Das ist auch das Problem. Leider hat das treiben im "wertfreien" Marktplatz auch Auswirkungen auf die reale Welt, was man nie vergessen sollte. Die einen handeln nur mit Aktien, die anderen produzieren aber die Werte, die durch die Aktien repräsentiert werden. Zu dumm, dass durch die "Gesetze des Marktes" oft ein Missverhältnis zwischen den beiden Welten entsteht, das fatale Auswirkungen haben kann.
Da hast schon recht. Aber im Prinzip ist die Wahlbeteilungung doch etwa so zu ermitteln: (Wahlbeteiligung zuletzt)-2% +/-5% Zufallsschwankung. Zufall schließt natürlich alle externen Faktoren wie Fernsehprogramm oder Wieselburger-Aktion beim Billa ein.
An der Börse gewinnen nur Leute die an der Börse handeln, genauso verlieren nur Leute die dort handeln. Wem der Laden suspekt ist, der muß ja nicht hingehen, dann kann er auch nichts verlieren. Wie beim Pokern.
Und die Arbeitsplätze, die trotz hoher Gewinne (aktuelles Beispiel: VW) nur abgebaut werden, um die Aktionäre zufriedenzustellen, werden beim Pokern ganz nebenbei auch verspielt.
Ich habe das anders gemeint: große Veränderungen beim Ergebnis gegenüber den Prognosen um Umfragen kommen ja oft dadurch zustande, dass einzelne Parteien besser mobilisiern als andere, die zwar bei vielen recht gut ankommen, aber ihre Anhänger nie in großer Zahl motivieren können, tatsächlich zur Wahl zu gehen. Paradebeispiel: die Grünen.
Dass z.B. die ÖVP durch hausgemachte Fehler viele WählerInnen verliert, die deshalb aber keine andere Partei wählen, sondern zu Hause bleiben, ist naheliegend. Ein eigenes Spiel oder sogar eine eigene Aktie wäre schon interessant, meiner Meinung nach ist es genauso wenig Zufall (oder eben nicht Zufall) wie das Abschneiden der Parteien. Schon klar, dass die *Mandate* nur aus den abgegebenen, gültigen Stimmen ermittelt werden. Das *Endergebnis* schließt aber die ungültigen Stimmen ebenso ein wie die Anzahl der Wahlberechtigten und die Anzahl der abgegebenen Stimmen.
Woi woi, aber das Endergebnis - die Prozentwerte der einzelnen Parteien ergibt sich unter anderem auch daraus, dass eben die enttäuschten früheren Wähler der einen Partei nicht mehr hingehen oder dass ein besonders attraktiver Kandidat frühere Nichtwähler dazu bringt, doch zur Wahl zu gehen.
Was Du möchstest, wäre eine "Partei der Nichtwähler" - das wäre sicher machbar, aber dann ließe sich das Ergebnis nicht mehr so leicht mit dem Wahlergebnis vergleichen, das eben die Nichtwähler nicht berücksichtigt.
@Wolli: Auch der Billa hat am Sonntag zu und daher kaum Einfluss auf die Wahlbeteiligung. Die wird - außer durch das Wetter - nur durch politische Faktoren beeinflusst: das Fehlen attraktiver Wahlmöglichkeiten, das Gefühl, durch die Abstimmung eh nichts (mehr) ändern zu können (weil z.B. eine Partei laut Prognosen sicher gewinnen wird oder weil eh alle gleich sind), die mangelnde Bereitschaft, eine andere Partei zu wählen, wenn die zuletzt gewählte sich nicht bewährt hat etc.