okay, die Überschrift irritiert ein wenig.
denn: wirklich überraschend - eine mögliche übersetzung - ist die aktuelle lage nicht. eher vielleicht, dass die poltische stimmung innerhalb eines jahres so dramatisch gekippt ist.
RCP veröffentlichte gestern die durchschnittswerte für den demokratischen präsidenten:
approval: 40,9
disapproval: 53,9
https://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president-biden-job-approval-7320 .html
der hoffnungsträger endet bereits nach 12 monaten als loser, als versager, als lame duck.
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wer jetzt meint, grade eine art déjà-vu erlebnis zu haben .... vollkommen richtig!
die zahlen sind sehr vertraut und ähneln denen, mit denen anfang 2018 auch trump zu kämpfen hatte:
approval: 40,1
disapproval: 54,0
http://wahlfieber.de/de_du/markt/USA-2018-JA--president-trump-job-approval-2018- 01/
biden auf trump-niveau wäre vermutlich die korrekte zusammenfassung dieser zustimmungswerte.
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derweil weinen sich die demokraten im stillen kämmerlein in die heimischen kissen, während ihre propaganda immer aggressiver und widerlicher wird - dieser problematik widme ich mich später einmal mit einer zusammanfassung offizieller demokratischer werbemethoden, da ich das unglück habe, in einigen ihrer mailverteiler zu sein.
der esel versteht die welt nicht mehr!
hier auf wahlfieber hüllen sich die großen bden-(und vorab clinton-)fans immerhin in wohltuendes schweigen. es gibt auch kaum noch etwas zu beschönigen. "sleepy joe" ist nicht nur ein garant für stillstand, sondern vor allem für niederlagen und blamagen. und wäre das alles noch nicht schlimm genug: joe biden ist der vorbote eines immer undemokratischer werdenden amerikas. er öffnet den ewiggestrigen alle möglichen türen.
mein mitleid hält sich in grenzen, denn die dems hatten bei der kandidatenaufstellung anfang 2020 die freie wahl - sie haben sie jedoch nicht genutzt und sind lieber dem kandidaten des parteiestablishments hinterher gehechelt. nun haben sie den schlechtsen, übelriechenden salat!
meine aktuelle erwartung für den november:
beide häuser hauchen ihre blauen farben aus.
das wahlmotto wird lauten: Let's paint the White House red!
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ein kleiner nachtrag:
und wenn jetzt wieder die alte leier kommt, bernie sanders hätte es auch nicht besser gemacht: mag sein.
aber an einer stelle bin ich mir ganz sicher - sanders wäre jetzt nicht damit beschäftigt, einen dritten weltkrieg zu riskieren.
trump vermutlich übrigens auch nicht.
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Das Problemmüll ist nicht, dass biden und die Demos verdientermaßen abgestraft werden, sondern dass die Alternative so schrecklich ist. P.s.: bis zu den Mietermitverwaltung ist noch viel Zeit und da kann noch viel passieren (auch, aber nicht nur ein Krieg)
Die neue Autovervollständigung auf dem I-Phone ist echt Scheisse, gelle?
hier auf wahlfieber hüllen sich die großen bden-(und vorab clinton-)fans immerhin in wohltuendes schweigen.
Ich gehöre zwar nicht zu den Biden- oder Clinton-Fans auf Wafi (wer soll das sein? mehrere davon??), aber da der letzte Post zum Thema vor dem Deinigen von mir war, kann ich mir übelwirkendes Schreiben unterstellen und ebenso, dass ich da recht Bidenkritsich war.
Für etwas mehr Ausgewogenheit sollten wir aber auch mal die positiveren Seiten des Potus darstellen, gerade im Vergleich mit seinem Vorgänger:
Legislative Errungenschaften Trumps nach einem Jahr: Nada.
