable Lösung des Gaza Konfliktes zu kommen. Medienberichten zufolge ist Netanjahu in Verhandlungen mit dem Kongo um die Bevölkerung dorthin umzusiedeln. Das ist doch mal eine gute Idee, die es wert ist zu diskutieren und auszugestalten!

    Ich vermute keine Absicht, aber mit der bequemen These des "importierten Antisemitismus" bedienst Du das Geschäft von Rechtsradikalen und Ausländerfeinden und verharmlost die wirkliche Gefahr.

    Der einzige der hier die wirkliche Gefahr verharmlost bist du. Deien aufgelisteten Fälle sind natürlich schrecklich und müssen strafrechtlich verfolgt und dagegen auch gesellschaftlich präventiv vorgegangen werden. Was du jedoch eigentlich willst ist ablenken von der tatsächlichen Gefahr (des muslimischen Antisemtismus) und stattdessen auf Nebenkriegsschauplätze ausweichen. Warum? Jeder weiß es hier im Forum: Weil du ja selbst den Antisemitismus propagierst und fördern willst, eine perfide aber aus deiner Sicht natürlich nicht unkluge Strategie.

  • Ausblick 2024

    Laie, 06.01.2024 16:01, Reply to #1
    #10

    Parteien im Strategie-Check 2024

    https://youtu.be/5oYZKaRwDIg?feature=shared

    Sehr gut analysiert von Prof.Dr.Rieck
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