Gut für Jon Huntsman: Er hat ein paar wirklich coole Töchter.
Schlecht: Deren unkonventioneller Wahlkampf für Daddy erregt irgendwie mehr Aufmerksamkeit als er selbst, der Mann mit dem vielleicht eindrucksvollsten Lebenslauf unter den Kandidaten:
Einst Gouverneur von Utah, tolle Wirtschafts- und Arbeitslosenzahlen, Steuersenkungen und die Einführung einer Flat Tax unter seiner Ägide, wiedergewählt mit über 80%, unter Reagan, dem ersten Bush und Obama dreimal Botschafter, stellvertretender Handelsbeauftragter unter Bush Sohnemann, CEO, Motocross-Fahrer, Schulabbrecher und Sohn eines der reichsten Männer der USA.
http://en.wikipedia.org/wiki/Jon_Huntsman,_Jr.
Eigentlich müsste der Kerl Topfavorit auf die Präsidentschaftskandidatur sein, aber er quält sich schon seit Monaten in New Hampshire von Veranstaltung zu Veranstaltung und seine Umfragewerte steigen trotzdem nur sehr langsam.
Seine Töchter hingegen haben sich mittlerweile zum Twitter-Kult gemausert und jetzt einen Wahlkampfsong aufgenommen, in dem sie die anderen Kandidaten durchaus witzig auf die Schippe nehmen:
http://www.thedailybeast.com/videos/2011/12/01/bringing-huntsman-back.html
Es geht immer weiter abwärts: Gestern wurde eine weitere Debatte angesetzt für den 27.12., wenige Tage vor Iowa also. "Moderator" wird sein: "The Donald" Trump. Dürfen wir uns auf eine längere Diskussion von Obamas Geburtsurkunde freuen? Jon Huntsman hat jedenfalls schon abgewunken:
Lol. We look forward to watching Mitt and Newt suck-up to The Donald with a big bowl of popcorn.
Ist das endlich mal ein zurechnungsfähiger Republikaner? Der verlinkte Artikel grübelt:
Huntsman klettert seit einiger Zeit langsam nach oben in den Umfragen in New Hampshire. Wenig erstaunlich eigentlich, schließlich macht niemand dort so viel Wahlkampf wie er; er hat das nötige Kleingeld für Fernsehwerbung und attackiert Romney unermüdlich. Seine fiskalisch sehr konservative Amtsführung als Gouverneur von Utah lässt den ein oder anderen einflussreichen Konservativen zudem seine Haltung zum Mormonen überdenken:
Here’s the funny thing about Jon Huntsman. His record as a Governor is more conservative than Newt Gingrich and Mitt Romney combined. He is more pro-life than either of them. He is more economically wedded to the free market than either of them. He has better foreign policy experience than either of them. Huntsman should be a conservative hero in this race.
http://www.redstate.com/erick/2011/12/01/the-horserace-for-december-1-2011/
Huntsman attackiert Romney in New Hampshire; falls Gingrich eine Chance haben sollte, Romney dort zu schlagen oder dem wenigstens nahe zu kommen, dann vermutlich, weil Huntsman Romney wichtige Stimmen abgejagt hat. Wobei ein Präsidentschaftskandidat Gingrich Huntsman durchaus in den Kram passen mag:
I suspect he’s setting himself up for 2016. If the GOP loses the election, then conceivably the party will come to believe Huntsman’s diagnosis that it’s too extreme and has demographically marginalized itself. If so, Huntsman would be well positioned to lead.
But for that plan to work, a couple of things need to happen. First, Huntsman needs a credible showing this time around. Republicans usually nominate candidates who have run before and built up name-recognition and a core of loyalists.
Second, and even more crucially, Romney must not win the 2012 nomination. For Republicans to conclude that they must move to the center, they have to lose while waging a right-wing campaign. They’ll want to embrace a candidate who could avoid the mistakes of the past. But if Romney is the losing candidate, the party will instead decide that he was too centrist, and the answer is to nominate a true believer. (Their shared Mormonism would make Republicans even less prone to turn 2012 buyers’ remorse into 2016 Huntsmania.)
http://nymag.com/daily/intel/2011/12/newts-secret-ally-jon-huntsman.html
"I'm not going to kiss his ring, and I'm not going to kiss any other part of his anatomy," Huntsman explained. "This is exactly what is wrong with politics. It is show business over substance. If he had any courage at all, he would be running for president of the United States of America as opposed to manipulating the process from the outside."
http://videocafe.crooksandliars.com/david/huntsman-not-going-kiss-trumps-ring-or -any-o
Jon Huntsmans Lage schien vor einigen Monaten noch aussichtslos, mittlerweile gibt es vielleicht einen kleinen Silberstreifen am Horizont: Die Aussicht, dass er in New Hampshire langsam weiter an Boden gewinnt und sich Romney und Gingrich gegenseitig richtig die Hölle heiß machen und beide darunter leiden werden. Nate Silver skizziert, was passieren würde, um Huntsman eine Chance auf die Präsidentschaftskandidatur zu eröffnen, und schließt mit seiner Einschätzung:
I don’t know whether I’d buy or sell shares in Mr. Huntsman at Intrade, where bettors estimate that he has a 6 percent or 7 percent chance of winning the nomination.
Still, Mr. Huntsman’s path is much less obstacle-laden than it was a few months ago. At a minimum, he is dangerous enough to significantly complicate Mr. Romney’s life, and Mr. Huntsman has a plausible chance of winning the nomination for himself.
http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2011/12/12/jon-huntsmans-path-to-victor y/#more-20125
Wohlgemerkt, ich glaube auch, dass sich seine Chancen etwas verbessert haben; groß sind sie deshalb noch lange nicht.
Romney 42,9
Gingrich 37,2
Paul 7,7
Huntsman 6,1
Perry 2,4
Bachmann 1,5
http://intrade.com/v4/markets/?eventId=84328
Ich würde sagen: Da ist Paul (und vermutlich auch Huntsman) zu teuer und Perry zu billig, da sind wir realistischer.
personally i like him!
Huntsman spielt momentan praktisch keine Rolle in der Diskussion, schließlich setzt der ganz auf New Hampshire. Deshalb zumindest mal ein schönes Zitat des zweiten mormonischen Kandidaten:
"They pick corn in Iowa. They pick presidents in New Hampshire."
http://politicalwire.com/archives/2011/12/29/quote_of_the_day.html
Huntsman sollte ein starker Kandidat sein - fiskalisch solide konservative Politik als Gouverneur von Utah, mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt, nie Teil des Washingtoner Establishments. Aber neben seinen Positionen zu Klimawandel und Homosexuellen ist sein Problem offenbar ein gewisser Mangel an Charisma; bisher hatte er in den Debatten eigentlich keinen bemerkenswerten Auftritt. Aber heute gelang ihm ein ganz passabler Auftritt, gekrönt von der Verteidigung seiner Entscheidung, für Obamas Regierung als Botschafter nach China zu gehen. Warum hat er so lange damit gewartet? Kurzes Video:
Bilder, die man wohl nur in New Hampshire oder Iowa sieht:
South Carolinas größte Zeitung empfiehlt den Dritten von New Hampshire:
http://firstread.msnbc.msn.com/_news/2012/01/15/10161117-huntsman-wins-key-sc-ne wspaper-endorsement
gerade auf cnn
huntsman is out
gerüchteweise wird er romney empfehlen
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