Legislative Errungenschaften von Biden nach einem Jahr: Corona-Hilfspaket (inkl. "kommunistischer" Einmalzahlungen, Kindergeld und Arbeitslosenhilfe) im Umfang von 1,6 Billionen (1600 Milliarden) Euro.
Infrastrukturpaket im Umfang von einer Billion US-Dollar.
Deswegen wäre ich nach wie vor vorsichtig, Biden zu früh abzuschreiben (wie schon bei den primaries), trotz Afghanistan-Desaster, Blockaden von Manchin/ Sinema und unzufriedenen Progressiven. Für die Inflation kann er wenig, ebenso für die von Trump geerbten Probleme (ink. Afghanistan, Corona, politischer Justiz und durchgeknallten Querdenkern). Positiv stimmt mich auch, dass er zwar oft Blödsinn redet wie kürzlich, als er missverständlich andeutete, einen "kleinen Krieg" Putins gegen die Ukraine zu tolerieren, dies aber schnell korrigieren kann und ein guter Teamplayer ist. Völlig anders als Donald Trump, der würde auch einen Atomkrieg befehlen, bevor er einen Fehler zugibt.
Je siegessicherer die Republikaner sind, desto eher schießen sie sich ins eigene Bein. Und die Chancen stehen größer als Null, dass Trump noch vor den Midterms angeklagt wird wegen verschiedener Verbrechen, sowohl vom Bundesjustizminister als auch von Staatsanwältinnen in New York und einer Grand Jury in Georgia.
Bernie Sanders ist derzeit sicher sauer, aber nicht auf Biden. Er weiß genau, dass er als Präsident noch viel weniger Chancen gehabt hätte, sich gegen faktische Republikaner im Demokratenkostüm wie Manchin und Sinema durchzusetzen. Und die Progressiven gehen auch nicht ganz leer aus, sie besetzen immer mehr einflussreiche Verwaltungsposten, Richterstellen und andere Schalthebel der Macht.
Andere Punkte, auf die man vor den Midterms schauen sollte: Kippt der Supreme Court das Bundesrecht auf Abtreibungen (natürlich ja, aber wann?) und wie reagiert das weibliche Wahlvolk darauf? Machen nach Texas und bald Florida noch mehr rote Bundesstaaten legale Abtreibungen faktisch unmöglich? Werden noch aktive republikanische Abgeordnete bzw. Senatoren wegen Beteiligung am Putschversuch angeklagt? Eskaliert der Streit zwischen Trumpianern und restvernünftigen Republikanern, va. Senats-Minderheitsführer McConnell?
In Kansas gab es gestern Nacht ein politisches Erdbeben. In einem roten Staat, den Trump mit 14% Vorsprung gewonnen hat und in dem Demokraten seit dem 2. Weltkrieg keine Senatswahl mehr gewonnen haben, stimmten 59% zu 41% dagegen, das Recht auf Abtreibung in der Bundesstaatenverfassung "einzuschränken". Trotz aller Wischiwaschi-Formulierungen der Republikaner und obwohl die Abstimmung auf die Primaries zugeschnitten wurde, wo traditionell mehr Republikaner als Demokraten wählen gehen. Eine Klatsche für die GOP und radikale Abtreibungsgegner aus verschiedensten Gründen:
- Kansas liegt strategisch wichtig in Mitten von lauter roten Staaten mit vermutlich bald verbotenen Abtreibungen, dorthin werden viele Frauen zukünftig reisen.
- Die radikale Entscheidung des SC, Roe vs. Wade aufzugeben, entpuppt sich ev. als großes Wahlgeschenk für die Demokraten, als Mobilisierung für junge Wähler und Frauen in den den Suburbs, demokratisch zu wählen. Das könnte den Dems die Mehrheit im Senat verschaffen bzw. es sogar nochmal spannend machen für das House.
- Es nimmt den Republikanern die thematische Initiative, Jahrzehnte lang haben sie das Thema Abtreibungen gepusht und damit Wahlen gewonnen, jetzt würden sie gerne über etwas anderes sprechen.
https://www.politico.com/news/2022/08/03/5-takeaways-from-august-2-primary-00049 516
https://www.electoral-vote.com/evp2022/Senate/Maps/Aug03.html#item-1
- Die radikale Entscheidung des SC, Roe vs. Wade aufzugeben,
An der Entscheidung des Supreme Courts war nichts radikal - radikal war die das Urteil vor 50 Jahren, mit denen sich die Judikative zur Legisative aufgeschwungen hat.
Jetzt wird die Sache dort entschieden, wo sie laut Verfassung hingehört: In der politischen Arena.
Langfristig wird es wie in vielen anderen Staaten auf ein moderates Abtreibungsrecht hinauslaufen, und zwar nicht per order de mufti eines aktivistischen SC, sondern auf demokratischen Wege, was dann die Luft aus der völlig überhitzten Abtreibungsdebatte nehmen und zudem wohl auch die poltische Spaltung der USA mindern wird.
Die guten Ergebnisse für die Dems bei den letzten Special Elections, der Auftrieb für Bidens Umfragewerte und die knallende Ohrfeige für sogenannte "Lebensschützer" in Kansas haben va. eine Ursache: Die fundamentalistisch-religiöse Entscheidung des Supreme Courts gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen.
Ich habe damit gerechnet, dass Frauen in den USA nun motivierter sind, zur Wahl zu gehen. Eher überraschend finde ich aber, dass es nun va. bei der Neuregistrierung von Wählern einen massiven Zulauf von Frauen gibt:
Diese Statistik zeigt den Anteil von Frauen bei der Registrierung in 10 Staaten vor und nach der SC-Entscheidung:
https://www.electoral-vote.com/evp2022/Senate/Maps/Aug30.html#item-3
Kansas sticht heraus, weil hier direkt über das Recht auf Abtreibung entschieden wurde. Aber auch die Swing States Pennsylvania, Florida, North Carolina und ev. Ohio könnten entscheidend sein, wer die Mehrheit im Senat behält. Je mehr die Dems die Midterms als entscheidend für das Recht auf Abtreibung machen, desto besser ihre Wahlchancen. Und die Reps helfen dabei mit allen Kräften, in dem sie sich ohne Verstand in einen Wettbewerb um das dümmste und unmenschlichste Abtreibungsverbots auf Bundeststaatenebene begeben. Frauen sowie Kinder so jung wie 10 Jahre werden zum Gebären gezwungen, auch nach Vergewaltigung oder wenn ein Baby keinen Kopf hat. Ich bezweifle, dass dass eine gute Wahlstrategie ist und pathologische Sadisten eine ausreichend große Wählergruppe.
Die Special Election wurde erstmals unter dem Ranked-Choice-Prinzip durchgeführt. In der ersten Runde hatten die republikanischen Kandidaten zusammen 60% gegen die knapp 37% der demokratischen Kandidatin bekommen, nur eine so kontroverse Person wie Palin konnte es schaffen, diese Wahl für die GOP zu verlieren, Chapeau!
In den Midterms könnte sich das Ganze wiederholen, da Palin wieder kandidiert, sie hat verloren, obwohl sie vier mal mehr Geld für den Wahlkamps ausgegeben hat als ihre Gegenkandidatin.
oder wenn ein Baby keinen Kopf hat.
Oh Mann, ich dachte erst, du spinnst, aber den Fall gibt es tatsächlich:
https://www.thedailybeast.com/nancy-davis-louisiana-woman-whose-fetus-has-no-sku ll-speaks-out
Ganz ehrlich: Wieviel Alkohol muss die Frau gesoffen haben, damit es so eine Fehlbildung gibt? Aber gut, ich kenne mich mit diesem biologischen Sonderfall nicht aus, will niemandem etwas unterstellen und niemanden beleidigen.
Das Herz schlägt halt noch, das Gesetz ist eindeutig.
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